PR TB 019 Die Zone Des Schreckens
sorgfältig, bevor er abdrückte.
Doch sein erster Schuß
fing fehl - und zu einem zweiten kam er nicht. Mit einem
gewaltigen Sprung rachte sich Curvilwohs aus der Schußbahn.
Hinter dem Tomes zerbröckelte die Wand. Rhodan und Jotifer
warfen sich flach auf den Boden.
Als Rhodan den Kopf hob, sah er Plequire langsam rückwärts
taumeln, die Arme des Arztes bewegten sich ruckartig. Dann fiel er
hintenüber und blieb bewegungslos liegen. Rhodan schluckte. Er
sah nach Curvilwohs.
Der Tomesanführer lag auf der Seite. Er war getroffen worden,
aber er lebte noch. Feuerbereit standen die beiden noch lebenden
Ärzte vor der zweiten Tür. Einer von ihnen hatte Curvilwohs
getroffen, doch jetzt, ohne die Führung Plequires, wußten
sie offenbar nicht, was sie tun sollten.
Rhodan erhob sich mühselig. Die Waffen schwenkten in seine
Richtung, aber er spürte, daß den beiden Ärztenjede
Entschlußkraft fehlte.
Rhodan zeigte auf Curvilwohs. „Verschwindet!" zischte
er. „Ihr habt ihn umgebracht.
Die Eidechsen waren offenbar erleichtert, daß sie sich auf
diese Weise zurückziehen konnten. Sie schoben die vollkommen
verwirrte Frau vor sich her aus der Tür.
Jotifer sprang auf und rannte auf Curvilwohs zu. Von draußen
drang fürchterlicher Lärm zu ihnen herein. Die Hauptmasse
der Flüchtlinge zog vorüber. Ihr Ziel war das große
Tor, von dort hofften sie die Kuppeln am schnellsten zu erreichen.
Rhodan ging zu Curvilwohs.
„Er hat eine Verletzung an der Schulter", sagte
Jotifer. „Der Anzug ist an dieser Stelle aufgerissen. Wir
müssen ihn schließen."
Rhodan ging zur Wand und riß eines der Tücher herunter.
Er brachte es Jotifer.
„Hier", sagte er, „verknoten Sie die aufgerissene
Stelle. Es wird halten, bis wir einen unbeschädigten Anzug für
ihn gefunden haben."
Der Reporter arbeitete rasch und geschickt. Schweigend sah Rhodan
ihm zu. Er war krank, und Curvilwohs schwer verletzt. Jetzt waren sie
beide auf Jotifer angewiesen.
Stöhnend versuchte Curvilwohs auf die Beine zu kommen.
Jotifer half ihm dabei, so gut es ging. Schließlich stand der
Tomes mit schmerzverzerrtem Gesicht
vor ihnen. Seine Blicke richteten sich auf den toten Plequire.
„Immerhin war er so klug, sich nicht der Masse
anzuschließen", sagte er leise.
„Fühlen Sie sich stark genug, um weiterzugehen?"
fragte Rhodan.
Curvilwohs blickte ihn an. Er schien ihn nicht zu erkennen, aber
nach einer Weile nickte er.
„Ich muß mich etwas ausruhen", sagte er
schwerfällig. „Dann gehen wir weiter."
Auf Jotifer gestützt, schwankte er bis zur Wand. Dort legte
er sich nieder. Rhodan ging zur Tür und öffnete sie
behutsam. Er warf einen Blick hinaus.
Durch den Spalt konnte er bis zum Hauptgang sehen. Eidechse an
Eidechse schob sich dort vorüber, ein Bild der Panik und des
Schreckens.
Rhodan schloß die Tür. Hier waren sie sicher, denn das
Ziel der Verzweifelten war ausschließlich das große Tor.
Es würde nicht lange dauern, bis auch der letzte Überlebende
die Festung verlassen hatte.
Rhodan ging zu dem am Boden liegenden Curvilwohs zurück. Der
Tomes schaute fragend zu ihm empor, doch Rhodan wandte sich stumm ab.
Es war sinnlos, diesen Mann noch mit Einzelheiten zu quälen.
„Im Augenblick können wir nur warten", sagte er zu
Jotifer.
21.
Tragty warf einen Blick auf das Strahlenmeßgerät und
schüttelte den Kopf.
„Der hintere Teil der Festung kann nur noch von
Selbstmördern betreten werden", sagte er. „Auch hier
steigen die Werte ständig."
Berritul blickte über den zerstörten Abgang nach unten.
Der größte Teil der Flüchtlinge war vorbeigezogen.
Nur noch Nachzügler und Verletzte waren zu sehen.
„Wie lange wird es dauern, bis die gesamte Festung so
strahlenverseucht ist, daß wir sie nicht mehr betreten können?"
fragte Shangty.
„Das hängt von verschiedenen Umständen ab",
erwiderte Berritul. „Lange können wir hier jedoch nicht
.mehr bleiben."
„Die Flüchtlinge können unmöglich alle in den
Kuppeln Platz finden", sagte Tragty. „Es wird zu Kämpfen
kommen. Die Zahl der Toten wird noch steigen.
Man sah Shangty an, daß er verzweifelt war, daß er
irgend etwas tun wollte, um aus dieser aussichtslosen Lage zu
entkommen.
„Wir können uns doch nicht einfach mit dem Ende
abfinden", klagte er. „Zumindest sollten wir versuchen,
ebenfalls in einer Kuppel Unterschlupf zu finden."
Ohne ihn anzusehen, sagte Berritul: „Damit würden wir
nicht mehr erreichen als eine Verlängerung unseres Lebens. Es
wird
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