PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
Höhle zu verlassen und Verstärkung
von der EXPLORER-27 erbeizurufen. Doch Rhodan zögerte, einen
Funkruf abzustrahlen. Irgend etwas trieb ihn an, allein den Kasten zu
untersuchen. Er konnte nicht in das Innere blicken, da das Licht
nicht durch die Öffnung drang. Rhodan vermutete, daß es
einen Energieschirm gab, der den Eingang des Kastens gegen die
Außenwelt absperrte. Er bückte sich und hob einen Stein
auf...Dann machte er zwei Schritte zurück und warf. Der Stein
verschwand durch die Öffnung, ohne daß etwas passierte.
Da der Kasten einen Eingang besaß, mußte sich auch
etwas in seinem Innern befinden. Wenn Rhodan herausfinden wollte, was
es war, mußte er hineingehen und nachsehen.
Als Rhodans Hand das Metall berührte, erschrak er vor der
Kälte, die es ausströmte. Er hakte den Scheinwerfer im
Gürtel fest und kletterte durch die Öffnung.
10.
Der Mob wälzte sich die Straße herauf, eine Horde
braungelber Körper, die den roten Staub aufwirbelten, der von
den Elektronenstürmen in die Stadt getrieben wurde.
Die Meute der aufgeputschten Hegwas kam schnell voran - viel
schneller, als es von hier oben aussah.
Curvilwohs blickte ohne Erregung auf diese ersten Anzeichen des
hereinbrechenden Chaos. Er glaubte
nicht, daß es bereits jetzt zu Ausschreitungen kommen würde.
Zwar trieb die Angst die Masse vorwärts, aber ihr Respekt vor
den Waffen der Festung war noch zu groß, als daß sie
einen Angriff gewagt hätten.
Trotzdem gab Curvilwohs den Wächtern den Befehl, die
Geschütztürme zu besetzen und über die Köpfe der
Hegwas eine Salve abzufeuern, sobald sie sich dem Vorhof der Festung
näherten.
Curvilwohs war nicht der gewaltige Führer der Tomes, sondern
nur dessen Stellvertreter. Stytract lag In den hinteren Räumen
im Sterben, wenn das auch außer den Ärzten und Curvilwohs
niemand wußte. Wenn die Hegwas erst herausfanden, daß
Stytract nicht mehr lange zu leben hatte, würden sie unzählige
Tomes für ihre Sache gewinnen - und dann war es nur noch eine
Frage der Zeit, bis die Festung fallen und damitjede Chance für
ihre Rasse, Trinjr zu verlassen, vernichtet sein würde.
Ausgerechnet während dieser schwierigen Periode mußte
Stytract vom Sturmfieber befallen werden. Curvilwohs hatte noch nie
in seinem Leben nach Macht getrachtet, auch während seiner
Amtszeit als Stellvertreter hatte er sich stets zurückgehalten
und Stytract die Führung der Tomes völlig überlassen.
Nun mußte er Entscheidungen treffen, die für das
Schicksal des Volkes entscheidend waren.
Als er wieder hinausblickte, sah er einige Tomes am Straßenrand
stehen, die der Demonstration zusahen. In vergangenen Zeiten hätten
sie wahrscheinlich sofort eine Gegenveranstaltung inszeniert, aber
unter dem Eindruck der Geschehnisse schien ihre Initiative erlahmt zu
sein.
An der Spitze des Zuges gingen drei Unterführer der Hegwas.
Lenprove, der Anführer der Hegwas, würde in wenigen
Augenblicken eine Nachricht zur Festung schicken und beteuern, daß
er mit dieser Demonstration nichts zu tun hatte.
Lenprove war intelligent, sicher viel intelligenter als
Curvilwohs, aber er setzte seine Schläue nur zur Gewinnung der
Macht ein, es schien, als brauche er sie zum Leben.
Curvilwohs schaltete den Lautsprecher ein und rief der Menge mit
ruhiger Stimme eine Warnung entge-, gen, den Vorhof nicht zu
betreten. Ein Protestgeheulantwortete ihm. Steine flogen aus den
hinteren Reihen in den Vorhof. Besorgt erkannte Curvilwohs, daß
die Hegwas erregter waren als jemals zuvor. Verantwortungslose Helfer
Lenproves hatten sie in eine gefährliche Stimmung versetzt.
Trotzdem gab Curvilwohs noch keinen Befehl zum Feuern. Er
beobachtete die weitere Entwicklung über den Bildschirm. Angst
und Haß bestimmte das Handeln der Masse. Ihr Leben war in
Gefahr, und da Lenprove ihnen oft genug erzählt hatte, daß
die Regierung dafür verantwortlich wäre, glaubten sie ihm.
Sie glaubten es, weil die Bewohner der Festung die einzigen waren,
die etwas gegen das Unheil unternehmen konnten, aber offensichtlich
überhaupt nichts taten.
Hinter Curvilwohs entstand eine Bewegung. Als er sich umblickte,
sah er Stytracts Arzt in den Raum treten.
„Er will Sie sprechen", sagte Plequire. Seine Stimme
hatte die Besorgnis der letzten Stunden verloren, das konnte ebenso
eine unverhoffte Genesung wie das Ende bedeuten. Curvilwohs hoffte,
daß Stytract überleben würde.
Ein Blick auf den Bildschirm überzeugte Curvilwohs, daß
der Mob im Augenblick noch zu
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