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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dann antwortete Aghan, und
diesmal war er sehr ernst. Ungewohnt leise und betont sagte er:
    »Natürlich sind die Shand'ong auch krank. Ich habe
schon oft Kranke erlebt, aber noch niemals behandeln können. Sie
sind tabu - h'sayz - und kurieren sich anscheinend selbst. Alles, was
ich bisher entdecken konnte, waren kleine Kalebassen mit einem scharf
riechenden, wasserhellen Inhalt, die man ihnen brachte.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein«, entgegnete Aghan. »Warum fragen Sie?«
    »Wenn das stimmt, was Sie sagten - und ich habe keinen
Grund, daran zu zweifeln -, dann kann ich mir verschiedene Dinge
zusammenreimen. Können Sie sich vorstellen, was es bedeuten
würde, wenn dieses Zeug der Grund schneller Heilungen und
dauernder Gesundheit ist?«
    »Sagen Sie es mir, edler Terraner!«
    »Alles würde explodieren. Shand'ong wäre binnen
kürzester Zeit überflutet von Abenteurern, die diese
Flüssigkeit rauben würden. Und das alles würde mich
überrollen. Wissen Sie jetzt auch, warum ich nach Jahren wieder
eine Waffe trage?«
    »Langsam dämmert es einem schwachen Ara-Hirn.«
    »Fein. Der Grund ist, daß ich in den letzten Tagen
einige Mosaiksteine gefunden habe und dabei versuche, sie zu einem
Bild zusammenzusetzen. Noch ist kein Umriß entstanden.«
    »Alors ...«, sagte Aghan munter. »Dinge geraten
in Bewegung?«
    Seymour nickte grimmig.

    »Ich werde sie aufzuhalten wissen. Und keineswegs auf die
edle, reizende und beherrschte Art, die Sie an mir so einzigartig
finden. Auf meine Art und auf eine Weise, die vielleicht überraschen
wird.
    Sie und andere, Ich verteidige hier Terra und nicht weniger. Falls
Sie vorhaben sollten, mitzuscherzen, warne ich Sie, Aghan. Ich habe
gern Freunde und sehe sie gern auf meiner Seite. Das war's, was ich
Sie fragen wollte.«
    Der Mediziner lächelte dünn.
    »Es freut mich, Ihnen eine Antwort gegeben zu haben. Mit
leichtem Staunen indes werde ich gewahr, daß Sie doch nicht
ganz so beherrscht sind, wie es den Anschein hat.«
    Seymour stand auf und streckte sich; sein Rücken tat weh, und
er spürte die Kugel zwischen den Brustwirbeln. Dann lächelte
er und streckte die Hand aus. Als er zu sprechen begann, klang seine
Stimme für die Frau unverändert, für den Mediziner
aber war sie anders. Er wußte nur nicht, was dieser Tonfall
ausdrückte.
    »Ich habe böse Erinnerungen«, sagte Seymour
leise, »die aus meinen wilden Jahren stammen. Ich möchte
sie nicht auffrischen, aber ich fürchte ehrlich, daß mir
keine andere Wahl bleibt. Ich danke Ihnen - Sie haben mir sehr
geholfen.«
    Die Männer schüttelten sich die Hände.
    »Sicher geht jetzt das glückliche Paar in den
>Skaphander<, um einen letzten Kaffee zu trinken?«
mutmaßte Korco-Aghan.
    »Es geht!« antwortete Elisabeth und stand auf; Seymour
hatte die Hand ausgestreckt und zog die Frau mühelos an sich.
Wieder krachte das Holz der Konstruktion, und Seymour schüttelte
mißbilligend den Kopf.
    »Nicht eines Tages eine neue Liege, Aghan?«
    »Wozu?« fragte der Mediziner erstaunt, »ich habe
ein sehr ruhiges Gewissen, wenn ich zu schlafen beginne.«
    Seymour musterte das Möbelstück mit gerunzelter Stirn.
»Sie scheinen ein Erzengel zu sein, Ihrem Gewissen nach. Passen
Sie auf, daß aus Gabriel nicht Luzifer wird.«
    Korco-Aghan kicherte:
    »Ihre Anteilnahme ehrt mich. alten Mann. Gehen Sie mit Ihrer
schönen Freundin und gönnen Sie mir die erfrischende Ruhe
eines langen Schlafes.«
    Sie verließen ihn und gingen zu Seymours Wagen. Wie Schatten
huschten die zwei Wächter fort, kaum daß sie Seymours
ansichtig wurden. Der Ara blickte den Terranern lange nach, dann fiel
ihm ein, wonach die Stimme des großen, ernsten Mannes geklungen
hatte. In der Stimme hatten erbarmungslose Kälte,
Gnadenlosigkeit und das Wissen von Gefahren geklungen und - Tod. Die
knochige Gestalt erschauerte. Dann zuckte der Arzt die Schultern,
blies die Lampe aus und legte sich hin.
    *
    Seymour sollte Korco-Aghan nur noch einmal sehen.
    Der Bankrotteur und Mediziner, der Erzähler phantastischer
Geschichten und der Partner langer Spiele und tiefer Gespräche -
vorbei. Es würde geschehen in den langgezogenen Blitzen, wie in
einem der Gewitter, die über K'tin Ngeci dahinrasten. Dinge
gerieten in Bewegung.
    Ein winziger Kiesel ist es stets, der Lawinen auslöst. Es
graute Seymour vor dieser Lawine und dem Staub, der in der Luft
bleiben würde. Seymour begann zu fluchen und preßte die
Lippen aufeinander.
    »Was hast du, Sey?« fragte Elisabeth

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