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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch immer an,
als auch Minh Thar verschwand. Bei ihm ging es am schnellsten. Einen
Augenblick war er noch über mir, im nächsten hatte er sich
bereits verflüchtigt. Sein Flug in die Höhe hatte dem einer
Seifenblase geglichen, er schien einfach zerplatzt zu sein, als habe
es ihn vorher nie gegeben.
    Nun waren nur noch Quistair und ich da. Quistair flog unbekümmert
weiter, er winkte mir sogar zu. Ich griff mit beiden Händen an
meinen Kopf. War es der beginnende Wahnsinn, der mich diese Dinge
sehen ließ? Sollten die drei verschwundenen Männer für
Quistair noch sichtbar sein?
    »Warum kommen Sie nicht, Magidan?« rief Quistair.
»Wollen Sie warten, bis der Staub Sie erreicht?«
    Noch während er sprach, löste er sich auf. Sein hagerer
Körper wurde transparent, zitterte einen Moment wie ein
Fixierbild und wurde schließlich so durchsichtig, daß er
gegen den violetten Abendhimmel nicht mehr zu erkennen war.
    Ich war allein.
    »Bei allen Planeten! Er ist verschwunden!« schrie
Quistairs Stimme in diesem Augenblick. »Oberstleutnant! Magidan
ist verschwunden!«
    Voll panischen Entsetzens begriff ich, daß vom Standpunkt
meiner Begleiter ich derjenige war, der sich aufgelöst hatte.
Und so mußte es auch sein. Denn sie konnten sich offenbar
untereinander noch erkennen. Ich würgte nach Luft, ich mußte
die anderen informieren, mußte ihnen zurufen, wo ich mich
befand.
    »Quistair!« ächzte ich. »Hierher, Quistair!
Holen Sie mich!«
    »Magidan!« rief Tschato, und ich begriff, daß
sie mich nicht gehört hatten. »Wo sind Sie, Magidan?«
    »Hier!« brüllte ich verzweifelt. »Um
Himmels willen, Oberstleutnant! Helfen Sie mir!«
    Nun begannen sie alle zu rufen. Sie konnten mich nicht sehen und
nicht hören. Ich existierte nicht mehr für sie. Was war mit
mir geschehen? Ich starrte an mir herab. Da waren meine Beine, meine
Arme, der Schutzanzug, das Flugaggregat und der breite Gürtel.
Ich berührte meinen Körper mit den Händen. Stöhnend
tastete ich mich ab, als sei allein das Gefühl, noch einen
Körper zu besitzen, eine Hilfe.
    Die vier Männer waren irgendwo in meiner Nähe. Ich hörte
sie rufen. Ich konzentrierte mich auf die Intensität ihrer
Stimmen, aber jedesmal, wenn ich losflog, um einen meiner Begleiter
zu erreichen, griff ich ins Leere.
    »Die beiden Staubwolken kommen näher«, sagte
Tschato. »Es hat im Augenblick keinen Sinn, nach ihm zu suchen.
Wir müssen noch höher fliegen.«
    Sie gaben mich auf! Das durften sie nicht. Sie konnten mich doch
nicht um ihrer eigenen Sicherheit willen zurücklassen.
    Aber was hinderte mich, ihnen zu folgen? Für mich selbst
existierte ich noch. Ein Druck auf die Steuerung des Flugaggregats
genügte, um mich in die Höhe schießen zu lassen.
    Ich zögerte. Die Wolken, die von der Wüste kamen, hatten
mich fast erreicht. Irgendwo in den Staudenfeldern würden die
beiden Wolken zusammenprallen. Was dann geschah, konnte ich nicht
wissen. Es erschien mir auch vollkommen egal. Durch irgendwelche
Umstände war ich aus dem Wahrnehmungsfeld meiner Begleiter
verschwunden - und sie aus dem meinen. Ich hatte aufgehört,
Realität zu sein, obwohl ich für mich selbst noch
unleugbare Realität war.
    Ich blickte hastig umher. War es möglich, daß durch
irgendwelche Kräfte zwei Existenzebenen entstanden waren?
Ebenen, die sich in Zeit und Ort genau glichen und nur durch
verschiedene Bewußtseinszonen getrennt waren? Nein, durchzuckte
es meine Gedanken, in einem solchen Fall hätte ich die Stimmen
nicht hören können.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, dies alles schon einmal
erlebt zu haben, und die Erinnerung an Quistairs Frage strömte
wie heiße Glut durch meinen Verstand.
    Haben Sie nicht manchmal den Eindruck, Sie würden etwas zum
zweitenmal erleben, Magidan?
    Stellte sich jetzt die Reaktion ein, auf die Quistair gewartet
hatte?
    Alles war so verworren, daß ich bei dem Versuch, eine
gedankliche Lösung herbeizuführen, zu schwitzen begann.
Obwohl die eine Staubwalze nur noch ein paar hundert Meter von mir
entfernt war, flüchtete ich mich nicht in eine größere
Höhe. Ich war sicher, daß rasche Flucht mir nicht helfen
konnte.
    Jetzt machte ich mir keine Gedanken mehr darüber, ob ich
verrückt oder normal war. Es war mir gleichgültig. Auch ein
Geisteskranker reagiert auf die Geschehnisse seiner Umwelt in
irgendeiner Weise. Seine Reaktion kommt ihm richtig und logisch vor.
Wenn mein Leben bedroht war, dann wollte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Mitteln darum

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