PR TB 016 Phantom Station
Gestalt
schwebte.
Dennoch handelte es sich nicht um ein Spiegelbild. Erkennbar wurde
das bereits durch das Fehlen der Psi-Roboter. Beim genaueren
Hinschauen hätte man auch feinere Unterschiede erkannt, so zum
Beispiel zwischen den beiden Individuen. Das zweite Individuum
nämlich unterschied sich schon in der Statur vom ersten. Es war
untersetzt, breit gebaut und sehr muskulös. Über dem
starken Hals saß ein bullig wirkender Kopf mit ausgeprägtem
Kinn, starken AugenbrauenWülsten und kantiger Stirn. Die Augen
waren halb geschlossen, und der Blick, der unter gesenkten Lidern
hervorbrach, sprach von innerer Unausgeglichenheit und beinahe
kindlichem Staunen. Der winzige Funke ungebrochener Willenskraft
hatte sich gänzlich in den Hintergrund zurückgezogen.
Über die Körperoberfläche jagten Schauer von
Gänsehaut. Das Individuum mußte den Eindruck starker Kälte
haben, gleichzeitig jedoch den physischer Betätigung. Die
breitgewölbte Brust hob und senkte sich in tiefen, schnellen
Atemzügen, und die Muskeln der Beine und Arme waren in
ständiger, zuckender Bewe
gung, wobei sie diese Bewegung abgeschwächt dem ganzen Körper
mitteilten.
„Ich denke“, sagte Psi-2 gleichgültig, “bei
dem zweiten Individuum können wir den rassenspezifischen Verlauf
des Transfix-Programms beibehalten. Seine Psyche ist physikalischen
Erscheinungen gegenüber normal anfällig. Die Begegnung mit
übergeordneten psychischen Kräften wird den gewünschten
Effekt mit Sicherheit herbeiführen.“
„Ich sehe keine Bedenken“, erwiderte Psi-3.
„Ich auch nicht“, sagte Psi-1..“Wir können
also unsere Zwischenmeldung nach Schema N abgeben und brauchen keine
Unterstützung anzufordern. Die Trans-mig-Welt kann für die
'Wanderer' wieder freigegeben werden.“
Von einem Augenblick zum ändern lösten die drei
Psi-Roboter sich in Nichts auf.
Ohne Zeitverlust tauchten sie in einer völlig finsteren
Kuppel wieder auf und schalteten ihre Quantenimpulse in den
gleichmäßigen Strom milliardenfacher übergeordneter
Nachrichtenimpulse ein.
Auf Milliarden ähnlicher Transmig-Welten wurde ihre Nachricht
empfangen. Die Transmig-Wanderer ferner Galaxien wußten
Bescheid, daß Transmig-Welt K-G-22598-04 wieder frei war für
alle Durchgänge.
3.
Perry Rhodans Geist wurde lange zwischen todähnlicher
Bewußtlosigkeit und dem Schlaf physischer Erschöpfung hin-
und hergerissen.
Die Folge waren eine Reihe unvollendeter, verworrener Träume.
Diese Träume spielten sich nicht in der Bewußtseinsebene
des Geistes ab, darum galten für sie auch nicht die Hindernisse,
die im Wachzustand das Rekonstruktionsvermögen unbewußt
gespeicherter Erinnerungsgehalte hemmten.
Die Außenbord-Bildaufnahme des Raumschiffes lief seit
Stunden. In wirklichkeitsgetreuer optischer Wiedergabe flimmerten und
gleißten unzählbare Sterne und ferne Welteninseln auf den
Schirmen. Alle Sterne, auch die “nächsten“, aber
waren so weit entfernt, daß kein einziger in näherer
Beziehung zu dem gesuchten Himmelskörper stehen konnte.
Der gesuchte Himmelskörper - das war “Wanderer“,
die sagenhafte Welt des ewigen Lebens. Die Leute, die diese Welt
suchten, waren zwei Arkoniden, Thora und Crest - und zwei Terraner,
Reginald Bull und Perry Rhodan.
Perry Rhodan sah sich im Rechensektor der Raumschiffzentrale
stehen. Er erkannte Reginald Bull, und er erkannte die führenden
Offiziere des erbeuteten ar-konidischen Superschlachtschiffes, der
STARDUST II.
Perry Rhodan wußte - ohne daß dieses Wissen in sein
Bewußtsein gelangte - um die Rolle, die ihm das Schicksal
zugedacht hatte. Er war der ehemalige Major
und Risikopilot der US-Space-Force, der die erste Mondexpedition
der Menschheit leitete - und auf dem Erdmond die gescheiterte
Forschungsexpedition des arkonidischen Sternimperiums entdeckte. Mit
Hilfe von Crest, gegen den Widerstand von Thora, und mit Hilfe der
arkonidischen Supertechnik war es ihm im Jahre 1961 gelungen, den der
Menschheit drohenden totalen Atomkrieg zu verhindern und sie auf den
Weg zu kosmischer Bedeutung zu bringen.
Aber er mußte den beiden überlebenden Arkoniden auch
Konzessionen machen. Eine dieser Konzessionen war die Suche nach
Wanderer, einer Welt, auf der eine geheimnisvolle Rasse leben sollte,
die das Geheimnis der Zellaktivierung und -erhaltung entdeckt hatte.
Unter Rhodans Führung wurde das von dieser Rasse aufgestellte
Galaktische Rätsel gelöst, und da er ein Mann war, der
etwas einmal Begonnenes auch zu Ende führte,
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