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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieser
versteckte sich hinter dem Pultkommunikator.
    Rhodans Leute hatten die Teckos entdeckt, als die
Auseinandersetzung um PLOPHOS begann. Seit dieser Zeit verwendeten
einzelne Männer diese Tierchen; Seymour gehörte zu ihnen.
    »Berichte, Untier!« hatte er leise empfohlen.
    Und das Tier begann zu sprechen. Nur Seymour konnte hören,
was der wispernde Geist dieses springmausgroßen Geschöpfes
ihm übermittelte. Es war in der Tat sehr interessant, denn Tecko
war ein gerissener Bursche, der sich stets dort befand, wo es am
interessantesten war; in der Gosse oder an dunklen Ecken. Dem langen
Gespräch war ein Vorschlag gefolgt, den Seymour gern befolgte.
    Jetzt befand sich das Boot mit summender Maschine in der Mitte des
Hafens. Angelgerät, Proviant und andere Ausrüstungsgegenstände
waren an Bord. Corinna hatte einen Tag freigenommen; auch Quattaghan
war im Boot und blickte nach vorn, hinaus aufs Meer.
    Nur seine Freundschaft mit Seymour hatte bewirken können, daß
der Shand'ongjemals wieder seinen Fuß in ein Boot gesetzt
hatte. Er hockte vorn im Bug, neben Corinna, die auf einer
Luftmatratze schlief, in einen von Quattaghans Pelzen gehüllt.
Der Motor brummte auf, der Rumpf des Bootes begann zu vibrieren und
nahm mehr Fahrt auf, schob sich aus dem Wasser.
    Hinter ihnen lag der weiße Bogen der Corniche.
    Hoch darüber, durchstoßen von dem Schattenriß des
Raumhafenturms, zeichnete sich ein rostroter Streifen ab. Es war die
Zeit zwischen Dämmerung und Morgen; in wenigen Minuten würde
sich der Ball Vangas hochgeschoben haben. Rechts vom Hafen lag das
Wirrwarr der Flachstadt, des grauen Blockes des Basars, überragt
vom Verwaltungsbau der Holding. Die bunten Fassaden der Häuser
zwischen den Masten dreier Seeschiffe waren noch grau und matt; noch
fehlte das weiße Licht.
    Links davon, wie ein senkrecht in der Mitte
auseinandergeschnittenes Amphitheater, zogen sich die Wohnhänge
nach oben, gekrönt von dem Bau, in dem die gelähmte Mutter
der Klans residierte. Die Häuser inmitten von kleinen Gärten
und Bäumen schienen an die Felsen geschweißt zu sein.
Totenstille lag über allem.
    Wenn das Glucksen der Wellen für einen langen Augenblick
nachließ, konnten sie den Generator hören, der die Energie
für das Leuchtfeuer lieferte. Zweimal weiß, einmal grün
- vierhundertmal in der Stunde. Die Lichter kreisten still über
dem Boot.
    »Ich weiß immer noch nicht, Seymour, warum du mich
unbedingt mit an Bord haben wolltest.« Quattaghan hatte leise
gesprochen, um Corinna nicht zu wecken. Er sah starr in das gelöste
Gesicht hinunter, das zwischen dem schwarzen Fell sichtbar war.
    »Du wirst es erfahren, Freund«, versprach Seymour,
»warte bitte noch etwas.«
    Er hatte ein bestimmtes Ziel.
    Drei Stunden lang fuhren sie mit brummender Maschine einen Kurs,
der hart bei Südsüdwest lag. Dann waren sie einige
Seemeilen vom Ufer entfernt, blieben aber entlang der Küste im
ruhigen Wasser. Hinter ihnen schob sich Vanga empor, tauchte alles in
ein fiebriges, diffuses Licht, das vom Nebel über den Wellen
geschluckt und tausendfach gebrochen wurde. Ein schweres Seeschiff
fuhr schweigend an ihnen vorüber, dem Hafen von K'tin Ngeci zu.
Es kam aus den Wüstenländern, wie das braune Segel bewies,
und hatte Handelswaren geladen. Taue und Rahen knirschten, als sich
die Bordwand hoch über dem Boot hinwegbewegte.
    An der Mole, unter den weißen Ladebäumen des Hafens,
hatten drei andere Schiffe festgemacht, und schon drei Nächte
lang war es in der Stadt unruhig - betrunkene Seeleute belagerten die
lange Theke des »Skaphanders«, grölten schmutzige
Lieder in den Gassen und ließen sich von den Händlern des
Basars betrügen.
    »Es wird ein windstiller und ruhiger Tag werden, wenn sich
erst der Nebel hebt«, murmelte Quattaghan, der immer noch
Corinna betrachtete, die unter dem schwarzen Pelz von Quattaghans
Mantel ruhig schlief.
    Es wurde warm und wärmer; schließlich heiß. Von
Osten kam eine matte Brise, die zeitweilig auffrischte und den
Schweiß auf den Gesichtern trocknete. Das frischgeschossene
Wild in einem der verschlossenen Kästen begann unangenehm zu
riechen. Dann wölbte sich vor den drei Leuten der Umriß
einer Insel aus dem Blau des Wassers, wie ein auftauchender
Meeresriese, nahm langsam Gestalt an und kam näher.
    Corinna saß auf einer bunten Decke vor der Spritzscheibe des
Bootes und hatte ein Netztrikot mit Taschen und asymmetrisch
verteilten Kreisen in blauer Farbe an und schien nicht bemerken

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