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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verächtlichen Blick zu, als hielte er
es für unverzeihlich, daß jemand über die
Humdinger-Ballung nicht ausreichend Bescheid wüßte.
    "Es handelt sich", erklärte Julian, "um eine
starke Konzentration interstellarer Materie, Wasserstoff und Helium
in der Hauptsache. Warum sie sich gerade dort angesammelt hat, wissen
wir nicht. Es ist jedoch billig zu vermuten, daß es im Innern
der Ballung, die uns auf den Teleskopbildern als breitflächiger
Nebel erscheint, ein energiereiches Schwerkraftzentrum gibt, das
ungeheure Mengen kosmischer Gase an sich binden kann.
    Außerdem jedoch muß es im Innern der Ballung noch
einiges andere geben, Raumschiffe, die in den Gasnebel vorzudringen
versuchten, gerieten in Plasmastürme, die sämtliche
Ortungsinstrumente lahmlegten. Es gibt dort außerdem ein
starkes Magnetfeld, oder vielmehr ein Dutzend von Magnetfeldern, die
unregelmäßig fluktuieren, und zwar mit so

    gewaltiger Amplitude, daß den Forschungsschiffen praktisch
die Nieten aus den Hüllen gesogen wurden. Ganz abgesehen davon,
daß in den Hüllen Wirbelstürme entstanden, die das
Schiff aufheizten. Mit wenigen Worten: Ein Vordringen ins Innere der
Ballung ist mit unseren heutigen technischen Mitteln noch nicht
möglich. Die Ballung bleibt Terra incognita, bis wir ein Mittel
gefunden haben, Plasmastürme, Magnetfeldschwankungen und
ähnliche Dinge unschädlich zu machen. "
    Lorran wirkte ratlos.
    "Das ist alles recht klar", sagte er, "und manches
davon wußte ich auch. Aber ich begreife immer noch nicht, warum
jedermann so entsetzliche Angst vor der Ballung hat."
    "Das läßt sich leicht erklären", stellte
Julian fest.
    "Humdinger, nach dem die Ballung benannt ist, stellte gegen
Ende der vierziger Jahre in den Randgebieten des Gasnebels einige
Untersuchungen an. Er ist nicht der Entdecker der Ballung - das muß
wohl ein alter Astronom gewesen sein, den die Geschichte längst
vergessen hat -, aber er machte eine aufregende Beobachtung. Während
er Plasmastürme und Magnetfelder vermaß, fing sein Funker
Bruchstücke einer Sendung auf, die geradewegs aus dem Innern des
Nebels kam und ganz eindeutig aus modulierten Signalen bestand.
    Es handelte sich um eine Folge von Hyperimpulsen, denen es
irgendwie gelungen war, dem Gewirr von reflektierenden Einflüssen
innerhalb der Ballung zu entkommen. Die Modulation bewies, daß
es im Innern des Nebels intelligentes Leben gab. Als Humdinger zur
Erde zurückkehrte und von seiner Entdeckung berichtete, war die
Hölle los. Die Leute auf TERRA fühlten sich bedroht. Sie
hatten ganz einfach Angst vor dem Unbekannten, das sich in den Tiefen
des Nebels verbarg.

    Es ist unnötig zu sagen, daß die Regierung sich nicht
ins Bockshorn jagen ließ. Angst vor einer fremden Rasse zu
haben, nur weil man sie noch nicht zu Gesicht bekommen hat, gehört
nicht zu den Gewohnheiten des Großadministrators.
    Es blieb also allein beim alten - wenigstens nach außen hin,
und die Öffentlichkeit hatte ihre Sorgen nach wenigen Monaten
schon wieder vergessen. Hinter den Kulissen allerdings war man eifrig
an der Arbeit. Die Köpfe der Theoretiker rauchten, und die
großen Positroniken liefen auf Hochtouren. Man wollte eine
Antwort auf die Frage finden: Wenn es im Innern der Humdinger-Ballung
intelligentes Leben gibt - wie muß es aussehen?
    Man kannte die physikalischen Gegebenheiten in den Randgebieten
des Nebels und konnte mit einiger Sicherheit darauf schließen,
wie es weiter im Innern aussehen muß. Ein paar Hypothesen über
die biologische Struktur der Nebelintelligenzen wurden aufgestellt
und harren noch der experimentellen Bestätigung. Etwas anderes
aber wurde ziemlich rasch klar:
    Die unbekannte Nebelrasse muß eine Technologie besitzen, die
sich von der unseren wesentlich unterschied.
    Die Bedingungen im Innern des Nebels mußten die Entwicklung
der Wissenschaften in eine völlig fremdartige Richtung gedrängt
haben. Es war nicht zu erwarten, daß die
Humdinger-Intelligenzen uns technisch überlegen waren - wenn man
alles in allem nahm -, aber es war durchaus möglich, daß
sie auf einigen eng begrenzten Spezialgebieten uns gegenüber
einen riesigen Vorsprung hatten. Denken Sie zum Beispiel daran, wie
schwierig es sein muß, im Innern eines von Plasmaund
Magnetstürmen zerrissenen Gebiets eine drahtlose
Nachrichtenverbindung aufrechtzuerhalten.

    Die Humdinger hatten es geschafft, das bewies die Sendung, die am
Rand des Nebels aufgefangen worden war. Es ist daher nicht
unwahrscheinlich, daß

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