PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All
zuerst
Ihren Scooter. Glücklicherweise lagen Sie auf Ihrem
Vakuum-Torpedo. Man brachte Sie hierher, und Doc Kreiski rief Sie
wieder ins Leben zurück. Das andere wissen Sie selbst."
Ich schüttelte mich.
"War ich wirklich ... tot?"
Dr. Kreiski schüttelte den Kopf.
" Sie bewegten sich noch, als man Sie fand. Die Leute des
Rettungstrupps schlossen sofort ein neues Atemgerät an. Das
alles ist erst eine halbe Stunde her. Ihr Kollege, Dr. Abdulla, war
gerade eingetroffen, um Sie zu identifizieren. Hätte ich gewußt,
daß Sie so schnell wiederzu sich kommen, wäre das nicht
nötig gewesen."
"Da haben Sie recht, Doc." Ich stand auf, und diesmal
bekam ich keinen neuen Schwindelanfall. Ich bedankte mich bei dem
Arzt und nahm mirvor, das gleiche bei dem wachsamen Magazinverwalter
zu tun.
Ich sagte es Abdulla und bat ihn, mich zu begleiten.
Dr. Abdulla seufzte.
"Sie werden das verschieben müssen, Dr. Teleke. Es tut
mir leid."
"Was?" Erstaunt wandte ich mich zu Dr. Kreiski um. "Sie
wollen mich doch nicht etwa hierbehalten?"
DerArzt schüttelte den Kopf.
"Das ist es nicht", sagte Dr. Abdulla. "Nein, ein
anderer hat Sehnsucht nach Ihnen: Brielle."
"Brielle ... ?" Ich schloß die Augen und versuchte
mich zu erinnern, wann ich ihn zuletzt gesehen hatte. Mir war es, als
wäre ich ihm kurz vor meinem Ausflug zum Kristall-Kamin
begegnet.
"Erwird Sie schon nicht auffressen", versuchte Dr.
Abdulla mich zu trösten. Ich lächelte unsicher.
"Na schön! Gehen wir zuerst zu Brielle!"
5.
"Mich geht es eigentlich nichts an", sagte Dr. Abdulla,
nachdem wir die Erste-Hilfe-Station verlassen hatten und aufeinem
breiten Rollband zurVerwaltung des Sicherheitsdienstes fuhren, "aber
es interessiert mich trotzdem, wie Sie in diese gefährliche Lage
kamen."
"Wie meinen Sie das?" fragte ich, um Zeit zu gewinnen.
Dr. Abdullas Frage hatte mich mitten in komplizierten Gedankengängen
überrascht, und ich mußte erst einmal überlegen, was
ich ihm überhaupt antworten sollte. Vor allen Dingen war ich
selbst mir noch nicht recht klar darüber, warum ich mitten in
dem Kristall-Kamin von solcher Panik gepackt worden war, daß
ich völlig unüberlegt auf die Feuerknöpfe meiner
Rückstoßpistole gedrückt hatte. Vergeblich versuchte
ich mich zu erinnern, was der Panik vorausgegangen war.
Dr. Abdulla warf mir einen erstaunten Blick zu.
"Wie ich das meine ... ? Aber Dr. Teleke! Es ist doch gewiß
nicht selbstverständlich, daß man Sie mit leeren Lufttanks
auf Ihrem Scooter sitzend findet. Warum, um alles in derWelt, haben
Sie keinen Notruf gesendet?"
Ich biß mich aufdie Lippen.
Das waren die Fragen, vor denen ich mich gefürchtet hatte.
Das Schlimmste war, daß mir erst durch Abdullas letzte Frage
einfiel, was ich versäumt hatte. Er hatte vollkommen recht.
Warum hatte ich keinen Notruf gesendet? Das war nicht normal gewesen.
Was, zum Teufel, sollte ich antworten?
War ich vielleicht nicht mehr normal?
Die Wahrheit? Die würde mir niemand abnehmen, und wenn, dann
schickte man mich gewiß zum Psychiater. Und das konnte ich
mirjetzt nicht leisten. Ich hatte auf Quinto-Center noch eine
wichtige Aufgabe zu lösen!
"Sie sind kein Vakuum-Schwimmer, Dr. Abdulla?" fragte
ich zurück.
"Nein! Warum ...?"
"Sehen Sie!" nickte ich und versuchte zu
lächeln."Offenbar haben Sie auch den Unterwassersport
niemals ausgeübt?"
Dr. Abdulla schüttelte den Kopf.
"Ich verstehe nicht, warum..."
"Sie werden es gleich verstehen", unterbrach ich ihn.
"Bei beiden Sportarten ist nicht etwa das Medium, in dem sie
betrieben werden, die größte Gefahr, auch nicht technische
Mängel, sondern der Mensch selbst. Beim Unterwassersport ist es
der Tiefenrausch, beim Vakuum-Schwimmer der Unterdruckrausch, derzur
Gefahrfür den Menschen werden kann. Zu hoher und zu niedriger
Druck beeinflussen den Kreislauf, kommt dann noch eine geringfügige
Erhöhung der Sauerstoffzufuhr dazu, wird der Betroffene
leichtsinnig. Er kennt plötzlich die ihn umgebenden Gefahren
nicht mehr und hat nur noch den einen Wunsch, in seiner Umgebung zu
bleiben. Er achtet auch nicht mehr auf seinen Luftvorrat oder - wie
in meinem Falle, auf
Luftvorrat und Ladung der Rückstoßpistolen. Beides
erschöpfte sich, und ich erkannte es erst, als es zu einer
Rückkehr und zu einem Notrufzu spät war." Dr. Abdulla
betrachtete mich besorgt.
"Hoffentlich ist kein dauernder Schaden entstanden, Dr.
Teleke!"
Ich hielt ihm einen kleinen wissenschaftlichen Vortrag über
dieses Problem, um ihn zu
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