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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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man Männer tödlich treffen
konnte; sie spielte noch. Er verstand plötzlich alles.
    „Ein Kollege von Alexander Carr, unserem Drehbuchmann, hat
darüber einige bemerkenswerte Worte geschrieben. Ich weiß
nicht, ob du Lawrence Durrell kennst; vermutlich nicht. Er sagte,
,die Welt ist ein biologisches Phänomen, das erst zur Ruhe
kommt, wenn jeder einzelne Mann sämtliche Frauen besessen hat
und jede Frau alle Männer. Natürlich braucht das seine
Zeit, das läßt sich natürlich nicht mit einemmal
erreichen. Ich sehe mit Zufriedenheit, daß du zu den schönsten
Hoffnungen Anlaß gibst. Immerhin ist die männliche
Bevölkerung des Planeten zahlreich. Und die
    Dreharbeiten dauern noch eine Weile. Fährst du mit hinaus?“
Sie schüttelte den Kopf.
    „Du bist merkwürdig, Tarn“, sagte sie leise. „Ist
das dein ganzer Kommentar?“
    Er nickte grimmig. „Wenn jemand in einem Tornado hustet,
macht es den Sturm nicht heftiger. Es klingt höchstens
lächerlich. Heben wir uns die dramatischen Gesten für
Mitternacht auf - vor der Kamera. Für die Nahaufnahmen habe ich
mir extra die Zähne geputzt.“
    Er legte zwei Finger ironisch grüßend an den Rand
seines Helmes und sagte, während er die Tür öffnete,
über die Schulter: „Ich warte draußen im Gleiter auf
dich. Vergiß deinen Text nicht.“
    Er ging nachdenklich über den Plattenweg hinaus auf die
Straße. An den Stamm einer Sequoie gelehnt, stand Bogart in
seinem engen, schwarzen Anzug und rauchte, verbarg die Zigarettenglut
in der gewölbten Hand. Von hier aus sah man deutlich das breite
Fenster des Bungalows, in dem Nysa Andersen wohnte. Ihre Silhouette
zeichnete sich scharf gegen den Vorhang ab. Gary ließ seine
Zigarette fallen und trat sie mit dem Absatz aus. Dann bohrte er die
Hände, die in sehr engen schwarzen Handschuhen steckten, in die
Taschen und zog sich zurück. Da es dunkel war, sah niemand das
Grinsen auf seinem Gesicht. An seinem Gürtel steckte ein
schwerer Strahler.
    Minuten später verdunkelte sich der Raum, die Tür glitt
auf, und Nysa Anderson folgte Tarn. Sie trug ebenfalls die Kleidung,
in der sie spielen würde. Die Maschine des kleinen Gleiters
brummte auf, und das Fahrzeug entfernte sich.
    *
    Vom letzten Stück der Straße aus ging es über
einen breiten Weg hinein in eine futuristische Umgebung. Felsen,
abgestorbene und fast versteinerte Baumstämme, weiß und
bizarr, schimmerten im Licht der Scheinwerfer. Es wimmelte von
Menschen. Die Stimme Kiran Consairs war zu hören; er brüllte
Anweisungen durch sein Kehlkopfmikrophon. Man hatte drei aufblasbare
Zelte mitten in eine helle Sandfläche gestellt und einen
    breiten Schreibtisch improvisiert. Hier sollte Tarn mit der
akonischen Agentin Tsyah zusammentreffen.
    Tarn stellte den Gleiter außerhalb des Lichtkreises ab und
half Nysa aus dem Sitz. Er war von fast übertriebener
Höflichkeit. Er konnte nicht anders: Er konnte sich nur
    durch Ironie gegen seine Niederlage wehren.
    „Hier entlang, Tsyah“, sagte er. „Deine dritte
Chance wartet auf dich. Besonders die erotischen Szenen mußt du
forciert spielen. Kiran mag das.“
    Sie antwortete nicht, aber Tarn sah, wie sie sich versteifte.
    Sie traten in den Lichtkreis. Tarn blickte auf die Uhr; noch
zwanzig Minuten bis zum Anfang der Dreharbeiten. Alles war bereit;
hinter den Kulissen hatten die Leute der Regieassistenz alles
vorbereitet, die benötigten Geräte und Ausstattungen
herbeischaffen lassen und diesen Ort hier ausgesucht. Fünfzig
Meter entfernt stand ein kleiner Generator, der an einen Motor
angeschlossen war. Der Betriebsstrom für die Kameras, die
Scheinwerfer und die herumstehenden Maschinen lief durch dicke,
isolierte Kupferkabel. Überall hingen Mikrophongalgen,
gleißendes Scheinwerferlicht machte die Nacht zum Tag. Sascha
Baur lief zwischen der Kamera und den Zelten hin und her und maß
die Lichtstärke. McColt ließ die Kameraplattform schweben
-sie kam näher, stieg auf und zog sich wieder zurück.
    „Alles klar, Nysa und Tarn?“ fragte Kiran, der neben
dem Zelt stand und die Szene überblickte. Etwa fünf Meter
von Tarn entfernt stand der Feldstuhl, auf dessen Rücklehne
große Buchstaben zu sehen waren: REGIE.
    „In Ordnung, Kiran“, antwortete Tarn. Einige
Scheinwerfer erloschen neben ihm, vier Stück.
    „Was soll der Blödsinn?“ tobte McColt von seinem
Hochsitz aus. „Die ganze Lichtmessung war umsonst!“
    Kiran ging auf die Scheinwerfer zu. Eine weitere Batterie erlosch
mit einem

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