PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
mitgebracht. Sie hieß:
"Sucht nicht nach mir! Ich gehe, um zu tun, was um unser
aller willen getan werden muß!"
Julian sah Lorran scharf an
"Wissen Sie, was er damit meint?"
Der Arzt schüttelte den Kopf.
"Nein", stieß er hervor. "Keine Ahnung."
Aus irgendeinem Grund glaubte Julian nicht, daß er die
Wahrheit sagte. Aber er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern.
Es war kaum abzusehen, wieviel Unheil Baerman anrichten konnte, wenn
er es wirklich darauf abgesehen hatte.
Meech erhielt den Auftrag, nach dem Verschwundenen zu suchen. In
solchen Dingen war der Robot geschickter und erfolgreicher als eine
ganze Polizeikompanie. Er verband große Beweglichkeit mit einem
auf den Regeln der Logik gegründeten Spürsinn. Es war nur
eine Frage der Zeit, wann er Baerman einfing - zumal Baerman die
Siedlung wegen des geschlossenen Schirmfelds nicht verlassen konnte.
Das Problem war, daß selbst die kürzeste Zeitspanne
Baerman genügen mochte, schweren Schaden anzurichten.
Lorran schien erleichtert, als er sah, daß er sein Anliegen
richtig an den Mann gebracht hatte.
"Damit fällt einer meiner Patienten aus", sagte er
mit einem mageren Lächeln auf dem immer noch blassen Gesicht.
"Kalep ist unabkömmlich, Sifter ist draußen
Was soll..."
"Bleiben immer noch Sie selbst", unterbrach ihn Julian.
"Sie wollten mir erklären, wie der Enzephalograph
funktioniert, damit ich Sie untersuchen kann."
Lorran war einverstanden, obwohl ihm der Gedanke nicht zu behagen
schien. Sie gingen nebeneinander die Straße hinauf, ohne ein
Wort zu sprechen. Lorran schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen,
und Julian wartete ungeduldig darauf, daß Meech irgendwo
auftauchte und ihm mitteilte, er hätte Pete Baerman gefunden.
Aber der Robot war nirgendwo zu sehen. Pete Baerman erwies sich
als geschickter, als man von ihm erwartet hatte.
Lorran weihte Julian in die Geheimnisse des Enzephalographen ein.
Dann setzte er sich selbst die Haube auf. Das Enzephalogramm, das
Julian aufnahm, war einwandfrei. Lorran war noch immer Herr seines
eigenen Verstands. Die Mikrokugel - wo auch immer sie sich
herumtreiben mochte -hatte kein weiteres Opfer gefunden.
Vorsichtshalber unterzog Julian auch den Arek, den Lorran in einem
seiner Privaträume untergebracht hatte, einer Untersuchung. Das
Muster, das der Enzephalograph aufzeichnete, entsprach dem
Grundmuster. Der Arek war geistig gesund - auch wenn er sich während
der Untersuchung gebärdete, als sollte er aufgespießt
werden. Lorran brachte ihn zurück in sein Quartier, wo er sich
nach einer Weile beruhigte. Währenddessen setzte sich Julian auf
dem Funkweg mit Meech in Verbindung und erfuhr, daß die Suche
nach Pete Baerman noch keinen Erfolg gezeitigt hatte. Pete mußte
irgendwo ein Versteck kennen, das so gut wie unauffindbar war, oder
er hielt sich an einem Platz auf, an dem er nach allen Regeln der
Logik nicht hätte sein dürfen. Nur auf diese Weise konnte
Meech an der Nase herumgeführt werden.
Lorran kam zurück.
"Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang", erklärte
ihm Julian. "Erinnern Sie sich? Ich sprach von einer neuen
Aufgabe."
Lorran erinnerte sich
Es schien ihm keinen Spaß zu machen.
"Wie wollen Sie ein paar Areks fangen", fragte er, "ohne
daß dabei die Andern ebenfalls in die Siedlung eindringen?"
Julian lächelte.
"Schnelligkeit, das ist alles. Kommen Sie, ich zeig's Ihnen.
Nehmen Sie einen kleinen Vorrat an Betäubungsspritzen mit."
Lorran packte die Spritzen ein, dann machten sie sich auf den Weg.
Die Siedlung lag wie ausgestorben. Julian ertappte sich dabei, wie er
nach allen Seiten Ausschau hielt - in der schwachen Hoffnung, Pete
Baerman durch Zufall zu finden, nachdem Meechs Systematik bisher
nichts eingebracht hatte.
Plötzlich fragte Lorran:
"Haben Sie inzwischen irgendeine Vorstellung davon, was der
merkwürdige Nebel darstellt?"
Julian schüttelte zögernd den Kopf
"Nein, nicht die geringste. Ich weiß nur, daß der
Nebel in den
Angriffsplänen der Humdinger-Wesen eine Rolle spielt, mehr
nicht. "
"Hm", brummte Lorran, und nach einer Weile fügte er
hinzu: "Mir kam gerade der Gedanke, es könnte sich
vielleicht um Millionen oder Milliarden der Mikrokugeln handeln, die
da auf uns zuschweben."
Julian hatte ein paar Stunden zuvor den gleichen Verdacht gehabt
und ihn verworfen. Er erklärte dem Arzt:
"Zugegeben - wir wissen nicht, was die Mikrokugeln eigentlich
sind. Aber da einige tausend davon hierhergelangten, ohne daß
wir ihre Annäherung
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