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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Film darstellen würden. Außerdem kommen Ihre
goldbraunen Augen vorzüglich zur Geltung. Würden Sie
mitspielen?“
    Sie blickte ihn jetzt zum erstenmal richtig an.
    „Sind Sie der Regisseur?“ fragte sie reichlich
desinteressiert.
    „Keineswegs. Ich bin eine völlig unwichtige Schraube in
unserer Maschinerie, jederzeit auswechselbar.“
    „Also Hauptdarsteller“, stellte sie ruhig fest. Tarn
lachte. „Erraten!“
    „Haben Sie Lust? Es wäre, abgesehen von der Gage, ein
netter Gag, mit dem Sie Ihren Kindern das Gefühl geben könnten,
nicht nur mit einer hinreißend schönen, sondern auch mit
einer schauspielerisch begabten Mutter gesegnet zu sein.“
    „Kinder? Sie scherzen. Ich bin unverheiratet.“
    Tarn verneigte sich. „Ein kluger Entschluß. In der
letzten Zeit mehren sich die Anzeichen, daß dies die einzig
richtige Form eines würdigen Menschens ist.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Wiederholen Sie Ihre Dialoge an anderen Stellen
erfolgreicher. Da ich meine Arbeit habe, brauche ich Ihre
Gesellschaft nicht.“
    Tarn hielt den Kopf schräg und drückte seine Zigarette
in ihrem Aschenbecher aus. „Abgesehen von meiner Gesellschaft,
die selbstverständlich zu entbehren ist..., gönnen Sie sich
ein paar schöne Tage, gehen Sie zum Film. Ihr Jungmädchentraum
geht in Erfüllung. Die Bankfiliale, die Sie vertreten, kommt
sicher eine Woche ohne Sie aus.“ „Vielleicht eine
Bankfiliale, nicht aber der Raumhafen CHEPHREN NOVA!“
    Tarn blieb ungerührt. „Sie verwalten den Raumhafen?“
    „Ja. Vorzüglich.“
    Die Frau blickte ihn, immer noch mit zurückgelehntem Kopf,
kalt und mit einer Menge von Ablehnung an, die für diesen
nichtigen Anlaß zu viel war. Alles in ihr schien sich in
panischer Abwehr versteift zu haben und ausdrücken zu wollen,
daß sie in Ruhe gelassen zu werden wünschte. Von
    jedem und von jeder Sache. Die Probleme der Frau saßen
tiefer - wesentlich tiefer.
    Sie schienen existentiell zu sein.
    „Entschuldigen Sie“, erwiderte Tarn förmlich,
„daß ich es wagte, Sie zu belälstigen. Ich sah Sie
nur einmal flüchtig-nachts- und dachte sofort daran, daß
Sie den Film interessanter machen könnten. Ich irrte mich.“
    Wie ein kurzer, kalter Blitz leuchtete Panik in den goldbraunen
Augen. Tarn drehte sich wortlos um und kehrte an seinen Platz zurück.
Gary hatte sein Glas leergetrunken und schien nachzudenken. Als Tarn
neben ihm saß, fragte er halblaut: „Was sollte die
Komödie?“
    Er hatte selbstverständlich jedes Wort verstanden.
    „Wer ist diese Frau?“
    Gary blickte Tarn in die Augen und erwiderte: „Ich fragte
eben meinen Nachbarn. Es ist Tresca Räuden; sie verwaltet den
Umschlaghafen dieses Planeten.“
    Tarn fischte zwei Münzen aus der Tasche und legte sie auf die
Theke.
    „Gehen wir“, sagte er kurz und bestimmt.
    Als sie durch die Tür gingen, spürte Gary förmlich,
daß ihnen Tresca nachblickte. Er drehte sich nicht eher um, als
bis sie neben dem Gleiter standen.
    „Was war das, Tarn?“
    „Sie wollten, daß ich Ihnen helfe, nicht wahr?“
fragte der Darsteller zurück.
    Gary wartete schweigend.
    Hart sagte Tarn: „Diese Frau stand neben dem Gleiter, drehte
ihn herum und verfolgte mich mit den Scheinwerfern. Ihr Partner war
der Mann, der mich niederschlug. Ein Irrtum ist ausgeschlossen.“
    Nach fünfzehn Sekunden fragte Gary:
    „Wissen Sie genau, was Sie eben sagten?“
    Plötzlich stand unsichtbar die Drohung der Gefahr neben
ihnen.
    „Eine Terranerin und ein nichtmenschliches Wesen verbünden
sich, um das Imperium zu bedrohen. Können Sie die Behauptung
beweisen?“
    Tarn streckte einen Finger hoch und sagte kurz: „Denken Sie
an meinen Fund. Ich bin sicher, daß ich mich nicht irre.“
    „Gut“, sagte Gary und schwang sich hinter die
Steuerung, „jetzt weiß ich wenigstens die Richtung, in
der ich suchen muß.“
    Der Abend war jetzt in die Nacht übergegangen. Der
Wasserstoff schleier entzündete den Himmel über Narmer
Mesa. Tarn und Gary fuhren zurück zur Area Luxor.
    „Ich sagte ihr...“, begann Tarn während der
Fahrt.
    „Ich hörte es“, unterbrach Gary. „Der
Hinweis, daß Sie Tresca erkannten, genügte, um Sie, Tarn,
in Lebensgefahr zu bringen. Denken Sie an Ihren Strahler.“
    „Ich wollte nur erreichen, daß unsere Gegner zuerst
handeln“, sagte Tarn und lächelte versonnen. „Vielleicht
hilft es uns weiter.“
    Gary Bogarts Gesichtsausdruck wechselte in verblüfftes
Staunen.
    „Sie haben Mut, Tarn“, sagte er tonlos.

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