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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getrieben,
als verreise eine Familie mit acht Kindern. Die Männer tranken
Sasakis Camana aus, weckten die Patriarchen auf, traktierten sie mit
Alkohol und Kaffee, schüttelten Jared und seinem Sohn pausenlos
die Hände, verbeugten sich vor Venda unzählige Male und
wurden schließlich von Roothard und Sasaki gewaltsam aus der
Zentrale entfernt.
    Als wieder Ruhe herrschte, öffnete Seymour die Augen und
sagte mit überraschender Deutlichkeit: »Ich glaube, ich
habe von Ihrem Schnaps etwas zu viel erwischt, Sasaki. Wir sollten
uns anständig von den Colns verabschieden.« Er war sehr
verwundert über das Gelächter. Schließlich überzeugte
sie ein Blick auf die Uhr, daß es wirklich höchste Zeit
wurde. Seymour verabschiedete sich und zwang Jared zu der
Versicherung, mit dem hoffentlich bald fliegenden Schiff Terra
anzufliegen. Dann wurden die Schirme angeschaltet, und sie sahen zu,
wie die drei goldenen Menschen zu den Gebäuden gingen; die Gasse
im Gras war inzwischen breit und niedergetreten. Das Schiff startete,
und als letzter Eindruck blieb auf dem Vergrößerungsschirm
ein helles Viereck, in dem drei Gestalten standen und winkten.
    Das Schiff schoß in rasender Fahrt vom Planeten weg, ging in
den Linearraum. Seymour saß da und sah Sasaki zu, und als sich
das Grau auf den Schirmen ausbreitete, sagte er:
    »Werde ich noch gebraucht, Chute?«
    Der Navigator sagte ernst: »Nein, danke Käpten. Sie
sehen sehr müde aus — gehen Sie nach unten. Wenn etwas
geschehen sollte, werden Sie geweckt, nicht eher.«
    »In Ordnung«, erwiderte Seymour, den jetzt die zweite
Müdigkeitswelle überfiel. »Ich danke Ihnen beiden für
die Hilfe. Sagen Sie — war ich etwa etwas unsicher in meinem
Benehmen?«
    »Keinesfalls, Käpten«, versicherte ihm Sasaki.
    Beruhigt ging Seymour nach unten und legte sich ins Bett. Er
schlief ein, während noch das Licht brannte. Alles war vorbei,
dachte er, während er einschlief.

5.
    Der Aufenthalt war sehr kurz. Was es zu sagen gab, wurde vorher
gesagt, und so landete das Schiff wieder neben der Oase Rotaroa und
ließ die Leiter hinunter. Seymour sprang in den Staub der
Wüste, fing die heruntergeworfenen Satteltaschen und Decke auf
und ging hinüber zur Oase. Ihm folgten die fünf
Patriarchen.
    Das Gepäck stapelte sich neben ihnen, und die ersten Beduinen
kamen heran und blieben stehen, als Pikoy eine Handbewegung machte.
    »Terraner Seymour«, sagte Pikoy, während Seymour
vor ihm auf den Hacken kauerte. »Worte sind sinnlos. Wir haben
dir zu danken, aber ich denke, wir haben einiges gutmachen können.
Gehejetzt!« Sie schüttelten sich die Hände.
    »Vielleicht kommen Terraner eines Tages hier an, Pikoy«,
sagte Seymour endgültig. »Sage ihnen, was geschehen ist.
Ich haben den Verdacht, als würden wir nichts sagen können
— oder dürfen.«
    Dann ging Seymour wieder zurück an Bord. Das Schiff startete
in den Raum hinaus und blieb dreitausend Kilometer von Poongahburru
entfernt stehen; eine winzige, weiße Kugel im Licht der Sonne.
So fand sie der kosmische Vagabund.
    Wieder verdichtete sich der Nebel um die Schirme. Wieder nahm das
Schiff Fahrt auf, aber die Maschinen wurden von den Terranern selbst
abgeschaltet. Dann jagte das Schiff, schneller als das Licht und im
Linearraum unsichtbar für jeden, der anderen Galaxis entgegen.
Es würden sechs Tage vergehen, dachten die Terraner.

    Ein Tag verging in schleichender Eintönigkeit. Zu Beginn des
zweiten Tages spürten die Männer, wie sich eine seltsame
Müdigkeit ihrer bemächtigte. Sie suchten unaufgefordert
ihre Kabinen auf und legten sich hin, undjeder von ihnen schlief ein,
obwohl niemand müde war.
    Stille breitete sich in der VANESSA aus wie schleichende Kälte.
    Die Stunden vergingen langsam, während der Nebel Axhalaisom
das Schiff durch den öden Raum schleppte. Die fünfundzwanzig
Männer schliefen, tief und traumlos. Und während sie
schliefen, geschah etwas mit ihnen. Sie verloren ihre Erinnerung.
    Stückweise löschte sie Axhalaisom aus. Er zog sich
zusammen, fuhr als Blitz durch einen Projektor ins Schiff und
übernahm die Hirne der Terraner. Von dem Augenblick an, da das
Schiff zum erstenmal von dem weißen Schleier umgeben war
bisjetzt entfernte der kosmische Vagabund die Erinnerungen, leerte
den Speicher.
    Die Kunststoffblätter des Logbuches verkohlten.
    Die Speicherbänke der Bordpositronik mit sämtlichen
Daten für den Flug zwischen den Sonnen des Halogebietes wurden
entleert, umgeschaltet. Sämtliche Notizen

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