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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schmerzes ließ mich
zurücktaumeln. Ich wurde zu einem hilflos zuckenden Bündel,
das auf dem Podium hin-und herschwankte. Doch irgend etwas trieb
mich wieder auf das Mikrophon zu, das ich kaum noch erkennen konnte.
Meine Hände streckten sich danach aus, doch da kamen einige
Kolonisten heran und zerrten mich vom Podium. Sie schrien mich an,
aber ich verstand sie nicht. Ich kämpfte verzweifelt gegen sie
an. Auf der Tribüne wurde man auf uns aufmerksam.
    Sie schlugen mich nieder, dann schleiften sie mich davon, bis
hinter die Tribüne, wo ich halb betäubt liegenblieb. Ich
hörte, wie sie schimpften und hastig ihre Kleider wieder in
Ordnung brachten. Ohne sich um mich zu kümmern, gingen sie
davon.
    Noch immer erschütterte der Lärm des Schiffs den
Raumhafen. Ich begriff, daß ich nichts mehr tun konnte, daß
Rhodan und Gelton verloren waren. Das Attentat war gelungen. Jeden
Augenblick mußte die winzige Bombe in meinem Körper durch
den Zellaktivator Rhodans zur Explosion gebracht werden.
    Ich richtete mich auf die Knie.
    Dunkle Schatten tanzten um mich herum. Nein, keine Schatten,
sondern Körper aus Fleisch und Blut. Meine Blicke klärten
sich etwas. Ich war von Eingeborenen umringt. Ich wußte nicht,
woher sie kamen. Niemand hatte sie gesehen, denn die Stadt war
menschenleer, und die Aufmerksamkeit aller Kolonisten war auf das
Schiff gerichtet.
    Ich nahm den eigenartigen Körpergeruch wahr, den die Geltoner
verströmten. Sie hatten sogar die Trommel mitgebracht.
    Ich mußte wahnsinnig sein.
    Die tanzenden Körper zuckten. Der dumpfe Schlag der Trommel
schien den Lärm des Raumschiffs zu übertönen. Ohne es
zu merken, gab ich dem primitiven Rhythmus der Trommel nach. Ich lag
auf den Knien, mein Oberkörper wiegte sich sanft hin und her.
    Die schlanken Gestalten schoben sich zusammen und glitten wieder
auseinander, ein Tanz von unübertrefflicher Geschmeidigkeit, ein
Fließen der Glieder ohne Übergang und ruckartige
Bewegungen. Trotzdem war dieser Tanz von ursprünglicher
Wildheit, besessen ausgeführt von
    Wesen, die nichts mit einem Menschen gemeinsam hatten.
    Enger wurde der Kreis der Tänzer. Die Körper schoben
sich scheinbar ineinander, verschmolzen zu einer wogenden Masse, die
mich wie ein undurchsichtiges Gespinst umgab.
    Sie umschlossen mich, schoben und drängten mich, glitten
scheinbar durch mich hindurch. Etwas in meinem Körper machte die
Bewegungen der Tänzer mit, paßte sich diesem Dahingleiten
an. Mathematische Genauigkeit der Tanzfiguren. Symbolhafte
Darstellung eines Kontinuums. Dunn Beynon als Teil eines
unerträglichen Ganzen. Schieben, Drängen, Dahingleiten und
dann… völlige Auflösung…
    *
    Vor der durchsichtigen Wand heult der Schneesturm. Riesige
Gebläse, die rings um den Palast angebracht sind, wirbeln die
Schneemassen hoch und schleudern sie in das Land hinaus.
    „Er steht hier seit Äonen”, sagt Forch. „Und
nichts, kein Sturm, keine Feuerglut und keine Überflutung
vermochten auch nur seine Außenfläche zu beschädigen.

    „ Woher willst du das wissen? ’’fragte ich.
    Forchs pockennarbiger Körper schrumpft zusammen, bis nur noch
seine Augen zu sehen sind. Er schweigt. Ob er auch zu denen gehört,
die warten? Was für ein Gefühl, vor einer Glaswand zu
stehen, die kein Anfang und kein Ende zu haben scheint und in eine
Eiswelt hinauszublicken. „Dies ist noch nicht einmal eine
Sammelstelle”, sagt Forch. „Der Palast gehört zu den
Außenstationen. ” Er schüttelt sich angewidert.
Seine borkige Haut blättert an manchen Stellen ab. „Ich
bin froh, wenn ich das alles hinter mir habe. Dieser Körper hat
nicht die geringsten Vorzüge. Er ist schwerfällig, wird
leicht krank und kann keine angenehmen Gefühle empfinden. ”
Seine Augen treten etwas hervor. „ Wie ist das mit dir? Eine
solche Umwandlung habe ich noch nie gesehen. Wo wurdest du
eingesetzt? ” „Ich bin nicht umgewandelt”,
entgegnete ich. „Dies ist mein richtiger Körper. Ich war
auch in keinem Einsatz. Ich weiß überhaupt nicht, was das
alles bedeutet. ” Forch rollt beleidigt etwas zurück. Doch
seine Neugier treibt ihn sogleich wieder heran.
    „ Warst du vielleicht in der kleinen Galaxis? Ich habe
gehört, daß wir dort nur einen kleinen Stamm von
Beobachtern haben. ” Er hüstelt geheimnisvoll. „Stimmt
es, daß sich dort ein Volk so entwickelt hat, daß es bald
zu einer benachbarten Galaxis aufbrechen wird? Und das mit
Raumschiffen. Man stelle sich vor: mit Raumschiffen!”

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