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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schlag.
    „Sabotage!“ kreischte jemand aus dem jetzt finsteren
Hintergrund. Tarn dachte an seinen Strahler, an Bogart und an Trescas
schlagkräftigen und geheimnisvollen Begleiter. Er stand auf,
schob Nysa ins Zelt hinter sich und ging auf den Regiestuhl zu.
    Kiran schrie und schimpfte und bezichtigte sämtliche Siedler
der Unfähigkeit, seinen Stab der Dummheit und einige Leute im
besonderen des Verbrechens, aber die einzige Folge war, daß
auch die letzten Scheinwerfer blind
    wurden. Ein kleines Chaos brach aus. Tarn schüttelte den
Kopf, griff an die linke Seite seines Gürtels und zog die
Stablampe aus den Halterungen. Plötzlich spürte er eine
Bewegung neben sich, dann blitzte der Reflektor einer zweiten Lampe
auf.
    „Das“, sagte ein tiefer Baß, „hätte
nicht passieren dürfen. Aber die Leute vom Film sind ja immer
klüger als die dummen Siedler.“
    „Natürlich“, erwiderte Tarn in die Dunkelheit
hinein und drehte sich herum. „Sie verdienen schließlich
auch mehr.“ Neben ihm stand ein riesengroßer Statist; es
war einer der Siedler, die hier Nebenrollen übernommen hatten.
    „Was ist los?“ fragte Tarn. „Warum diese
ägyptische Finsternis?“
    Die Stimme klärte ihn auf.
    „Es waren die Noasca.“
    „Tiere?“ fragte Tarn mißtrauisch.
    „Ja. Sie waren eine Zeitlang unser großes Problem. Sie
tauchen nur in der Nacht, das heißt, wenn es finster ist, aus
dem Boden auf. Sie fressen leidenschaftlich gewisse Metalle. Kupfer
gehört dazu.“
    „Höre ich recht?“ fragte Tarn zurück,
„Tiere, die Metall fressen?“
    „Nicht direkt. Es stellt eine Bedingung ihres Stoffwechsels
dar. Sie brauchen es so wie wir die Mineralstoffe. Sie sind
maulwurfsähnlich; schließlich sind wir hier nicht auf
Terra.“
    Immer mehr Lampen leuchteten auf. Jemand hastete hinüber zum
Generator und schaltete ihn ab, andere wieder brachten tragbare
Handlampen mit langen Kabeln und leuchteten den Boden ab. Über
einen Lautsprecher kam die Stimme McColts:
    „Achtung! Mir wurde eben erklärt, daß die Kabel
von Mäusen angefressen worden sind. Der technische Stab holt
neue Kabel und führt sie auf Stelzen zu den Verteilern und den
Scheinwerfern. Nicht herumlaufen -stehenbleiben und warten.“
    Binnen zehn Minuten war wieder Ordnung.
    Man schloß neue Kabel an und verlegte sie über
Leichtmetallstützen. Dann leuchtete der erste Schein
    werfersatz auf und zeigte, was geschehen war. Tarn ging neben dem
mächtigen Siedler bis zu einer Stelle am Boden, die im
Lichtkreis eines herumgeschwenkten Reflektors lag. Acht kleine
Tierchen, etwa maulwurfs-groß, lagen bis zur Unkenntlichkeit
verschmort, neben den bloßen Kupferadern.
    Im Boden sah man noch die Löcher, die sie gegraben hatten.
    „Die Noasca“, sagte der Siedler, „fraßen
unsere Leitungen so lange, bis wir eine alte Methode anwandten, um
sie zu vertreiben. Wir erzeugten Schall in hohen Schwingungen; früher
räumte man die Flugplätze dadurch von Mäusen und
ähnlichen Schädlingen. Aber überall, wo blankes Kupfer
zu finden ist und der Lärm fehlt, tauchen binnen kurzer Zeit
Noascafamilien auf und nagen die Kabel an. Wir haben mindestens
hundert kleine Geräte im Boden von Mesa vergraben und daher
Ruhe.“
    „Aha!“ sagte Kiran, der neben Tarn stand und zuhörte.
„Und warum erfahren wir es erst jetzt?“
    „Fragen Sie Ihren Mister Baur. Er weiß bekanntlich
mehr über CHEPHREN als wir.“
    „Sascha!“ schrie Kiran auf, „wo immer Sie sind,
kommen Sie sofort hierher!“
    Kirans Stimme hatte die unangenehme Eigenschaft, daß sie,
wenn er schrie, mehr als nur durchdringend war. Wie jedermann wußte,
war dies eine Tatsache, die ihm bei der Regie von Massenszenen weit
über den Durchschnitt der Regisseure hinaushob. Irgendwo in dem
kleinen Filmlager erschrak Sascha Baur, ließ eine leere
Filmkassette fallen und raste quer durch Statisten, Kabelgewirr und
Scheinwerferständer auf Kiran zu.
    Schweratmend blieb er neben dem Siedler stehen. Tarn lächelte
niederträchtig und ging drei Schritte zur Seite, so daß
sein Gesicht voll im Licht lag.
    „Sascha“, sagte Kiran leise, aber voller unterdrückter
Wut, „bisher glaubte ich, Sie wären nur noch zu jung und
zu verspielt, um den Ernst von Dreharbeiten voll erfassen zu können.
Ich gebe zu, mich geirrt zu haben. Sie sind nicht nur zu jung,
sondern auch zu dumm. Schade. Wenn Terra Cine Productions von Leuten
wie Ihnen abhängen würde, wäre die Firma schon zum
viertenmal in Konkurs gegangen.
    Sie dürfen

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