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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besorgt.
    »Nichts, mein Liebes«, antwortete Seymour leise und
legte seinen Arm um ihre Schultern. »Nichts
Wichtigesjedenfalls.«
    Der Wagen sprang an, wendete und brachte sie in die Flachstadt, in
die Nähe des Lokals, in dem Quattaghan wartete.
    Schwere Wochen brachen an.
    *
    Jetzt war es fast Mitternacht, denn die letzten Stunden waren
schnell vergangen. Die großen Fenster standen ausgeklappt;
kühle Nachtluft drang herein und brachte die Flamme der grünen
Kerze in

    taumelnde Bewegungen. Irrlichternd spielte Helligkeit an den
Wänden, verfing sich in Falten goldfarbener Vorhänge und
sprang hinweg, taumelte über Glas und Möbel und ließ
die Augen Elisabeths aufleuchten.
    Sie waren in Seymours Wohnung.
    Er saß im äußersten Winkel seiner Couch, und der
Kopf des Mädchens lag in seinem Schoß. Die Gedanken
Seymours waren nicht hier, sondern in K'tin Ngeci. Sie kreisten um
verschiedene Noten, die noch zu einer Melodie zusammengefaßt
werden mußten. Tonart und Takt waren noch unbekannt.
Ssagisbäume, die gefällt werden sollten ...?
    Kalebassen mit glasklarer Flüssigkeit? Shand'ong? Die Drohung
der Mutter der Klans .. . Korco-Aghan?
    Malcolm Veronoff, Daln Roka, Lesser Catrailhac, Carayns und der
verschwundene Tecko, der sonst in derZentrale lebte? Die
verschwundeneLeiterin einespharmazeutischen Werks ...
    Stereophon flutete Musik leise durch den großen Raum. Die
Suite Mars aus Die Planeten von Gustav Holst, dem Neurotiker. Dumpfe
Trommeln, Beckenschläge und darüber die stark rhythmische
Melodie. Mars - der Gott des Krieges: Schwerter, Waffen, Blut und
Röcheln.
    Seymour sagte plötzlich:
    »Davor bin ich geflohen.« Er vergrub seine Hand im
Haar des Mädchens. »Und jetzt hat es mich wieder
eingeholt. Wo gibt es eigentlich einmal Ruhe, in welchem Winkel des
Universums?«
    »Wovor, Seymour?« fragte Elisabeth schläfrig.
    »Vor Lügen, Gewalt, Haß und Tod. Vor Schüssen,
langem Warten in den Nächten und vor der verfluchten Sucht des
Menschen, Macht über andere zu gewinnen - gleich, auf welche
Weise.«
    Die Trommelschläge kamen aus allen Richtungen und drohten.
Seymour spürte, wie sich die Ausstrahlungen der Gefahr seiner
bemächtigten. Er haßte sie. Er fühlte, wie sie ihn
langsam und unerbittlich zurückverwandelten in den Mann, der
eigentlich gestorben war, bevor er als Seymour Alcolaya wiedergeboren
wurde, hier auf Shand'ong. Er beugte sich nieder und küßte
Elisabeth auf den Mund. Eine Weile lang spielte die Stereoanlage
allein gegen die Stille des Raumes an. Dann fragte Seymour leise:
    »Warum hast du eigentlich gelogen, Elisabeth?«
    Der Körper in seinen Armen erstarrte.
    »Gelogen?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe nicht, Seymour.«
    »Warum verbirgst du dich hier? Warum hast du die Firma im
Stich gelassen, und warum hast du den Namen gewechselt? Du bist Dr.
Corinna Marandera. Warum?«
    Corinna schloß die Augen und sank wieder zurück. Die
Starrheit fiel von ihr ab, sie schwieg lange. Und während sie
dann zu berichten begann, klammerte sie sich in einer Weise an
Seymour, als wäre er der einzig feste Punkt eines turbulenten
Universums. Was sie berichtete, erfüllte Seymour mit kaltem
Zorn. Da er offensichtlich noch nicht genügend andere Probleme
hatte, entstand hier ein neues. Wer eigentlich, so dachte er, half
ihm? Niemand.

3.
    Kurze Zeit später.
    Das Boot trieb in der schwachen Dünung, die im Fischerhafen
herrschte. Es war eines der modernen Kunststofferzeugnisse mit einem
kräftigen Reaktormotor, der zwei Doppelschrauben antrieb. Drei
Personen waren an Bord. Drei Personen und der Tecko.
    Der Tecko war nicht ganz zehn Zentimeter groß, und der Kopf
des Tieres war genau so groß wie der Rest des Körpers, ein
silbergraues Fell mit winzigen Härchen umschloß den
Körper. Das Auffallende waren die Augen; groß und rund,
mit dünnen Lidern und mit einer ganz hellen Pupille. Dieses Tier
konnte Gedanken empfangen und durch einen winzigen Empfänger
auch hörbar machen, jedoch nur bei einer einzigen Person.
Seymour trug versteckt hinter dem Ohr den Verstärker angeklebt;
das Tier gehörte ihm und war eine seiner Waffen. Heute, nach
drei Tagen der Abwesenheit, hatte es Seymour wieder in der Zentrale
entdeckt.
    »Wo, um alles, warst du, du verantwortungsloses Stück
Natur?« hatte er gefragt.
    »Das geht dich nichts an. Privatleben - aber ich habe viel
gesehen und gehört, was dich interessieren

    würde, mein terranischer Freund.«
    Seymour warf mit einer Büroklammer nach dem Tecko, und

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