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PR TB 016 Phantom Station

PR TB 016 Phantom Station

Titel: PR TB 016 Phantom Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seines Willens!
    Aber in dem Augenblick, in dem er das erkannte, konnte er sich
erfolgreich gegen den geistigen Zwang wehren. Neue Gedanken strömten
ihm zu, nicht alle in völliger Klarheit, aber in ihrer
Gesamtwirkung doch so, daß seine Hände zögerten, die
mörderischen Schaltungen vorzunehmen.
    Noch verstand Rhodan nicht ganz, welche Rolle er in dem Kampf
zwischen Outlaws und Indarks spielte. Soviel jedoch glaubte er
plötzlich zu wissen: Wenn die Fusionsmeiler des Hauptkraftwerkes
durch Überladung durchgingen, würde die folgende Explosion
nicht nur die Stadt Immortell vernichten, sondern den ganzen Planeten
Outlaw - denn in Immortell gab es ein geheimes Lager an Arkon-Bomben,
den heimtückischsten Waffen, die in der Galaxis je erfunden
worden waren. Eine Arkon-Bombe konnte je nach Wahl auf eines oder

    mehrere chemische Elemente eingestellt werden. Zündete sie
dann, versetzte sie das oder die entsprechenden Elemente in einen
unlöschbaren Atombrand.
    Die Explosion des Hauptkraftwerkes aber mußte die
Arkon-Bomben unweigerlich zünden.
    Bedächtig baute Perry Rhodan die Sicherungen wieder ein. Sein
Gesicht war zu einer steinernen Maske geworden. Dann setzte er sich
in den Sessel, zündete sich eine Zigarette an und wartete auf
das Erwachen des von ihm überwältigten Postens.
    Er wußte noch nicht genau, was er dem Mann sagen wollte, und
er ahnte auch nichts von den Gründen, die jene Leute, die ihm
den geistigen Zwang auferlegt hatten, dazu bewogen, solch eine
furchtbare Zerstörung zu planen.
    Eines aber wußte Perry Rhodan mit absoluter Gewißheit:
daß niemand dazu berechtigt war, einen Planeten mit all seinem
vielfältigen Leben und seiner Zukunft zu vernichten ...

10.
    Von einem Augenblick zum ändern verfinsterte sich der Himmel,
und der Sturm jagte Regenbö auf Regenbö über den
Plateau.
    Bull strauchelte, kämpfte eine Weile um sein Gleichgewicht,
dann schleuderte ihn die Gewalt des Sturmes ein Stück über
das rinnende Schmelzwasser und ließ ihn wie Strandgut zwischen
mehreren halbgeschmolzenen Eisblöcken liegen.
    Mit dem Instinkt für die Notwendigkeiten der jeweiligen Lage,
der Bull von Geburt an ausgezeichnet hatte, reagierte er auch dieses
Mal ausgesprochen zweckmäßig. Anstatt den vergeblichen
Versuch zu machen, sich wieder aufzurichten und den Weg fortzusetzen,
kroch er noch tiefer zwischen die schützenden Blocke.
    Ächzend rieb er sich die schmerzenden Körperstellen,
während er dem schrillen Heulen des Sturmes lauschte. Jedesmal,
wenn eine Regenbö ihn mit einem kalten Guß überschüttete,
rang er nach Luft, bis eine ruhigere Sekunde eintrat. Die ganze Zeit
über jedoch horchte er angestrengt in die tobende Finsternis, ob
ihm nicht lautes Knirschen und Poltern das Nahen eines neuen
Eisblocks verriet - denn die Eisblöcke, die ihm vorübergehenden,
unsicheren Schutz boten, stammten vom Ende eines Gletschers, das wie
ein graues Gebirge über ihm hing.
    Soviel hatte Bull vor Ausbruch des Unwetters noch sehen können.
Er wußte außerdem, daß es fünf Schritte vor
ihm mindestens fünfhundert Meter tief in eine

    Felsspalte ging. Das allein bewog ihn auf einen Ausbruchsversuch
zu verzichten. Der Sturm hatte ihn in den Abgrund geschleudert.
    Je länger er lag, desto unheimlicher wurde es ihm. Zwar besaß
er das, was man für gewöhnlich eine “dicke Haut“,
zu nennen pflegte, in überreichlichem Maße, aber das
schützte ihn nicht davor, aus dem grellen Pfeifen des Sturmes
und dem schrillen Geheul, das entstand, wenn er sich in Hindernissen
verfing, die Stimmen der Dämonen herauszuhören. Diese
Stimmen wurden in seiner Phantasie zu Verständigungszeichen
böser Geister. Kein Zweifel, der ganze Aufwand galt allein ihm.
So schmeichelhaft das Bull normalerweise erschienen wäre, jetzt
war er zu Tode erschöpft, und deshalb wünschte er sich weit
weg, in eine Gegend, die frei von Dämonen
war.
    Aber es sollte noch schlimmer kommen!
    Obwohl der Regen schlagartig aufhörte, blieb es relativ
dunkel. Die zerfetzten Wolken zogen dicht über Bulls Kopf
hinweg, und der furchtbare Sturm schien sich beruhigen zu wollen.
    Bull robbte rückwärts aus seinem unfreiwilligen Versteck
heraus. Keine Sekunde zu früh.
    Kaum lag er wieder im Freien, als sich der graue Schatten der
Gletscherzunge nahezu lautlos löste, einen Herzschlag lang in
der Luft schwebte - und dann mit grausamer Gewalt und
ohrenbetäubendem Dröhnen aufschlug.
    Bull vergrub das Gesicht in den Händen. Eine mit

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