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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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langsam auf und warf den Gleiter um. Der
Bug des Fahrzeugs rammte einen Baum; die Maschine kreischte auf und
zerfetzte die Kupplung. Mit einem Satz von fünf Metern
verschwand der Unbekannte durch einen Wall dorniger Sträucher.
Hinter ihm schmolzen drei Blitze aus Tarns Waffe Blätter, Äste
und Nadeln zu Asche. An einigen Stellen brannte der Wald.
    Tarn drehte sich langsam um.
    Hinter ihm, in der Dunkelheit, waren verschwommene Bewegungen und
verwaschene Geräusche. Eine stahlharte Hand legte sich auf seine
Rechte, riß die Waffe weg und drückte den kühlen
Schaft einer anderen Waffe in die Handfläche hinein.
    „Denken Sie sich eine gute Geschichte aus, Tarn“,
flüsterte eine Stimme, dann war der Spuk vorbei. Sekunden später
bewegten sich dort, wo der umgestürzte Gleiter lag, die Äste.
Für einen Moment sah Tarn einen schwarzen Schatten, der etwas
Helles, Glänzendes vom Boden aufhob und dann ebenfalls
verschwand, als hätte es ihn nie gegeben.
    Verfolgte er den unbekannten Mörder?
    Tarn griff nach seiner Lampe. Er leuchtete Freymond ins Gesicht-
der Siedler war tot. Dann ging Tarn, ständig über
Tierleichen stolpernd, hinüber zum Rand der kreisförmigen
Lichtung. Er blieb kurz stehen und betrachtete einen toten Fennek;
ein sehr schlankes, fast dürres Tier, das gewisse Ähnlichkeiten
mit einem der legendären terranischen Wölfe hatte. Nur daß
schimmerndes, glattes Leder die Haut bildete, viereckige Hornplatten
die Klauen und nadelfeine Zähne, die nach unten und oben aus den
Kiefern standen, das Gebiß. Die riesigen Ohren wiesen den
Fennek als Nachttier aus.
    Birgit lebte.
    Sie zerrte und riß an der Plastikverspannung. Die Streben
hatten sich verbogen und verklemmt, und Tarn trat sie von außen
mit dem Stiefel weg. Dann lag der Gleiter frei. Birgit
    kroch heraus, schaltete die Zündung aus und griff nach dem
eingebauten Funkgerät.
    „Das“, sagte sie, „wird halb Narmer Mesa auf die
Beine bringen. Mordversuch, Angriff, Zerstörung fremden
Eigentums...“
    „Mord!“ korrigierte Tarn.
    „Freymond ist tot?“ fragte sie leise. Tarn nickte
schweigend.
    Sie legte den Finger auf die Ruf taste und hielt das Mikrophon an
die Lippen. Tarn streckte die Hand aus und drückte den
Unterbrecherknopf hinein. Er sagte halblaut und sehr drängend:
    „Sie wissen, daß ich Freymond nicht umgebracht habe
...“
    „Natürlich. Was soll die Frage?“
    „Sie vergessen, daß ich eine scharfe Waffe hatte,
klar?“
    „Wie?“
    „Vergessen Sie, daß ich scharf schoß. Irgendwer
half uns aus dem Unterholz. Wir kennen ihn nicht. Das müssen Sie
aussagen, Birgit. Gleichgültig, was von jetzt ab geschieht. Die
Sache ist tausendmal ernster, als Sie glauben. Werden Sie es tun?“
    Sie nickte schwach. Tarns Stimme war zwingend und eindringlich. Er
nahm seinen Finger vom Unterbrecher. „Ich werde nicht lügen,
Tarn“, erwiderte Birgit. „Das wird reichen.“
    Tarn vermutete einiges, hütete sich aber, seine Gedanken zu
äußern. Er öffnete den kleinen Schieber an der
Unterseite der Waffe, sah, daß ein Lichtpatronenmagazin darin
war, das nur noch drei Einheiten enthielt, und nickte befriedigt. Es
war Bogarts Maßarbeit. .Seine feuchten Finger hinterließen
einige deutliche Fingerabdrücke auf allen Teilen der Waffe, dann
wurde sie wieder zurückgesteckt.
    *
    Es dauerte nur vierzehn Minuten, dann landeten die Schrauber am
Rand der Lichtung, Scheinwerfer flammten auf und übergössen
die Szene mit hartem, schattenwerfendem Licht. Der Alkalde von Narmer
Mesa kam bedächtig auf Tarn und Birgit zu und schüttelte
den Kopf.
    „Irgendwie“, sagte er ausdruckslos, „scheint
sich die
    Anwesenheit von euch Filmleuten nicht besonders gut auf unsere
neue Siedlung auszuwirken. Sie bringen Aufregungen mit sich. Und
Gelegenheiten zum Mord. Ich darf um Ihre Waffe bitten, Sadarra!“
    Tarn blickte den hochgewachsenen, ernsten Mann überrascht an.
    „Ich wurde angegriffen, Alkalde“, sagte er irritiert.
„Ich habe hier eine Zeugin dafür.“
    „Sie wird Gelegenheit erhalten, sich zu äußern.
Betrachten sie sich als verhaftet. Ihre Waffe.“
    „Bitte“, sagte Tarn und gab sie ihm. „Jedermann
blamiert sich, so gut er kann. Im übrigen bitte ich, meinen
Freund Gary Bogart in Area Luxor zu benachrichtigen. Solange er nicht
anwesend ist, sage ich kein Wort aus.“
    „Wie Sie wünschen. Sie unterstehen der
kolonialter-ranischen Gerichtsbarkeit, Sagarra.“
    Tarn lächelte ohne Humor.
    „Für Sie, Alkalde, bin ich Mister Sagarra.

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