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PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Violett. Die Sonne
war vor einigen Minuten untergegangen. Unendlich langsam wich die
farbenprächtige Dämmerung dem klaren Licht der Sterne. Ein
gutes Dutzend buckliger Schemen wanderte vor dem Hintergrund des
Abendrots über die Ebene, den Chliitsümpfen zu, aus denen
bereits das dumpfe Brüllen anderer Mamus ertönte. Bläulich
schimmernde Jetquallen strichen der finsteren Mauer des Waldes
entgegen.
    Omar seufzte.
    Oxtorne war schön - trotz allem. Es lohnte sich, diese Welt
zu erobern.

    *

    Als das erste Licht des neuen Tages über die Barrier kroch,
kletterte Omar Hawk die Turmleiter hinauf. Er fröstelte. Diese
Nacht würde er sein Leben lang nicht vergessen.
    Abwechselnd hatten sie an Joaqus Lager gewacht, Yezo und er. Mara
war ohnehin nicht von seiner Seite abzubringen gewesen. Sie liebte
den impulsiven Sohn der Manzas, soviel war offenbar geworden. Doch
auch sie hatte mit all ihrer ärztlichen Kunst nicht helfen
können, als um Mitternacht die Krise begann. Das Fieber war
gestiegen, Joaqu hatte geschrien, gewimmert und sich in Krämpfen
gewunden. Stundenlang. Erst kurz vor dem Morgengrauen hatte seine
kräftige Natur das Gift der Whip besiegt. Er war in einen tiefen
Schlaf gefallen, und er schlief noch immer. Da hatte auch Mara
Shant‘ung Ruhe gefunden.
    Omar zuckte zusammen, als er Bewegung neben sich spürte.
    „Nervös?“ fragte Yezo Polestar.
    „Ein wenig“, gab er zu. „Du solltest ebenfalls
schlafen, finde ich.“
    „Das Leben geht weiter, Omar. Wir müssen zusehen, daß
wir einen Lagerplatz für die Nacht finden. Und wir müssen
    weg aus dieser Gegend, die uns an das Schreckliche erinnert. Ich
denke, du könntest Kurs auf die Barrier nehmen.“
    Omar blickte sie groß an.
    „Auf die Barrier ...?“
    „Ja, dorthin wolltest du doch auch, nicht wahr?“
    „Ich will dorthin, Yezo. Aber die Entscheidung darüber
liegt nicht nur bei uns beiden. Bevor nicht Mara und Joaqu zustimmen,
werden wir uns auf Nordostkurs halten, so, wie es beschlossen war!“
    Yezo senkte den Kopf.
    „Vielen Dank für die Lektion in Demokratie, Omar. Also
gut, fahren wir weiter in Richtung Nordost.“
    Er nickte, gab ihr einen flüchtigen Kuß und schob sie
auf das Luk zu.
    „Ich habe Hunger - und Durst.“
    Kurz darauf kehrte die Bakteriologin mit zwei Kriechmaisfladen und
einer Stahlflasche voll Wasser zurück. Schweigend stärkten
sie sich. Unterdessen stieg der Sonnenball über die Barrier und
färbte die graublauen Wolken mit einem blutroten Licht.
    Sie schraken auf, als eine Herde Mamus mit dumpfem Trommeln über
die Ebene jagte. Das war ungewöhnlich. Diese gepanzerten
Großtiere pflegten das offene Land tagsüber zu meiden.
Doch bald sollte der Grund dafür ersichtlich werden. Das letzte
Tier der Herde blieb plötzlich zurück. Es warf sich herum,
schnappte noch etwas und wälzte sich dann auf dem Boden.
    Kurz darauf entdeckten die beiden Menschen die Peitschenpflanzen,
die über den zuckenden Körper des Mamus wimmelten.
Unwillkürlich riß es Omar hoch. Er griff nach dem
Schockstrahler. Seine Zähne knirschten.
    Yezo sagte besänftigend:
    „Du haßt sie. Aber auch die Whips gehorchen nur dem
ewigen Gesetz der Wildnis ...“
    Omar zwang sich zur Ruhe und schob die Waffe ins Halfter zurück.
    Natürlich hatte sich recht. Tiere und Pflanzen gehorchen nur
den Instinkten; und weil sie nicht anders können, sind sie weder
gut noch böse im Sinne der menschlichen
    Definition. Dennoch würde der Mensch gezwungen sein, diese
gefährlichen Pflanzen auszurotten, die seine Existenz bedrohten.
    Noch drei der fliehenden Mamus fielen den Peitschenpflanzen zum
Opfer. Die anderen entkamen. Das hektische Trommeln verebbte.
    Aber Yezo und Omar war der Appetit vergangen. Sie warfen noch
einen langen Blick auf die Trümmer der zweiten Superschildkröte.
Danach stiegen sie in die Kabine ihres eigenen Wagens. Das Luk über
ihnen fiel mit dumpfem Schlag zu.
    Schweigend aktivierte Omar Hawk den Antrieb. Das Fahrzeug ruckte
an. Ketten mahlten auf dem Boden und trugen es einem ungewissen Ziel
entgegen. Von zwei der reglosen Mamukörpern lösten sich
gelbe Pflanzenschnüre und schnellten auf die Schildkröte
zu.
    Omar preßte die Lippen zusammen und riß das Steuer
herum. Gegen die alles zermalmende Kraft der Gleisketten waren selbst
Wesen mit der Konsistenz von Stahlruten machtlos.
    Dennoch vergingen einige bange Minuten, während denen die
Menschen darauf warteten, daß die gelben Schnüre irgendwo
in ihrem Fahrzeug auftauchten.
    Und

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