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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesetze abhängen.
Im Grunde genommen sind alle Gesetze, die man Positroniken
programmiert, irgendwie mit dem ersten Gesetz verbunden. Die
Robotlogik geht von dem ersten Gesetz aus, das den Automaten nicht
nur verbietet, den Menschen zu schaden, sondern sie im Gegenteil dazu
zwingt, den Menschen zu helfen.«
    »Halten Sie eine derartige Umprogrammierung für
möglich?« erkundigte sich der Oberstleutnant.
    »Theoretisch ist es möglich, eine Positronik mit allen
möglichen Gesetzen zu programmieren. Sie können einem
Roboter als oberstes Gesetz zum Beispiel die Erhaltung der Bücher
eines bestimmen Autors befehlen. Die Positronik wird in ihrer
unbestechlichen Logik versuchen, ihren Schutz auch auf den Autor
auszudehnen, aus dem einfachen Grund, weil sie ihn als Produzenten
dieser Bücher erkennen wird. So werden sich aus jedem
programmierten Gesetz zwangsläufig eine Vielzahl anderer Gesetze
ergeben. Hier jedoch liegt der Fall völlig anders. Die Roboter
kennen nur ihre Arbeit, die in der Aushebung des Schachtes besteht.
Da jedoch eine Positronik lernfähig ist, können sich die
Automaten selbst zusätzliche Gesetze schaffen. Jemand hat ihnen
befohlen, diesen Schacht fertigzustellen. Ein Fremder, der diese
Arbeit unterbrechen möchte, verstößt gegen das erste
Gesetz. Logischerweise wird die Positronik ihr bisher einziges Gesetz
erweitern müssen, um es zu schützen.«
    »Sie behaupten also, daß jeder Eingriff von unserer
Seite die Roboter nur zu einer Erweiterung ihrer Tätigkeit
bringen wird?« fragte Biel.
    »Richtig«, bestätigte Minh Thar. »Fannings
Automaten wurden wahrscheinlich auf diese sinnlos erscheinende Arbeit
umprogrammiert. Nur eine erneute Umprogrammierung kann sie davon
abhalten, den Schacht fertigzustellen.«
    »Nun gut«, sagte Tschato. »Programmieren Sie
einen dieser Burschen um.«
    Minh Thar brach in ein unsicheres Lachen aus. »Das kann ich
nicht«, sagte er. »Das heißt, ich will es nicht
riskieren. Wenn ich versuche, einen Roboter umzuprogrammieren, halte
ich ihn von der wichtigen Arbeit auf. Das wird die anderen
veranlassen, mich sofort zu beseitigen.«
    »Das bedeutet doch nicht etwa, daß wir nichts tun
können?« stieß Biel hervor.
    »Wir können mit der Space-Jet über die Baustelle
fliegen und eine Bombe abwerfen«, sagte Minh Thar leise. »Im
Augenblick können wir nur mit Gewalt eine Änderung
herbeiführen. Halten Sie sich immer vor Augen, wie schwer es
ist, einen normalen Roboter an der Durchführung des ersten
Gesetzes zu hindern.«
    Ich sah, wie der Kybernetiker seinen Helm verschloß und sich
vom Boden abhob. Wir warteten schweigend, bis er wieder bei uns war.
    »Wir sind ohne Waffen gekommen«, sagte Tschato nach
einer Weile. »Deshalb werden wir Fannings Roboter auch nicht
mit Gewalt an der Ausführung ihrer Arbeiten hindern.«
    »Aber was können wir tun?« rief Quistair.
    »Warten«, sagte Tschato. »Warten, bis der
Schacht fertig ist. Dann werden wir feststellen, wozu er gebaut
wurde.«
    ***
    Wir flogen jetzt über dem Randgebiet der Berge. In der Ferne
konnten wir bereits die Umrisse von Fannings Raumschiff erkennen.
    Den drei Wissenschaftlern mochte Tschatos Befehl zur Umkehr wie
eine Niederlage erschienen sein. Ich hielt die Entscheidung des
Oberstleutnants für richtig, obwohl es mir im Grunde genommen
gleichgültig war, wo ich mich aufhielt. Ich fürchtete mich
ein wenig vor der Rückkehr an Bord der Space-Jet, wo ich
wahrscheinlich für einige Vono-Tage mit meinen Gedanken und
    Erinnerungen allein sein würde. Natürlich würde mir
Quistair mit der Injektionspistole über die schlimmsten Stunden
hinweghelfen. Längst hatte ich begriffen, daß ich meine
frühere Begeisterung für die Raumfahrt nie zurückgewinnen
konnte. Selbst wenn es gelingen sollte, mich von den Nachwirkungen
des schweren Schocks vollkommen zu heilen, würde meine Abneigung
gegen den Weltraum bleiben.
    Erstaunlicherweise unterhielten sich die Wissenschaftler nur wenig
über die Ereignisse in den Bergen. Sie schienen eine gewisse
Scheu davor zu haben, Vermutungen auszusprechen, die sich geradezu
auf drängten. Tschato ermunterte die drei Spezialisten nicht zum
Reden. Er wußte, daß wir der Lösung des Rätsels
ein Stück näherkommen würden, wenn die Roboter den
Schacht fertiggestellt hatten.
    Es war später Nachmittag, als wir ungefähr die Stelle
erreichten, wo wir den ersten Roboter gefunden hatten. Die Sonne
stand hinter uns, sie würde in ungefähr einer Stunde hinter
den Bergen

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