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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versinken. Irgendwo über uns kreiste die WHIP. Dan
Picot würde bereits ungeduldig auf weitere Nachrichten warten.
    Ohne einen bestimmten Grund wandte ich den Kopf und blickte zu den
Bergen zurück. Im gleichen Augenblick durchzuckte mich der
Schreck wie ein elektrischer Schlag. Etwas kam von den Hängen
der Berge herab, eine dunkle, auf breiter Front vorrückende
Wand. Ich war so entsetzt, daß ich zunächst keinen Ton
hervorbrachte. Lediglich die Tatsache, daß ich hinter den
anderen zurückblieb, machte Quistair auf mich aufmerksam.
    »Kommen Sie, Magidan!« rief er. »Ich will Sie
nicht…«
    Da sah er es auch, und der Rest seiner Worte ging in einem
undeutlichen Gemurmel unter. Die anderen hielten ebenfalls an. So
hingen wir nebeneinander in der dünnen Luft und starrten zu den
Bergen hinüber.
    »Was ist das?« stammelte Minh Thar.
    »Staub«, sagte Biel. »Es sind Staubwolken, die
durch irgendeine Kraft vorangetrieben werden.«
    Die dunklen Wolken quirlten durcheinander. Ihre Geschwindigkeit
war nicht sehr groß, aber die Beharrlichkeit, mit der sie sich
die Berghänge herabwälzten, hatte etwas Beängstigendes.
Stellenweise war die Zusammenballung mikroskopischer Materieteilchen
so dicht, daß sich die Wolken aufblähten und einen Schwarm
länglicher Wölkchen ausstießen, die sich sofort
zusammenfanden und auf die Staubwalze zurücksanken.
    »Ein Sturm«, murmelte Quistair. »Es ist besser,
wenn wir uns beeilen.«
    Obwohl es vollkommen still war, glaubte ich den Staub zu hören.
Die dünne Luft schien in Gedankenschnelle von den Staubteilchen
überzuspringen und sie aufzucken zu lassen. Es war ein
unwirkliches Bild.
    »Wir müssen auf dem schnellsten Weg die Space-Jet
erreichen und diese Welt für die Dauer des Sturmes verlassen«,
sagte Tschato. Seine Stimme half mir, mich von dem unheimlichen
Anblick loszureißen. Ich drehte mich langsam herum.
    Da sah ich, daß sich von der Wüste her eine zweite
Staubwolke näherte. Entgegen allen Naturgesetzen bewegte sie
sich in entgegengesetzter Richtung der ersten Walze. Wenn es in
dieser dünnen Atmosphäre tatsächlich Luftströmungen
gab, dann konnten sie in diesem relativ kleinen Gebiet nicht solche
ausgedehnten Wolken in gegensätzlicher Richtung vor sich
hertreiben.
    Der Staubsturm mußte also andere Ursachen haben.
    »Wir sind eingeschlossen«, stellte Tschato gelassen
fest. »Doch es bereitet uns keine Schwierigkeiten, über
die Wolken dort unten hinwegzufliegen.«
    Der Staub, der aus der Wüste kam, hatte inzwischen Fannings
Schiff und die Space-Jet erreicht. Das Beiboot verschwand vollständig
darin, aber Fannings Schiff vermochten die Wolken nicht einzuhüllen.
Es ragte noch mindestens dreihundert Meter aus dem Chaos heraus. Es
erschien mir fast wie ein Symbol menschlicher Widerstandskraft.
Staubfontänen loderten wie gierige Flammen
    an der Außenfläche des Transportschiffs empor. Kleinere
Staubwolken stiegen fast bis zur Polkuppel hinauf, dort fielen sie in
sich zusammen, rieselten kraftlos hinab, wo sie sofort wieder vom
Spiel der unbekannten Kräfte eingefangen wurden.
    Ein Blick zurück zeigte mir, daß die Wolken aus den
Bergen jetzt das Staudenfeld erreicht hatten und unaufhaltsam näher
rückten.
    »Wir fliegen weiter«, hörte ich Tschato sagen.
»Zunächst jedoch vergrößern wir unseren Abstand
von der Oberfläche.«
    Ich sah, wie er an der Steuerung seines Flugaggregats
manipulierte. Gleich darauf gewann er an Höhe. Mit dieser
Aufwärtsbewegung schien er sich aufzulösen, ein
unheimlicher Prozeß machte ihn transparent. Einen Augenblick
erinnerte er mich an ein Negativbild, dann waren nur noch seine
äußeren Umrisse erkennbar. Noch immer bewegte er sich
völlig normal, als bemerkte er nicht, was mit ihm geschah.
    Starr vor Entsetzen hing ich in der Luft. Ich war unfähig,
mein Flugaggregat zu bedienen. Biel, Minh Thar und Quistair flogen
noch mit mir auf einer Höhe, aber sie schienen nicht zu sehen,
was mit Tschato geschehen war.
    Ich beobachtete, wie die drei Wissenschaftler ebenfalls nach oben
schwebten. Biel wurde sofort von dieser unheimlichen Veränderung
ergriffen. Sekundenlang flog er wie sein eigenes Zerrbild über
mir, dann hatte er sich aufgelöst. Ohne sich um das Schicksal
des Biologen zu kümmern, setzten Minh Thar und Quistair ihren
Flug fort. Es war eine gespenstische Szene. Mir war, als würde
ich einen makabren Film erleben, dessen Vorführung ich nicht
unterbrechen konnte.
    Die Lähmung, die mich ergriffen hatte, hielt

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