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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Arek hervor.
    Eisig kalt lief es Julian über den Rücken. Sein Verdacht
erwies sich als richtig. Das rote Muster besaß nicht die
geringste Ähnlichkeit mit dem schwarzen. Wo das schwarze steile
Zacken und Grate zeigte, da hatte das rote nur sanfte Hügel und
Rundungen. Während das schwarze sich über die Breite der
Mattscheibe wenigstens zwanzigmal in die Höhe und nach unten
schwang, zeigte das rote nur zwei flache Berge und ein sanftes Tal.
    Das war mehr, als Julian erwartet hatte. Er brauchte ein paar
Sekunden, um den Schock zu überwinden. Das Enzephalogramm besaß
nicht nur keinerlei Ähnlichkeit mit dem Grundmuster der Areks,
es war darüber hinaus verschieden von allem, was Julian jemals
gesehen hatte. Der Arek war nicht im eigentlichen Sinne krank. Er war
besessen. Er dachte nicht.

    Etwas Fremdes dachte in ihm.
    Etwas so unglaublich Fremdes, daß es unmöglich schien,
die Gedanken, die sich hinter den roten Linien verbargen, jemals zu
erfassen.
    Julian bemerkte, daß Doc Lorran hinter ihm stand.
    Er keuchte vor Aufregung, Julian trat zur Seite. Lorran hatte die
Augen weit aufgerissen und starrte fassungslos auf die flache, rote
Linie. Auch Sifter und Kalep interessierten sich jetzt für die
Aufnahme. Von der Seite her betrachteten sie die Mattscheibe, aber
keiner von beiden machte den Eindruck, als verstünde er, was
hier vor sich ging.
    Lorran erwachte schließlich aus seiner Starre.
    "Das..., das ist einfach.., einfach unmöglich!"
stieß er hervor.
    Julian trat zu der Liege und nahm dem Arek die Elektroden ab.
Lorran wirbelte herum, als der Bildschirm erlosch
    "Was tun Sie da?" rief er ärgerlich.
    "Nicht so hastig, Doktor. Sie sprechen nicht mit Ihrem
Sanitäter."
    Lorran war völlig durcheinander, was Julian ihm nicht
übelnahm.
    "Verzeihung, Sir", brummte er niedergeschlagen

    "Rutschte mir so raus."
    "Schon vergessen. Sagen Sie mir, was Sie von der Aufnahme
halten."
    Lorran ließ sein beachtliches Gewicht in den Zahnarztstuhl
fallen, den Kalep innegehabt hatte. Gedankenverloren nahm er das Glas
aus dem Spülbecken und leerte es in einem Zug.
    "Eine einfache Erklärung ist natürlich",
begann er, "daß der Enzephalograph nicht mehr
funktioniert."
    Julian lachte bitter.
    "Dann versuchen wir's eben mit einer weniger einfachen."
    Lorran blickte ihn an.
    "Sie haben Erfahrung mit Enzephalogrammen", brach es aus
ihm hervor. "Glauben Sie, was Sie gesehen haben?"
    Julian zuckte mit den Schultern
    "Es bleibt mir nichts anderes übrig."
    Sifter räusperte sich
    "Kalep hier", sagte er ruhig, "ist ein
ausgezeichneter Positroniker, und ich kann ein Flugzeug
auseinandernehmen und wieder so zusammenbauen, daß man es als
Unterseeboot

    verwenden kann - aber von dem, was hier vorgeht, hat keiner von
uns auch nur ein Wort verstanden. Doc, würden Sie sich die Mühe
machen, uns..."
    Julian winkte ab, und Sifter schwieg sofort.
    "Also gut, Doc. Fangen Sie an", sagte Julian.
    Lorran fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
    "Das Enzephalogramm weist auf ein völlig fremdartiges
Gehirn hin. Es kann unmöglich das Gehirn des Arek sein, dessen
Ausstrahlungen wir da gesehen haben. Selbst die schwerstwiegende
Geisteskrankheit würde das Grundmuster nicht so stark verändern.
Also bleibt uns nur übrig anzunehmen, daß sich..., daß
sich...", wie um Hilfe bittend sah er zuerst Sifter, dann Kalep
an, und schließlich ging der Zorn über die eigene
Hilflosigkeit mit ihm durch, "... daß sich, zum
Donnerwetter", polterte er, "ein fremder Verstand im
Schädel des Arek eingenistet hat."
    Sifter und Kalep warfen Julian einen fragenden Blick zu. Julian
nickte.
    "Wie das geschehen ist", fuhr Lorran fort, "können
wir nicht sagen. Alles, was sich erkennen läßt, ist
erstens, daß der fremde Verstand intelligent sein muß -
gewisse Einzelheiten des Musters weisen untrüglich darauf hin -
und zweitens, daß es sich um eine Intelligenz völlig
fremdartigen Aufbaus und unbekannter Denkweise handelt. Mit anderen
Worten: Wenn mir aus dem fernsten Sternennebel des Universums,
Milliarden Lichtjahre entfernt, von einem winzig kleinen Planeten mit
einer

    Schwefelwasserstoffatmosphäre und einer Schwerkraft von
hundert Gravos ein molchartiger Ureinwohner hier begegnete -dann
würde ich vielleicht erwarten, ein solches Enzephalogramm zu
finden."
    Er hatte mit wachsender Erregung gesprochen. Als er schloß,
stand ihm der Schweiß auf der Stirn, und seine Augen leuchteten
in fiebrigem Glanz.
    Sifter und Kalep sahen Lorran eine Zeitlang an.

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