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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herumliegende
Gasmaskenbehälter und spinnwebenverhangene
    Wände. Die leeren Gestelle von Doppelstockbetten standen
unordentlich umher, und weggeworfene Zigarettenkippen bedeckten den
Fußboden. Man sah, daß hier ein Einsatzkommando tagelang
gelebt hatte und daß nach dem Abzug alles Brauchbare
mitgenommen worden war.
    Das alles interessierte Rhodan jedoch nur am Rande. Er leuchtete
mit der Lampe umher, auf der Suche nach der Falltür, die in den
etwa fünfzehn Meter tiefer liegenden Tunnel führen sollte.

    Rhodan hob erstaunt die Augenbrauen, als er mit dem Fuß
gegen einen harten, davonschlitternden Gegenstand stieß und ihn
danach genauer betrachtete. Es handelte sich ohne Zweifel um einen
schweren Desintegrator, eine Waffe also, die in der Lage war, die
molekularen Bindungen von fester Materie durch Bestrahlung
aufzuheben. Ganz gleich, ob es sich dabei um eine Metallplastikwand
oder einen lebenden Körper handelte - der Beschuss eines
Desintegrators löste beide in Sekundenschnelle in flimmernde
Wolken molekularen Gases auf.
    Wahrscheinlich hatte ein kampfesmüder Krieger das unhandliche
Ding einfach weggeworfen.
    Perry Rhodan lächelte matt und steckte sich die Waffe hinter
den Gürtel der Kombination. Das geschah mehr unbewußt als
bewußt, und er wußte noch nicht, welche Wendung diese
Handlung den kommenden Ereignissen geben sollte.
    Die Falltür fand Rhodan leicht. Sie war nicht versteckt
angelegt, dafür jedoch brannte die Kontrollampe des kleinen
Elektroaggregats nicht, das die Panzerplatte in ihren Gleitschienen
zu bewegen hatte. Kurzentschlossen hielt Rhodan den Lauf des
Desintegrators vor die Verschalung der Schaltung. Mit minimaler
Energieleistung ließ sich die verschweißte Deckplatte
auflösen, ohne daß andere, wichtigere Teile dadurch in
Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Für einen Augenblick glaubte er, sich mit der offenliegenden
Schaltung nicht zurechtzufinden. Doch seine Finger hatten die Arbeit
bereits vollbracht, bevor er sich klar darüber geworden war, daß
selbst komplizierte Mechanismen ihn nicht vor unlösbare Probleme

    stellen konnten.
    Nun brannte die Lampe. Es war kein Impulsschlüssel mehr
nötig. Befriedigt betrachtete Perry Rhodan sein Werk. Dann
drückte er die rote Taste ein.
    Nahezu geräuschlos glitt die Falltür zur Seite. Der
Lichtkegel beleuchtete einen schmalen Schacht, in dessen Mitte eine
glatte Plastikstange nach unten führte. Zusätzlich befanden
sich an einer Seite noch Metallsprossen. Alles war für den
Katastropheneinsatz gebaut, bei dem man nicht auf das Funktionieren
von Antigrav-Lifts rechnen konnte und bei dem es trotzdem auf
größtmögliche Schnelligkeit ankam.
    Rhodan packte den verdickten, runden Knauf der Stange und ließ
sich hinabgleiten. Seine Handflachen schmerzten, als er am Ende des
Schachts angelangte, aber immerhin schien ihm diese Art bequemer als
das mühselige Klettern auf den schmalen Sprossen.
    Leider ließ sich die Falltür von unten nicht schließen.
Aber Rhodan war nicht in der Lage, über seine persönliche
Sicherheit nachzudenken. Für ihn kam es nur darauf an, das
Hauptkraftwerk der Stadt stillzulegen. Alles andere war
nebensächlich.
    Er empfand es als glücklichen Zufall, daß in dem
breiten Verbindungsgang fünf Elektrowagen hintereinander
standen. Offenbar waren sie zum schnellen Transport der
Einsatzmannschaften gedacht. Auch sie waren unabhängig von
äußeren Energiequellen. Ihre Motoren erhielten den Strom
von einer Laderbank, wie sie ahnlich auch in Rhodans Raumjäger
eingebaut war.
    Perry Rhodan stutzte, als er an seinen Raumjäger dachte.
Bisher hatte er nichts mehr davon gewußt. Das

    machte ihm zu schaffen. Aber irgendwo in seinem Geist war ein
Widerstand, der solche Bedenken ins Unterbewußtsein
zurückdrängte. Rhodan dachte nicht weiter nach.
    Er setzte sich in den vordersten Elektrokarren, musterte die
einfache Bedienung kurz und fuhr dann langsam an. Lautlos setzte das
Fahrzeug sich in Bewegung. Rhodan schaltete die Scheinwerfer an und
beschleunigte. Jetzt glitten die massiven Betonwände des Tunnels
rascher an ihm vorbei. Die breiten Reifen der kleinen Räder
begannen zu singen und übertönten das kaum hörbare
Arbeitsgerausch des Elektromotors.
    Diese Fahrt wirkte irgendwie einschläfernd. Rhodan gingen
Gedanken durch den Kopf, auf die er vorher nicht gekommen war. Er
begann sich zu fragen, wie er überhaupt nach Immortell gekommen
war und wer ihm die genaue Beschreibung des Bunkers und der
Verbindungsgänge

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