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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schließlich mußte ich Sie bitten, einen
    Flug zur Erde anzutreten und zusammen mit einem Vertreter der
Administration das Problem zu klären. Das wäre alles, was
ich verlangen muß. Dann erst kann darüber entschieden
werden, wer den Planeten aufgibt; Terra oder Akon.“
    Tsyah lächelte verächtlich und schüttelte den Kopf.
    „Seien Sie überzeugt, Commander“, sagte sie
leise, aber sehr bestimmt, „daß ich nichts von allem tun
werde. Im Gegenteil. Ich werde Sie überraschen ...“
    Sie warf sich nach vorn, ergriff den Strahler und wirbelte
blitzschnell zur Seite. Die beiden Gardisten hielten inne, als
    die Mündung des schweren Strahlers auf sie wies. Dann deutete
Tsyah mit der Waffe auf Tarn.
    „Stehen Sie auf“, sagte sie scharf, „sagen Sie
Ihren Schergen, daß sie sich nicht bewegen sollen, und kommen
Sie mit mir.“
    Tarn grinste sarkastisch und blieb sitzen. Dann durchfuhr ihn der
heiße Schrecken ... Tsyah verwechselte die Waffe; sie wußte
nicht, daß es keine Filmwaffe war. Unfähig, einen Ton
hervorzubringen, setzte er sich starr auf. Er war in Lebensgefahr.
Das hatte nicht im Drehbuch gestanden.
    „Sie zögern, Sir?“ fragte Tsyah und rief dann:
„Halt!“
    Birgit wollte ihren Platz verlassen.
    „Bleiben Sie stehen, wenn Ihnen das Leben Ihres Chefs etwas
wert ist. Ich werde ihn mit mir nehmen und ihn auf kleiner Flamme
rösten, falls Terra diesen Planeten nicht räumt.“
    Tarn sagte ruhig, noch immer Drehbuchtext: „Sie müssen
irrsinnig sein, Tsyah. Legen Sie die Waffe weg, Sie kommen nicht
weit.“
    Tarn spürte den Schweiß auf der Stirn. Niemand hier
wußte, daß es eine scharfe Waffe war.
    „Aufstehen!“ Das galt ihm. Er gehorchte ruhig und
spannte alle seine Muskeln an. Sehr langsam schob er den Stuhl auf
dem unebenen Waldboden zurück, und Tsyah hob die Waffe, zielte
kurz und schoß dann aus dem Handgelenk heraus. Eine sengende
Flamme zischte auf, schmetterte über den Tisch und verbrannte
die Blaupausen. Tarn stieß sich ab, drehte sich halb in der
Luft und erreichte das Mädchen. Fauchend entlud sich
    die Waffe keine zwanzig Zentimeter neben seinen Armen. Der Schuß
verbrannte eine kreisförmige Fläche; es roch betäubend
nach Ozon. Dann schlug Tarn mit der Handkante zu. Die Waffe entfiel
Tsyah, und Tarn packte sie am Lauf.
    Ein Karategriff; das Mädchen wand sich unter seiner Hand.
    Einer der Gardisten kippte den Tisch um und erstickte die Flammen;
die Männer und Birgit hielten plötzlich ihre Waffen in den
Händen. Tarn zerrte die Akonin in das Licht vor dem Zelt.
    „Schließlich“, sagte er gedehnt, „bin ich
kein Anfänger
    mehr. Das wußten Sie nicht, meine Dame. Jetzt, glaube ich,
könne wir uns sachlich unterhalten.“
    „Tarn, Sie König unter allen Filmstars“, heulte
Kiran auf, „das habt ihr alle fabelhaft gespielt. Sogar echter
Schweiß! Ihr Künstler! Wer war schon die Bernard im
Vergleich zu euch oder Valentine ...“
    „Zufrieden?“ erkundigte sich Tarn, sicherte seine
Waffe und steckte sie in die Lederhülle des Futterals zurück,
klappte den Verschluß darüber und schloß den
magnetischen Knopf.
    „Völlig!“ betonte Kiran erschöpft. „Kurze
Pause.“
    Tarn zündete sich mit nicht mehr ganz sicheren Fingern eine
Zigarette an. Er rauchte in langen, gierigen Zügen. Sie drehten
in dieser Nacht noch vier Stunden lang.
    *
    Später, nachdem das Filmteam mit allem, was morgen an anderen
Stellen gebraucht wurde, sich geräuschvoll entfernt hatte, saßen
Tarn, Birgit und Freymond, der große Siedler, müde auf der
Motorhaube des Gleiters, der sie in die Siedlung zurückbringen
sollte. Sie rauchten.
    Nicht weit von ihnen im Unterholz krachte es, dann war es wieder
still.
    Die Szene lag vor ihren Augen; das Band des Wasserstoffschleiers
brannte am Himmel. Es hatte breite, orangerot schimmernde Ränder.
Tarn wußte, daß er binnen weniger Tage zum zweitenmal dem
Tode nur knapp entronnen war.
    „Jetzt wissen Sie, Freymond, wie es beim Film aussieht.
Haben Sie noch Illusionen?“
    Der große Mann zuckte schweigsam die Schultern, dann sagte
er nachdenklich:
    „Vermutlich geht es nicht anders. Jedes Ding hat seine
eigenen Gesetze.“
    „Das ist richtig. Wollen wir fahren?“ fragte Tarn und
trat den Rest seiner Zigarette vorsichtig mit der Spitze seines
Stiefels aus.
    „Wieder knackt es hier ...“ Freymond zog seine Waffe,
richtete den Lauf nach oben und drückte ab. Eine lange, weiße
Stichflamme erhellte die Umgebung, riß die skelettartigen
weißen

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