PR TB 025 Ins Weltall Entführt
Behälterwand und fanden keinen Halt.
Verzweifelt zog sie sich in die Höhe. Schließlich gelang
es ihr, das Gewicht ihres Körpers so zu verlagern, daß sie
nach vorn kippte. Der hintere Teil ihres Körpers rutschte nach.
Sie spreizte die Krallen und stürzte kopfüber in die Tiefe.
Noch im Fallen schnellte sie herum. Der Boden wurde dunkel von der an
ihr herablaufenden Flüssigkeit.
Sie landete auf allen vieren, ihr Schwanz peitschte den Boden. Von
allen Seiten rannten Roboter auf sie zu. Seth duckte sich zum Sprung.
Im Augenblick fühlte sie keine Schmerzen.
Sie sprang den vordersten der Roboter unverhofft an. Unter der
Wucht des Aufpralls taumelte die Maschine zurück. Seth war mit
wenigen Sätzen durch die entstandene Lücke in der Kette der
Roboter entkommen.
Sie hinterließ eine nasse Spur auf dem Boden. Die Roboter
machten sich sofort an die Verfolgung.
Seths Ziel waren die Hypnosesender. Wenn es ihr gelang, diese
Geräte zu zerstören, verlor Traysch die Gewalt über
die Kinder. Ein heißer Strahl zischte über sie hinweg.
Traysch setzte zum erstenmal seine Waffe ein.
Seth achtete darauf, daß die Roboter zwischen ihr und
Trayschs Behälter waren. Das würde den Laagor zur Vorsicht
zwingen. Traysch konnte es sich nicht erlauben, auf die Roboter zu
schießen.
Seths Atem ging keuchend. Die Schmerzen kehrten zurück und
wurden stärker. Vor ihren Augen bildeten sich undurchsichtige
Nebel. Sie mußte sich beeilen. Die Reaktion ihres Körpers
auf den plötzlichen Ausbruch setzte bereits ein.
*
KutTers Geständnis, den Absturz des Forschungsschiffes
verursacht zu haben, war für Traysch völlig unerwartet
gekommen und hatte ihn für längere Zeit aktionsunfähig
gemacht.
Nachdem ihn Seths Eröffnungen bereits verwirrt hatten, war
KutTers Behauptung ein fürchterlicher Schock gewesen. Am
schlimmsten war das Bewußtsein für Traysch, daß
Kut-Ter nie gerächt werden konnte. Auch wenn er den Oneten
tötete, war das eine viel zu geringe Strafe. Kut-Ter hatte seine
normale Lebenserwartung bereits weit überschritten.
Hunderte von Oneten hätten für die Tat KutTers büßen
müssen.
Traysch wußte, daß er nie vergessen würde, was
Kut-Ter getan hatte. Dieser dreitausendfache Mord war ihm
unbegreiflich. Kut-Ter war zwar als verurteilter Verbrecher an Bord
gegangen, doch das hätte niemand vermuten lassen, daß der
Onete zu so etwas fähig war.
Und er, Traysch, hatte dafür gesorgt, daß Kut-Ter die
ganze Zeit über am Leben geblieben war. Das erschien ihm wie
bitterer Hohn. Er hatte einen Mörder von Angehörigen seines
Volkes gerettet.
Gegenüber KutTers Geständnis erschienen Seths
Enthüllungen bedeutungslos.
Traysch vergaß fast seine Pläne bei dem Gedanken an
KutTers unglaubliche Tat.
Als sich Seth jedoch zum zweitenmal in ihrem Behälter
aufrichtete, gewann er seine ruhige Überlegenheit zurück.
Er durfte sich jetzt zu nichts hinreißen lassen, was die
Ausführung seines Vorhabens gefährdete. Seth wollte den
Entführten offenbar helfen.
Traysch beorderte die Roboter rings um Seths Behälter. Er
wollte nicht riskieren, daß sie in blinder Wut eines der
wichtigen Geräte zerstörte. Traysch beobachtete, daß
Seth ihren Vorderkörper aus dem Tank hob und den Kopf aus der
Nährflüssigkeit brachte. Einen Augenblick hoffte der
Laagor, daß Seth dabei sterben würde.
Da sah er, daß der Erwachsene mit einer Eisenstange auf die
Maschine losgehen wollte. Er zwang die Kinder, sich ihm in den Weg zu
stellen und schickte zwei Roboter hinter ihm her.
Traysch erkannte, daß er Fehler machte. Er hätte den
großen Fremden nie ohne Bewachung inmitten der Kuppel
zurücklassen dürfen. Er entließ Seth aus seiner
Aufmerksamkeit und konzentrierte sich auf die Verfolgung des
Erwachsenen. Es gelang ihm, ihn aufzuhalten, bevor er eine Maschine
zerstören konnte.
Da stieß Seth ein Gebrüll aus, das Traysch an die Zeit
erinnerte, bevor sie sich in die Behälter zurückgezogen
hatten. Auch damals hatte Seth oft so gebrüllt. Die Roboter, die
den Fremden gepackt hatten, ließen ihn jetzt zu Boden sinken,
wo er bewegungslos liegen blieb. Traysch stellte erleichtert fest,
daß von dieser Seite im Augenblick keine Gefahr drohte.
Leg dich in den Behälter zurück, sendete er an Seth.
Er erhielt keine Antwort. Wahrscheinlich war die Verbindung zu ihr
bereits abgerissen.
Er brachte seinen Kopf dicht an die Bildröhre, so daß
er alles erkennen konnte, was in der Kuppel vorging. Er beobachtete,
wie Seth sich über den
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