PR TB 025 Ins Weltall Entführt
sichere Gefühl, daß mit der Kreatur
irgend etwas nicht in Ordnung war. Sie erinnerte ihn mehr denn je an
einen Tiger. Vorsichtig, als sei es völlig entkräftet,
bewegte sich das Wesen auf seinem Lager.
Da sah Picot den Schwanz. Den Schwanz eines Tigers.
Der Tiger, oder was immer es war, kauerte sich zusammen, als
wollte er zum Sprung ansetzen. Picot beobachtete, daß die
Roboter, die am Wagen beschäftigt waren, ihre Arbeit
unterbrachen und auf den Behälter zugingen, in dem sich der
Tiger befand.
Picots Robot-Wächter setzte sich ebenfalls in Richtung auf
den Tank in Bewegung.
Picot wartete nicht länger, sondern ergriff die Chance, die
sich ihm bot. Er rannte auf den im Bau begriffenen Transporter zu und
griff nach einer Eisenstange. Hart und schwer lag sie in seinen
Händen. Die Kinder umringten ihn und wollten ihn aufhalten. Er
stieß sie zur Seite.
Er sah, daß zwei der Roboter zurückkamen, um ihn
aufzuhalten. Gleichzeitig verstärkte sich der hypnotische Druck
in seinem Gehirn. Seine Hände begannen zu zittern, als er den
Befehl erhielt, die Metallstange hinzulegen.
Er hielt sie fest und ging auf eine Maschine hinter dem
Transporter zu. Die Kinder klammerten sich an seine Beine. Er mußte
sie zurückstoßen. Die Roboter kletterten bereits über
die halbfertige Pritsche des Wagens.
Picot fühlte die hypnotische Kraft noch stärker werden.
Er biß in die Unterlippe, bis der Schmerz ihn aufschreien ließ.
Da brachten ihn die Kinder zu Fall. Er kroch auf Händen und
Knien weiter, das Eisen mit sich ziehend. Dann waren die Roboter bei
ihm.
Picot lehnte sich weit nach hinten und warf dabei sieben der
Kinder um. Mit einem Ruck schleuderte er den Metallstab auf die noch
fünf Meter von ihm entfernte Maschine.
Er hörte, wie etwas klirrend zerbrach. Da ergriffen ihn die
Roboter und rissen ihn in die Höhe. Schmerz und hypnotische
Impulse drohten ihn bewußtlos zu machen.
Er verdrehte den Kopf, so daß er zu den Behältern
blicken konnte.
Das Wesen, das wie ein Tiger aussah, hatte seine Vordertatzen auf
den Behälterrand gelegt und streckte den Kopf ins Freie.
Flüssigkeit tropfte von seinem Fell.
Mit verschleiertem Blick erkannte Picot, wie das Ungeheuer seinen
Rachen aufriß.
Gleich darauf erscholl ein fürchterliches Gebrüll.
Picots Körper wurde schlaff. Bewußtlos hing er in den
Metallklauen der Roboter.
*
Als Seth den Vorderkörper so weit hochgestemmt hatte, daß
sie sich mit den
Tatzen auf den oberen Behälterrand stützen konnte,
durchströmte sie ein Gefühl neuer Kraft. Sie spürte,
wie die letzten Kabel aus ihrem Körper rissen. Sie tauchte ihren
Kopf aus der Nährflüssigkeit und begann zu atmen. Ein
stechender Schmerz schien ihren Brustkorb zu zerreißen, doch er
ließ sofort wieder nach.
Seth schüttelte den Schädel, und ihr verschwommener
Blick klärte sich. Zum erstenmal seit man sie gewaltsam in
diesen Behälter gebracht hatte, konnte sie das Innere der Kuppel
vollständig überblicken.
Sie erkannte, daß die Roboter ihren Behälter umringt
hatten. Nicht weit von ihr entfernt kämpfte der Erwachsene gegen
die Kinder seines Volkes. Er hielt eine Metallstange in den Händen,
mit der er offenbar auf eine der Maschinen losgehen wollte. Die
Kinder wurden von den Hypnosesendern gezwungen, ihn daran zu hindern.
Seth begriff, daß es von nun an keine
Verständigungsmöglichkeit zwischen ihr und Traysch oder
Kut-Ter gab. Der telepathische Kontakt zu den beiden Wesen war im
gleichen Augenblick abgerissen, als sich die letzten Kabel aus ihrem
Körper gelöst hatten.
Zwei Roboter hatten den Erwachsenen eingeholt und hielten ihn
fest. Seth erkannte, daß der Mann zu ihr herüberblickte.
Ich muß ihm helfen, dachte sie entschlossen.
Ihre Augen funkelten auf die wartenden Roboter hinab. Sie hob den
Kopf und stieß ihr Kampfgebrüll aus.
Sie wußte, daß sie nicht lange am Leben bleiben
konnte. Ihr Körper konnte außerhalb der Nährflüssigkeit
nicht mehr existieren. Die ihr verbleibende Frist wollte sie jedoch
nutzen.
Ihr Kopf fuhr herum. Sie sah eine Lücke in der Reihe der
Roboter, die sie umstellt hatten.
Sie konzentrierte sich auf den entscheidenden Sprung. Sie wußte,
daß es schwierig sein würde, den Behälter endgültig
zu verlassen. Für einen kurzen Augenblick würden ihre
Vordertatzen ihr gesamtes Gewicht tragen müssen. Seth stieß
sich mit den Hinterbeinen ab und krallte sich gleichzeitig am
Behälterrand fest. Ihre Hintertatzen prallten gegen die
schlüpfrige
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