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PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All

PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All

Titel: PR TB 022 Der Geister Agent Aus Dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leben
hatte.
    Von Zeit zu Zeit blitzte es in der Nähe des Schattens grell
auf: Das waren die Triebwerke von Raumschiffen, die von den
Antigravprojektoren in den Raum gehoben wurden, wo sie auf
Plasmaantrieb umschalteten. Dann wieder näherte sich eine
feurige Spur, wie der Schweif eines Kometen, dem wandernden Schatten
und erlosch, bevor er sich herabsenkte auf das ihm zugewiesene
Landefeld.
    Für alle die Menschen in den startenden und landenden
Raumschiffen, auf den Raumhäfen, in den Leitzentralen und den
Gängen und Hallen des USOHauptquartiers würde die Lebensuhr
weiterlaufen, wenn sie mir längst die letzte Stunde geschlagen
hatte.

    Es würde nicht mehr lange dauern. Ein Blick auf die Uhr
zeigte mir, daß mein Luftvorrat noch für vierzig Minuten
ausreichte.
    Trotz der Nähe des Todes war ich nicht verzweifelt. Irgendwie
drang das Bewußtsein der Gefahr nicht in die Gefühlssphäre
meines Egos ein. Rein sachlich nur registrierte ich die Dinge um mich
herum, das Wandern des Schattens und der Sternbilder. Ich wußte,
daß der Schatten, jenes scheinbare Loch im Universum, nichts
anderes warals Quinto-Center, der Zwergmond, der den Blick auf die
Sterne verdeckte. Ich wußte auch, daß ich es war, der
sich bewegte, daß meine Bahn mich hinausschleudern wollte in
den schweigenden Abgrund, daß die schwache Anziehungskraft des
Mondes aber immer wieder dafür sorgte, daß meine Bahn
niemals eine Gerade wurde.
    Das alles berührte mich nicht - bis plötzlich ein
schwaches Wispern in meinem Helmempfänger auf tauchte.
    Ich lauschte gleichgültig. Doch jählings durchfuhr es
mich wie ein elektrischer Schlag. Der Scooter!
    Derwinzige Sender meines Einmann-Scooters gab unablässig
Peilsignale von sich. Anders hätte ich ihn niemals
wiedergefunden. Es war üblich unter Vakuum-Schwimmern, daß
sie ihren Scooter in einen Orbit schickten, wenn er sie in die Nähe
ihres Zieles gebracht hatte. Wollten sie dann zurückkehren,
peilten sie seinen Sender an und fanden ihn mit dieser Methode
einwandfrei wieder. Ich hatte es bisher stets ebenso gehalten. Nur
braucht man, um die Quelle der Peilsignale erreichen zu können,
Rückstoßpistolen mit ausreichender Ladungsreserve.
    Das war es, was meine bisherige Gleichgültigkeit zerbrach:
Jäh aufflammende Hoffnung - und wieder Hoffnungslosigkeit.
Irgendwo in der Nähe kreiste meine Rettung; wie mirjetzt
einfiel, sogar in der gleichen Orbithöhe. Aber eine
Bahndifferenz von einem Meter würde genügen, sie für
ewig unerreichbar bleiben zu lassen.
    Nachdenklich runzelte ich die Stirn.
    Warum hatte ich die Peilzeichen nicht sofort gehört, als ich
meinen Orbit erreichte ...?
    Es gab einfach keine Erklärung dafür. Eine stabile
Kreisbahn kann sich nur durch Einwirkung äußerer Umstände
ändern. Das aber war bei mir nicht gegeben.
    Es sei denn ...
    Mir stockte der Atem, als ich an die einzige andere Möglichkeit
dachte. Aber es war nicht Schreck, sondern Freude, die mich erstarren
ließ.
    Wenn ich mich so minimal bewegt hatte, daß einerseits keine
merkbare Abweichung von der Kreisbahn auftrat, andererseits aber eine
allmähliche

    Annäherung an den Scooter erfolgte, dann gab es nur eine
Ursache dafür: Meine Druckflaschen hatten ein winziges Leck! Es
konnte kein richtiges Loch sein, denn dann wäre die kostbare
Atemluft längst ausgeströmt, eher handelte es sich um eine
poröse Stelle, durch die ein beständiger Molekülstrom
sickerte.
    Und was eine zufällige Wirkung war, konnte ebensogut zu
gewollter, gesteuerterWirkung werden!
    Allerdings wäre ich aufdiese Möglichkeit niemals
verfallen, hätte ich mich nicht in einer derartig ausweglosen
Lage befunden. Die Durchführung war namlich nicht nur schwierig,
sondern in hohem Maße gef ährlich. Ich mußte den
flachen Rückentornister mit dem Atemgerät und den
SuperKompressionsflaschen abnehmen, ohne die Luftzuführung zum
Helm zu beschädigen. Doch das war keineswegs das Schlimmste.
Viel schlimmer war es, daß ich, um einen regulierbaren Antrieb
zu erhalten, vor Beginn des eigentlichen Experiments die beiden
Verbindungsschläuche abkuppeln mußte. Danach verblieben
mir etwa vier Minuten Zeit, den Scooter zu finden, zu erreichen und
die Verbindung zum Atemgerätwiederherzustellen. Wenn ich diese
Frist überschritt, würde ich genauso an Sauerstoffmangel
sterben, als wenn ich gar nichts unternahm.
    Aberwas hatte ich denn schon zu verlieren!
    Den Tornister abzunehmen erwies sich als relativ leicht. Ich hielt
ihn stets mit einer Hand fest

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