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PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

PR TB 017 Der Flug Der Millionäre

Titel: PR TB 017 Der Flug Der Millionäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freie. Der alte Mann stand neben Garcias Leiche. Ruhig und
abgeklärt blickte er Börsinger entgegen, der langsam auf
ihn zuging.
    »Du hast ihn getötet, Börsinger. Fühlst du
keine Schuld?« »Diesmal nicht. Es war nicht Mord.
Erschossen hat ihn Mabel, aber getötet hab’ ich ihn, du hast
recht. Doch warum sollte ich mich deshalb schuldig fühlen? Er
hatte den Tod tausendfach verdient.«
    »Und du?« Der Unsterbliche sah ihn mit seinen
zeitlosen Augen an. »Hast du ihn nicht verdient? Du versuchst,
das wieder gutzumachen, was dein bisheriges Leben ausmachte. Aber
denke an das Motiv, Börsinger. Warum bereust du? Warum entdeckst
du plötzlich dein Gewissen? Doch nicht aus einem inneren Zwang
heraus, sondern nur, weil dich die Umstände einfach dazu
zwingen. Es hilft dir nichts, wenn du dich besserst, Börsinger.
Gnade kannst du nicht erwarten. Dein Schicksal wird sich so erfüllen,
wie du es gewollt hast. Und auch das Schicksal von Mabel Rushton.«
    »Ich will keine Gnade.« Börsinger sah hinaus aufs
Meer. »Ich tue es nicht der Gnade wegen. Ich tue es deshalb,
weil ich es einfach tun muß. Ich weiß, daß ich in
meinem Leben vieles falsch gemacht habe, und ich bereue es nicht
einmal. Würde ich noch einmal leben, würde ich es
wahrscheinlich wieder genauso machen. Der Weg zum Erfolg ist selten
mit guten Taten gepflastert.« Er lachte plötzlich.
»Seltsam, ich bin jetzt so jung, kaum fünfzehn, aber ich
besitze die Reife des Alters.«
    »Eine Reife«, sagte der Unsterbliche, »die du
mit siebzig leider nicht besessen hast. Du hast noch zwei Wochen zu
leben, und erst am letzten Tag wird für dich die Vergangenheit
im Meer des Vergessens versinken. Viele Jahrtausende wirst du nur
unbewußt existieren, aber dann, wenn dein Wunsch sich erfüllt
und die Zeit vergangen ist, wirst du wieder leben. Vielleicht wird es
ein besseres Leben sein als das, welches du führtest.«
    »Ich werde wieder leben?« Börsinger starrte den
Unsterblichen an.
    »Ja, du wirst wieder leben, so, wie du schon früher
gelebt hast. Alle Wesen sind aufgeteilte Gesamtindividuen, während
ich das Sammelbecken eines einziges Volkes bin. Einzelne Individuen
vergessen das Zwischenstadium, nur Gesamtwesen leben es bewußt
oder verzichten ganz darauf. So wie ich.«
    »Es gibt Menschen, die sich an ein früheres Leben
erinnern.«
    »Ausnahmen, nur Ausnahmen. Die Erinnerung schlummert in
ihrem Unterbewußtsein, mehr nicht. Sie wissen nichts damit
anzufangen. Bevor ich euch die Zelldusche gab, versuchte ich euch den
niemals endenden Kreislauf zu erklä ren, aber ihr habt mich
nicht verstanden. Ihr werdet es niemals verstehen können. Ihr
hängt am bewußten Leben und fürchtet euch vor dem
großen Dunkel, das nichts als ein Wiedererwachen ist. Du mußt
lange warten, Börsinger, bis du wieder erwachst.«
    Als Börsinger den Blick vom Meer wandte, um den Alten
anzusehen, war er verschwunden. Die Stelle, an der er gestanden
hatte, war leer, aber im Sand waren die Abdrücke seiner Füße
zu erkennen.
    »Noch 15 Tage«, murmelte Börsinger.
    Er schleifte den Toten in die Steppe hinaus und legte ihn in eine
Bodensenke. Er kehrte zum Strand zurück und wusch sich. Dann
öffnete er einige Konserven und bereitete das Abendessen.
    Als Börsinger zehn und Mabel nur noch fünf Jahre alt
waren,
    begann die Erinnerung an das Vergangene zu verblassen. Vielleicht
war es so beabsichtigt, vielleicht aber war es auch eine Art
Strafmilderung, die der Unsterbliche den beiden Unglücklichen
gewährte.
    Mabel saß am Ufer auf einem Stein. Sie war ein Kind, mit
einem kindlichen Ausdruck in dem kleinen Gesicht. Stumm und
verwundert sah sie mit großen und runden Augen aufs Meer
hinaus. Sie war nackt, denn vom Himmel herab schien hell und wärmend
die künstliche Sonne. Aber das wußte Mabel nicht mehr. Sie
war Mabel, und sie lebte mit Ronald allein auf einer wunderbaren und
leeren Welt.
    Börsinger trug nur eine Hose. Sie war ihm viel zu groß
und schlotterte ihm an den Knien. Er hätte sie kleiner gemacht,
aber es war ihm zuviel Arbeit. Es war anstrengend genug gewesen, die
Leiche Garcias auf einer primitiv zusammengebastelten Bahre zum Fluß
zu schleifen und hineinzuwerfen. Sein ehemaliger Plan, ihn
einzugraben, war nicht durchführbar. Er besaß keinen
Spaten und keine Schaufel.
    »Nun, Mabel, was machen wir heute?« fragte er. »Ich
will ins Wasser, Ronny.«
    »Das geht nicht, Mabel. Es ist zu tief, und du kannst nicht
schwimmen. Ich muß erst ein Becken bauen.«
    »Warum

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