PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
fertigzustellen.
Tragty gestand sich ein, daß seine wissenschaftliche Neugier
größer war als das politische Interesse an diesem Projekt.
Immerhin, er hatte maßgeblich zur Vollendung des
Transformers beigetragen. Das gab ihm das Recht, ihnjetzt, da ihn
niemand mehr benötigte, zu vernichten.
Die Schwäche zwang Tragty einen Augenblick ruhig
liegenzubleiben. Er hätte die Sicherheitsschaltung auch mit
geschlossenen Augen erreicht, so vertraut war er mit der Anlage.
Sein Körper war jetzt von einer Schwäche befallen, die
die Schmerzen auslöschte. Automatisch legte er die letzten Meter
zurück, die ihn noch von der Maschine trennten.
Es gelang ihm, sich an den Schaltungen hochzuziehen. Einen
Augenblick lang lehnte er sich schwankend gegen die Schalttafel, dann
bewegte er sich an ihr entlang.
Er tastete die Hebel ab, bis er den geschwungenen Griff der
Sicherheitsschaltung zwischen den Klauen fühlte. Er hörte
sich aufatmen dann wurde es schwarz
vor seinen Augen. Krampfhaft hielt er sich fest. Er zerstörte
die Plombe und drückte die Schaltung aus der Arretierung, die
ein zufälliges Betätigen des Schalters verhindern sollte.
In seinem Kopf begann es zu rauschen und zu dröhnen. Seine
Beine knickten ein, der Schwanz vermochte den Körper nicht mehr
zu halten.
Tragty fühlte, daß er langsam nach hinten fiel, aber
seine Klauen hielten den Schalter fest umklammert. Das Gewicht seines
Körpers zog den Hebel nach unten.
Aus Tragtys geöffnetem Mund kam ein eigenartiger Laut, dann
drehte er sich um die eigene Achse und brach vor der Maschine
zusammen.
Über ihm, neben der Sicherheitsschaltung, begannen zwei
Kontrollichter zu glühen. Von irgendwoher kam ein gleichmäßiges
Ticken.
Nach einiger Zeit verstummte es, die Kontrollen erloschen.
26.
Das erste, was er spürte, war die wohltuende Wirkung des
Zellaktivators. Die Schmerzen waren verschwunden, und er hatte keine
Mühe sich aufzurichten. Neben ihm war ein Geräusch, als
schleife etwas über den Boden.
„Jotifer?"
,,Ja. Alles in Ordnung, Sir." „Ja. Und bei Ihnen?"
Jotifer kicherte leise. „Ich glaube, daß ich mein
fabelhaftes Aussehen behalten habe", erklärte er.
Rhodan tastete sich durch die Dunkelheit auf den Ausgang zu. Als
er hinauskletterte, schlossen sich seine Augen, geblendet von einer
Lichtflut, die sich über ihn ergoß.
Und hinter dem Licht erklang die besorgte Stimme von Redin
Sandoval.
„Um Himmels willen, Sir! Wir dachten schon, es sei etwas
passiert."
Die Höhle explodierte, als sie das Dorf der kranken
Eingeborenen erreichten. Über dem Wald erschien die dunkle
Wolke, die die Stelle des Unglücks markierte.
Die Männer blieben stehen. Inzwischen waren die anderen
Suchgruppen benachrichtigt worden, daß man Rhodan und Jotifer
gefunden hatte.
„Was war das?" fragte Sandoval, der direkt neben Rhodan
stand.
„Das Ende von etwas", sagte Rhodan ruhig. „Es
erspart uns langwierige Untersuchungen."
Sandoval blickte ihn verwirrt von der Seite her an. Bisher hatten
Rhodan und Jotifer über das Erlebte geschwiegen.
Während sie langsam auf die Gleiter zugingen, wandte sich
Rhodan an den Reporter.
„Ich glaube, daß Sie jetzt genügend Material für
Ihren Bericht besitzen", meinte er lächelnd.
Jotifer betrachtete die schlanke Gestalt an seiner Seite. War es
Wahn oder Wirklichkeit, daß der gleiche Mann noch vor wenigen
Stunden im Körper einer Eidechse um sein Leben gekämpft
hatte?
Der Mischling wandte sich um und blickte zurück. Die
Staubwolke über der Explosionsstelle begann sich zu verteilen,
der Wind trieb sie auseinander, so daß sie wie eine riesige
Hand aussah, die sich über das Land erstreckte.
Eire dünne Rauchfahne stieg zwischen den Bäumen hoch,
wie ein Nebelschleier, der sich in der Morgensonne allmählich
auflöste.
„Kommen Sie", sagte Rhodan leise, „die Gleiter
warten."
Schweigend drehte sich Jotifer um und folgte der großen,
schlanken Gestalt, die vor ihm zwischen den primitiven Hütten
der Eingeborenen von Grassplot verschwand.
ENDE
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