PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
und her,
stieß ab und zu einen schrillen Pfiff aus, hob die Tatzen, als
wollte es drohen und ließ die Zunge aus dem Maul vor- und
zurückrollen.
Die anderen Tiere drängten sich dicht zusammen. Auch sie
pfiffen und schnalzten. Ihre Vorderbeine trommelten erregt auf dem
Boden. Offenbar waren sie unsicher geworden, weil einer der ihren mit
dem Fremden zusammen auftauchte.
Zwei der mächtigen Tiere lösten sich aus der Meute und
schlichen an den Wänden entlang auf Omar zu. Eines von ihnen
brach lautlos zusammen, von einer grellroten Zunge getroffen. Das
andere setzte mit einem gewaltigen Sprung über die letzte
Distanz hinweg.
Omar sah die scharfen Fänge, die gewaltigen Pranken und die
gefährliche rote Zunge auf sich zukommen. Da erwachte auch in
ihm der Kampfinstinkt. Er hob die Arme, tauchte unter der
vorschnellenden Zunge weg und riß den Kopf nach oben. Sein
Schädel dröhnte, als er gegen den Unterkiefer der Bestie
krachte. Gleichzeitig packte Omar die beiden
Greifklauen, immer darauf bedacht, unter dem Tier zu bleiben.
Ein zähes Ringen entspann sich. Wie aus weiter Ferne vernahm
Hawk donnernde Entladungen, Pfeifen, Scharren und Klatschen.
Mit seinen muskulösen Schultern schob er sich tiefer unter
den Gegner. Ruckartig stemmte er das Tier empor, fühlte scharfe
Krallen in seinem Fleisch. Mit aller Kraft schleuderte er die Bestie
gegen die Wand. Dann stürzte er sich auf die nächste.
Aber bevor er sie erreichen konnte, war er mit „seinem“
Okrill allein.
Das Tier nieste, und inzwischen hatte Omar schon herausgefunden,
daß das bei einem Okrill der Ausdruck tiefster Zufriedenheit
war.
„Hii, mein Freund!“ rief er triumphierend. „Habe
ich deine Genossen vertrieben, weil ich einen der ihren ,Mann gegen
Mann‘ besiegte ...?“
Der Okrill nieste schallend.
Grinsend taumelte Omar Hawk auf seinen Freund zu. Doch unterwegs
verließen ihn plötzlich die Kräfte. Er knickte
einfach zusammen und blieb hilflos liegen.
Das Tier kam leise schnalzend heran und stieß ihm die
Schnauze ins Gesicht.
„Ich ... kann nicht... mehr“, flüsterte Omar mit
erlöschender Stimme. „Das ... letzte war ... zuviel... für
mich. Such ...!“ Schwer fiel sein Kopf zur Seite.
*
Er kam zu sich, als etwas Weiches, Übelriechendes über
sein Gesicht fuhr.
Omar Hawk öffnete den Mund, um zu schreien. Im gleichen
Augenblick fühlte er eine schwammige Masse zwischen den Zähnen.
Sie roch ekelerregend, aber unwillkürlich biß er dennoch
zu. Der Geschmack ließ ihn den üblen Geruch vergessen.
Minutenlang kaute und schluckte er. Allmählich klärte sich
sein Geist, während der Körper langentbehrte Nahrung
zugeführt bekam.
Er öffnete die Augen.
Über ihm hing ein unförmiger Kopf. Ein riesiges Maul
öffnete sich, und eine glitschige, weiche Masse fiel daraus
hervor.
Cavern-Pilze...!
Omar stützte sich auf die Ellenbogen. Er griff einen der oval
geformten, grün gefleckten Pilze aus dem Klumpen, der auf seine
Brust geglitten war. Deutlich waren an der Unterseite die weißlichen,
watteartigen Myzelien zu erkennen. Von ihnen ging der abstoßende
Fäulnisgeruch aus. Dazwischen hervor ragten fingerlange
Schwimmgeißeln. Der Cavern-Pilz war demnach ein Wasserbewohner.
Hawk riß das dichte Fadengeflecht mitsamt den Geißeln
ab und schob sich den handtellergroßen Pilz in den Mund. Er
schmeckte würzig, wie nach frischem Mamufleisch, und war
außerordentlich wasserhaltig.
Der Okrill nieste befriedigt.
Omar setzte sich hin und klopfte dem Tier die Schnauze.
„Brav, mein Freund, brav.“
Plötzlich rollten ihm Tränen über die Wangen. Er
mußte an Yezo, Mara und Joaqu denken.
Vielleicht waren sie längst tot, während er...
Abrupt schob er den Rest der Pilze beiseite und stand auf. Er
fühlte sich kräftig genug, hundert Kilometer zu
marschieren. So glaubte er jedenfalls, bis ihm erneut schwarz vor
Augen wurde. Doch der Schwächeanfall ging rasch vorbei. Die
Mahlzeit hatte dem Körper neue Energien zugeführt.
Omar stopfte seinen leeren Proviantbeutel voll Cavern-Pilze.
Noch einmal tätschelte er dem Okrill lobend die Schnauze.
Danach überlegte er, wie ihm verständlich zu machen sei,
was er verlangte.
Nach kurzem Überlegen wurde ihm klar, daß das Tier ihn
nicht verstehen würde, wenn er es aufforderte, nach anderen
Menschen zu suchen. Und wahrscheinlich wäre das auch keine
Lösung. Solange der Unbekannte oder die Unbekannten ihm immer
wieder Hypnofallen stellen oder gar Roboter entgegenschicken
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