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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Betrieb sind, desto größer
die Gefahr, daß der Fremde unsere Absicht erkennt und
mißtrauisch wird. Das wollen wir nicht. Wir möchten ihn
unvoreingenommen beobachten können. Deswegen nahm ich die Sonden
ab, sobald ich konnte."
    "Aha", machte Doc Lorran.
    Julian leerte sein Glas.
    "Wenn niemand etwas dagegen hat...", begann er, da
unterbrach ihn Kalep.
    "Verzeihung, Sir, aber ich hätte gerne noch etwas
gewußt."
    Julian sah ihn auffordernd an
    "Warum", fragte Kalep, "hat der Fremde sich
ausgerechnet FILCHNER ausgesucht?"
    Da war sie - die Frage, die Julian die ganze Zeit über
erwartet hatte. Ein paar Augenblicke lang hatte er gehofft, sie würde
heute abend nicht mehr gestellt werden und er bekäme ein paar
Stunden Zeit, um selbst darüber nachzudenken. Denn seitdem er
das rote Enzephalogramm gesehen hatte, betrachtete er die Dinge aus
einer anderen Perspektive. Bisher war er mit den Offizieren der
Flottenleitung der Meinung gewesen, daß die Humdinger-Wesen
weiter nichts als neugierig waren und sich FILCHNER ganz einfach
deswegen ausgesucht hatten, weil er

    am nächsten lag. Die allgemeine Ansicht war, daß sie
sich nur umschauen wollten und wieder abziehen würden, sobald
sie ihre Neugierde befriedigt hatten
    Dann war plötzlich der besessene Arek ins Spiel gekommen. Wie
unverständlich die Logik der Fremden auch immer sein mochte -
niemand bemächtigte sich des Bewußtseins eines ändern,
solange er rein friedliche Zwecke verfolgte.
    Julian erinnerte sich der Idee, die ihm gekommen war, als er am
Nachmittag zum Fenster hinausstarrte und sich Rivertown ansah. Er
blickte Kalep an und fragte:
    "Was wollen Sie hören - offizielle Vermutungen oder
meine private Meinung? "
    "Ihre private Meinung, Sir."
    "Gut. Der Fremde hat sich FILCHNER ausgesucht, weil er hier
ein Höchstmaß an Erzeugnissen einer hochentwickelten
Technik erbeuten kann und dabei nur mit einem Mindestmaß an
Widerstand zu rechnen braucht - denn schließlich sind es auf
ganz FILCHNER nur ein paar Leute, die in der Lage sind, Gegenwehr zu
leisten."

4.
    Julian nahm sich Zeit für den Nachhauseweg. Die Nacht war
immer noch so warm wie zuvor. Die Sterne strahlten mit
verschwenderischer Pracht, und von unten, vom Fluß her, kamen
die Geräusche von Hunderten fremder Tiere.
    Er hatte Doc Lorran, Sifter und Kalep in heftiger Diskussion
zurückgelassen. Jeder von ihnen hatte seine eigene Theorie
darüber, was die Humuinger-Wesen wollten und wie sie aussahen.
Julian hatte nicht viel Sinn darin gesehen, sich an der Unterhaltung
zu beteiligen. Er hatte sich mit Sifter verabredet.
    Als er am Rand der Straße entlangschritt, kehrte die Sorge
zurück, die er in den Augenblicken der Aufregung eine Zeitlang
vergessen hatte. Was er Lorran und Sifter und Kalep gesagt hatte, war
nicht die volle Wahrheit. Die Leute von FILCHNER hatten allen Grund,
sich um ihre Sicherheit Sorgen zu machen, denn die Strategie der
Flotte beruhte auf einer Philosophie, die das Wohl des Ganzen im Auge
hatte und das des einzelnen -oder fünf einzelner - dabei
vielleicht aus dem Blickfeld verlor.
    Die Neugierde des Imperiums galt den Fremden, die es endlich
gewagt hatten, aus ihrem Versteck hervorzukommen. Um sie zu
studieren, um ihre Methoden kennenzulernen, würde die Flotte ein
nicht geringes Risiko auf sich nehmen. Zum Beispiel das Risiko, im
Fall eines allumfassenden gegnerischen Angriffs auf FILCHNER zu spät
einzugreifen. Es ging darum, die Taktik der Nebelwesen zu begreifen,
so daß daraus Rückschlüsse auf ihre Mentalität
und auf den Stand ihrer Technik gezogen werden konnten. Das Imperium
hatte sich

    niemals zuvor in einer Lage wie dieser befunden. Wo immer ein
Gegner auftauchte, da gab es Möglichkeiten, ihn zu fassen und
entweder zum Frieden zu zwingen oder zu vernichten. Hier dagegen war
es anders. Die Unbekannten hatten ein Versteck, in das ihnen niemand
folgen konnte. Sobald sie Gefahr witterten, brauchten sie nur
umzukehren und in die Humdinger-Ballung zu fliehen. Dort waren sie
sicher.
    Gerade weil die Leitung der Flotte das wußte, legte sie Wert
darauf, die Fremden solange wie möglich ungestört
beobachten zu können. Ungestört - das bedeutete, ohne daß
sie wußten, daß sie beobachtet wurden
    Ohne daß sich auch nur ein einziges terranisches Raumschiff
im Umkreis von mehreren Lichtjahren sehen ließ. Die Mikrosonden
würden die ganze Arbeit erledigen, winzige, äußerst
schwer ortbare Gebilde, die trotzdem Leistung und Energie eines
starken Hypersenders in sich

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