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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eiskörnern
angefüllte Druckwelle fegte über ihn hinweg und riß
seinen Fellanorak von oben bis unten auf
    Dann wurde es still.

    Vorsichtig hob Bull den Kopf. Die Luft ringsum flimmerte; sie war
mit feinem Eisstaub gesättigt, der wie mit glühenden Nadeln
in der Lunge stach. In dem ungewissen Zwielicht formte sich das
gestaltlose Flimmern zu nebulösen, geisterhaften Gebilden, die
lautlos auf- und abtanzten und sich dabei dem erschrockenen Bull
immer mehr näherten. Schließlich hielt er es nicht mehr
aus. Er erhob sich zu geduckter Haltung und wich Schritt um Schritt
zurück.
    Bis sein zuletzt nach hinten gesetzter Fuß über dem
Nichts hing.
    Bull schrie gellend auf. Umsonst warf er sich nach vorn. Es gab
kein Halt mehr für ihn. Schmerzhaft schrammte seine Brust über
die scharfe Kante eines Abhangs, die Finger krallten sich verzweifelt
daran fest, doch der Schwung seines Körpers brach ihm die Nägel
und riß ihn ganz nach unten.
    Bull schloß die Augen.
    Noch einmal holte er tief Luft. Er glaubte, seinen letzten Atemzug
zu tun.
    Da prallten die Füße hart auf ein Hindernis.
    Sofort reagierte Bull wieder mit gewohnter Schnelligkeit. Er
federte in den Knien ein, neigte dabei den Oberkörper etwas nach
vorn und tastete mit den Händen nach einem Halt. Erst, als er
vornüber an einer kühlen Felswand lehnte, glaubte er an das
Wunder seiner Rettung. Vorsichtig wandte er den Kopf.
    Zu seinen Füßen erstreckte sich ein schmales,
abschüssiges Felsband, das nach links steil anstieg, nach rechts
jedoch allmählich in die bodenlos erscheinende Tiefe der
Schlucht führte.
    Bull überlegte noch, welche Richtung er einschlagen

    sollte, als über ihm erneut die flimmernden Erscheinungen
auftauchten. Das gab den Ausschlag. Mit dem Oberkörper an der
Wand entlangschleifend, begann Bull den Abstieg auf dem nach unten
führenden Band.
    Da griffen die unbestimmbaren Wesen aktiv ein.
    Sie waren plötzlich rings um Bull, raubten ihm die Sicht und
drängten sich dichter und dichter heran. Bull konnte weder seine
Füße noch das rettende Band erkennen. Er glaubte
höhnisches Gelächter zu hören -und dieses Gelächter
versetzte ihn in eine unbeschreibliche Wut.
    Laut schimpfend und fluchend, Angstschweiß am ganzen Körper,
tastete sich Bull mit seinen Fußen in der einmal
eingeschlagenen Richtung weiter. Er hoffte, dadurch den Dämonen
zu entrinnen. Als ihm das nicht gelang, setzte er voller Verzweiflung
alles auf eine Karte.
    Er wandte sich um, so daß er frei auf dem Felsband stand,
und begann zu laufen, so schnell es die Verhältnisse zuließen.
Mehr als einmal erschien ihm die ganze Sache so unwirklich, daß
er auf glitzernden Wolken dahinzuschweben glaubte.
    Zu allem Überfluß strahlten die dämonischen
Gestalten ein kaum wahrnehmbares, aber desto höher liegendes
Singen aus. Bull wurde jeder Orientierungsmöglichkeit beraubt.
Er war dem Wahnsinn nahe, wie er so durch flimmernde Schleier watete,
gepeinigt von einer schrillen Disharmonie der Töne.
    Einer der nächsten Schritte würde sein Ende sein.
Geistesabwesend, mit fatalistischer Ergebenheit, wartete Bull auf den
tödlichen Sturz.
    Und der wäre sicher gekommen, hätte nicht plötzlich

    etwas aus dem Nichts zugepackt und Bull aus der flimmernden,
tönenden Hölle gezogen.
    Bull taumelte in eine dunkle Höhle. Seine Augen vermochten
sich so schnell nicht an die Umstellung zu gewöhnen, aber da war
eine eindringliche Stimme an seinem Ohr.
    "Schnell! Fort von hier, bevor die Dämonen dein
Verschwinden bemerken!“
    Fort..? Bull begriff nicht, wie er diesen Ort verlassen sollte.
Vor seinen Augen tanzten bunte Ringe, und in den Ohren rauschte es.
Wo war er überhaupt?
    Bevor er weiter über diese Frage nachdenken konnte, fühlte
er sich fortgezogen. Seine Füße stolperten über
Geröll. Steine kamen ins Rollen, lösten ganze Lawinen aus,
die rumpelnd und donnernd einem unsichtbaren Tal entgegenschossen
    Unmöglich konnten die Dämonen den Lärm überhören!
    Bull drehte sich um, nach etwaigen Verfolgern ausschauend, da zog
der Unsichtbare mit einem kräftigen Ruck an seinem Anorak, und
er stürzte auf etwas Hartes, Metallisches.
    Fast im gleichen Augenblick spürte er den Boden unter den
Füßen nachgeben. In panischem Schreck ruderte er wild mit
den Armen, schlug in etwas Weiches und hörte einen unterdrückten
Schrei. “Hör auf, du Idiot!“ schrie es. “Und
verhalte dich still!“
    Augenblicklich beruhigte Bull sich. Das war genau der Ton gewesen,
den er

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