PR TB 016 Phantom Station
nach. Waren nicht die Arkoniden vor gut zehn Jahren
erst ins Sonnensystem gekommen und hatten der Menschheit die
interstellare Raumfahrt gebracht? Aber nein! Seine Erinnerung ließ
ihn wahrscheinlich auch in dieser Beziehung im Stich. Wenn es so
wäre, würde die Menschheit kaum schon Kolonien auf anderen
Welten besitzen.
Und der Beweis für eine terranische Kolonie saß ja vor
ihm.
"Wie heißen die Invasoren?“ fragte er.
"Wir können ihren richtigen Namen nicht aussprechen.
Deshalb nennen wir sie Indarks. Diese Bezeichnung ist eine
willkürliche Konstruktion und soll sagen
’Die im Dunkeln wirken'. Die Indarks treten nämlich
selten selbst in Erscheinung. Meist beeinflussen sie Menschen und
verwenden sie als ihre Werkzeuge.“
"Verfügen die Indarks über paranormale
Fähigkeiten?“
"Keineswegs. Sie suchen sich leicht beeinflußbare
Individuen aus und unterwerfen sie einer ganz normalen hypnotischen
Behandlung. Naturlich wäre es den anderen Menschen möglich,
die Beeinflußten wieder aus der Hypnose zu lösen. Dann
allerdings mußten sie eine Strafexpedition der Indarks in Kauf
nehmen -und leider sind die Indarks uns technisch überlegen.“
"Hm!“ Perry Rhodan blickte überlegend auf seine
verstaubten Stiefel. Er sah keinen Grund, Nahud zu mißtrauen.
Dennoch kam ihm die ganze Geschichte von den Invasoren recht
merkwürdig vor. Warum hatten die Indarks, wenn sie den Menschen
schon technisch überlegen waren, seine Notlandung nicht
beachtet? Oder waren sie gar schuld am Versagen der
Selbststeuer-Positronik des Raumjagers?
Dann mußten sie angenommen haben, er wäre beim Absturz
umgekommen.
Er schüttelte den Kopf.
Wenn er sich nur erinnern konnte! Warum hatte er zur Landung auf
Outlaw angesetzt?
"Wußten Sie von meinem Kommen, Nahub?“ fragte er.
"Nein. Jedenfalls nicht, bevor Ihr Raumboot in der
Salpeter-Wüste niederging.“
"Sie kennen auch meinen Namen nicht? Ich meine, er war Ihnen
nicht etwa bekannt, bevor ich mich vorstellte?“
"Es tut mir leid. Warum fragen Sie, Rhodan?“
Rhodan zuckte die Schultern
"Lassen wir das vorläufig! Mich interessiert im
Augenblick viel mehr, was Sie gegen die Indarks zu unternehmen
gedenken. Ich glaube, es ist nicht mit der Existenz einer
Widerstandsbewegung getan, nicht wahr?“
"Da haben Sie allerdings recht. Eben aus diesem Grund kommen
Sie uns wie gerufen.“
Rhodan blickte interessiert hoch.
"Ich...?“ Er massierte geistesabwesend sein unrasiertes
Kinn.
"Wie könnte ich Ihnen helfen? Ich weiß doch nicht
einmal...“, er wollte sagen: wie meine Vergangenheit aussieht,
überlegte sich aber dann, daß es besser wäre, noch
darüber zu schweigen, “...wie die Verhältnisse auf
Outlaw sind“, setzte er den Satz schließlich fort.
Nahud konnte die Verlegenheitspause nicht entgangen sein. Er
reagierte jedoch nicht darauf.
"Die Verhältnisse auf Outlaw sind sehr kompliziert
-jedenfalls für die Widerstandskämpfer. Den Indarks war ein
ausgesprochener Überraschungsangriff gelungen. Wir wachten eines
Morgens auf und wurden von den Robotern der Invasoren gezwungen, die
Registrier stellen einzurichten. Dort registierten komplizierte
Maschinen unsere Gehirnwellenmuster und speicherten sie.
Seit dieser Zeit wird jeder Kolonist scharf überwacht.
Überall, in seinem Wohnbezirk, an seiner Arbeitsstelle und an
den Stadtgrenzen, stehen Kontrollgeräte der Indarks und
überprüfen die Gehirnwellenmuster der Menschen. So wissen
sie jederzeit - vor allem auch, weil niemand das eigene Stadtgebiet
verlas
sen darf - wenn ein Mensch verschwindet. Wer nicht nachweisbar
gestorben ist, hat damit gegen die Anordnungen der Invasoren
verstoßen. Natürlich kam so etwas am Anfang vor. Zum
Beispiel versuchten einige, ihre Verwandten in einer anderen Stadt zu
besuchen. Als sie dort ankamen, lag die Meldung von ihrem
Verschwinden bereits vor, ebenfalls ihr Gehirnwellenmuster. Sie
wurden identifiziert und von Robot-Kommandos getötet.
Seitdem verläßt niemand mehr die vorgeschriebenen Wege
- es sei denn, er geht zur Widerstandsbewegung.“
"Ein raffiniertes System“, gab Rhodan zu. “Da ich
annehme, daß die Funkverbindungen ebenfalls überwacht
werden und schnell angepeilt werden können, sind Sie von den
Städten völlig abgeschlossen. Habe ich recht?“
"Nicht nur das. Auch die Städte sind isoliert. Das ist
um so tragischer, als es dort noch viele Menschen gibt, die mit uns
zusammenarbeiten möchten. Gelegentlich erfahren wir von
Flüchtlingen etwas. Aber wir
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