PR TB 028 Gucky Und Die Mordwespen
gemeinste, hinterhältigste
und mörderischste Rasse, die es im ganzen Universum gibt. Ich
werde sie auslöschen. Umsonst habe ich die Arkonbombe nicht
mitgenommen."
„Wir werden warten, bis wir mehr über ihre Motive
wissen", empfahl Tabor streng. „Wenn sie es überhaupt
gewesen sind."
„Daran kann kein Zweifel bestehen. Und ihre Motive
interessieren mich überhaupt nicht. Gibt es ein entschuldbares
Motiv für Mord?"
Tabor überlegte, dann sagte er: „Vielleicht nicht ein
entschuldbares, aber doch wenigstens ein verständliches Motiv."
„Du mußt sie wenigstens anhören, Gucky",
flehte Iltu. „Perry Rhodan würde es dir niemals
verzeihen, wenn du voreilig handeltest. Darum nur vertraute er dir
und gab dir die Erlaubnis tt
„Keine Sorge. Ich warte. Aber das Motiv muß gut sein.
Sehr gut sogar." Gucky sah Tabor an. „Aber es wird ihren
Tod nur hinauszögern, nicht vermeiden. Es gibt nichts, das mich
davon abhalten könnte, sie zu vernichten."
„Was immer auch geschieht, Gucky, die letzte Entscheidung
wird bei dir liegen. Wenn du die Vernichtung dieses Planeten dort
unten befiehlst, wird es geschehen. Aber nicht, bevor du mit ihnen
gesprochen hast, bevor du alles weißt. Sind wir uns da einig?"
Gucky nickte.
„Wir sind uns einig", bestätigte er.
Von den Funkgeräten her sagte Treegarden:
„Noch immer keine Anzeichen einer Funktätigkeit. Ich
habe versucht, Kontakt mit ihnen zu erhalten, aber sie reagieren
einfach nicht."
„Sie wollen nicht", vermutete Gucky. „Wozu auch?
Sie glauben, uns in ihrer Gewalt zu haben. Darum sind sie so
selbstsicher."
„Hast du eigentlich schon versucht", fragte Tabor den
Mausbiber, „ihre Gedankenimpulse aufzufangen? Das müßte
doch möglich sein."
„Nichts, Tabor. Entweder denken sie nicht, oder ihre Impulse
sind für mich zu schwach. Vielleicht auf nähere
Entfernung...?"
Gigant VII kam näher. Die Schiffe hatten ihre Geschwindigkeit
weiter verlangsamt. Auf dem Bildschirm waren die Waben nun deutlich
auszumachen. Soweit sich erkennen ließ, handelte es sich um die
flachen Dächer riesiger Gebäude. Die Abtrennungen waren
nichts als Straßenschluchten. Das ganze System drängte dem
Betrachter unwillkürlich die Frage auf, wie man das
Verkehrsproblem gelöst haben mochte - wenn nicht unterirdisch.
Die Ortergeräte begannen zu arbeiten, als Tabor die
entsprechenden Hebel umlegte. Ihre Suchstrahlen kehrten mit genauen
Messungen von der Oberfläche des Planeten zurück, andere
drangen in die Tiefe und tasteten alles ab, was sie fanden. Sie kamen
Sekundenbruchteile später ebenfalls in die Auswertungszentrale
zurück.
Das Ergebnis war verblüffend, selbst für Tabor, der es
bekanntgab:
„Die Waben setzen sich unter der Oberfläche fort, und
zwar bis zu einer Tiefe von zehntausend Kilometern - das heißt
also, bis zum Mittelpunkt des Planeten. Das ist einmalig. So etwas
hat es noch nie gegeben. Der ganze Planet besteht somit aus einem
System gleichmäßig geformter Gebäude, die
untereinander durch Straßen in Verbindung stehen.
Wahrscheinlich gibt es auch andere Verbindungswege, die kürzer
und schneller sind. Jeder Kubikmeter dieser Welt ist ausgenutzt,
obwohl dieses Sonnensystem noch mindestens drei weitere bewohnbare
Planeten besitzt. Auch das muß einen Grund haben."
„Ich habe Glück", knurrte Gucky, „daß
sie alle auf einer einzigen Welt wohnen. Ich habeja nur eine
Arkonbombe."
Niemand antwortete ihm, wennjeder auch versuchte, seinen
unbeschreiblichen Haß auf die Mörder seiner Rasse zu
verstehen. Seit dreihundert Jahren hatte er diesen Haß
geschürt. Er hatte ihn durch die Hoffnung genährt, eines
Tages die Mörder zu finden. Und nun war das Unglaubliche
Geschehen: er hatte sie gefunden!
„Es sindja eine ganze Menge Geräusche im Empfänger,
aber ich werde nicht schlau daraus." Treegarden schüttelte
den Kopf. „Auch mit dazwischengeschaltetem Translator ist
nichts zu verstehen. Reguläre Funksignalejedenfalls sind es
nicht. Zum Glück lassen die Sonnenstörungen nun nach."
„Obwohl wir der Sonne näher gekommen sind?"
wunderte sich der Major.
„Gigant VII hat ein mächtiges Gravitationsfeld",
klärte Tabor ihn auf. „Es lenkt die Störungseinflüsse
ab."
Die Stunden vergingen. Graybound kam, um den Major abzulösen.
Er starrte verwundert auf den Bildschirm und setzte sich.
„Sonst nichts Neues?" erkundigte er sich lakonisch.
Tabor informierte ihn über alles, was sie bisher in Erfahrung
gebracht hatten. Graybound nickte und warf
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