Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zerschmolz der letzte Roboter. Weiter
als diese Distanz trug eine Strahlwaffe nicht.
    Seymour floh endgültig, als er die rennenden und schießenden
Paddler sah. Sie hatten sich von ihrer Überraschung erholt und
hatten überlegt. Sie wußten, daß hier heimlichjemand
herumschlich, den sie nicht sehen konnten. Was sie sahen, waren die
Spuren der Schüsse und die Richtung, in der die Robots gefeuert
hatten. Diese Stellen nahmen siejetzt unter wütendes Feuer. Sie
schössen hinter Seymour her, aber nicht nur mit den leichten
Handstrahlern, sondern mit schweren Maschinenwaffen.
    Seymour rannte weiter...
    Sein Schenkel schmerzte wie rasend, und die Haut seines Körpers
versteifte sich, wurde kalt. Durst brannte in der Kehle, der Atem
ging röchelnd. Hinter ihm schmolzen die Strahlenbahnen tiefe
Spuren in den Wüstensand, ließen die wenigen Grasbüschel
aufflammen. Glutbälle detonierten pausenlos, und die Hitzewellen
waberten um ihn herum.
    Niemand darf midi sehen . ..
    Sandfahnen, von den wütenden Einschlägen hochgeworfen,
sanken langsam wieder zusammen; die Schwerkraft war ein wenig
geringer als eine Erdnorm.
    Das Lager brannte an mindestens vier Stellen, und die drei
gefangenen Terraner standen mitten darin, ruhig und miteinander
redend. Sie hatten eben einen Angriff Seymour Alcolayas gesehen, der
den Beinamen »Panther« trug.
    Es half nichts — Seymour wußte, daß er nur zwei
Möglichkeiten hatte: Er mußte zum Raumschiff zurück
oder zum Gleiter, der bei der NORTHERN LICHTS stand. Er ging noch
zweihundert Meter weiter, dann machte ihn der Schmerz fast
besinnungslos. Er blieb stehen und sah an sich herunter.
    Der Schuß des Robots hatte ihn nicht voll getroffen; er
würde sonst nicht hier stehen können. Aber der Strahl war
nur zehn Zentimeter von seinem Schenkel entfernt durch die Luft
gefaucht und hatte den Stoff der Hose verbrannt, die Terkonitgewebe
glühend gemacht und die Haut vom Knie bis fast zum

    Gürtel verbrannt. Große Blasen bedeckten diesen Teil;
Stoffetzen klebten daran, und wäßriges Gerinsel lief
herunter. Seymour hockte sich in den Sand und biß die Zähne
aufeinander, so daß die Kiefer schmerzten.
    Er klappte eines der Kästchen seines Gürtels auf. Darin
war eine hauchdünne Binde, etwa handbreit. Innen trug sie eine
regenerierende Salbe, außen einen antiseptischen Schutz, der
keine Luft an die verletzte Haut heranließ. Eine zweite Tasche
öffnete sich; Seymour versuchte ein mißglücktes
Lächeln. Ein Plastikfläschen, viereckig geformt, enthielt
Tau Ssagis, seinen letzten Vorrat.
    Zuerst sprühte Seymour die wasserhelle Flüssigkeit auf
die Haut. Es war angenehm kühl; dann wickelte er langsam und
konzentriert die Binde darüber. Vorsichtig entfernte er mit
spitzen Fingern die Stoffreste. Endlich saß die Binde fest, und
Seymour hakte die metallene Klette in das Gewebe. Die wütenden,
bohrenden Schmerzen hatten nachgelassen, als Tau auf die Haut
gesprüht worden war.
    »Für die nächsten Kilometer wird es halten«,
sagte er halblaut und blickte sich noch einmal um. Vierhundert Meter
lagen jetzt zwischen dem Lager und ihm, und er befand sich noch immer
im Schatten der Plattform, im Schatten des über dem Planeten
schwebenden Todes.
    Im Saum der schwarzen Jacke öffneten die Finger des Agenten
einen rechteckigen Abschnitt des Saumes; eine winzige, schwarze Pille
fiel heraus, in einen Gelatineblock eingeschmolzen. Dieser Block
enthielt hochwertiges Kalorienkonzentrat, und die Pille war ein
Mittel, das schmerzstillend wirkte und unempfindlich machte. Seymour
blieb regungslos im Schatten des stählernen Rades sitzen und
wartete, bis sein Speichel die Pille restlos aufgelöst hatte.
Als Seymour aufstand, fühlte er sich stark genug, um den Marsch
durch die Wüste anzutreten.
    *
    Seymour war kein Genie, kein Übermensch ..., aber er besaß
eines, dessen er sicher war: seinen Willen. Seit dreißig Jahren
lebte er davon, seit dreißig Jahren hatte ihn dieses Instrument
niemals im Stich gelassen, seitjener Frist setzte er in seinen Willen
ein unendliches Vertrauen.
    Er überlegte. Wohin mußte er gehen? In welche Richtung?
    Noch immer befand er sich im Schatten.
    Er ließ sich auf die Hacken nieder und zeichnete einige
Punkte in den Sand. Dann überlegte er, wie die Fotos ausgesehen
hatten, die er in den Fingern gehalten hatte, überlegte ferner,
in welchem Winkel die VANESSA den Planeten angeflogen hatte,
vergegenwärtigte sich die Lage des nördlichen Poles,
schätzte verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher