PR TB 037 Die Macht Der Träumer
Ihnen helfen?«
fragte der Mutant. »Wenn Sie wollen, benutze ich den Raum
Jäger.«
»Bleiben Sie vorläufig an Bord der Jet«,
entschied Rhodan. »Ich melde mich, sobald ich Ihre Hilfe
benötige.«
»Ich habe die Offiziere der TORONTO und der WHIP über
die Vorgänge unterrichtet«, sagte Noir.
»Gut, Andre«, sagte Rhodan abschließend. Seine
nächsten Worte galten wieder mir.
»Die Eingeborenen scheinen tatsächlich entschlossen zu
sein, etwas gegen die Roboter zu unternehmen«, sagte er. »Nun
haben sie Quistair für ihre Zwecke eingesetzt. Ich hoffe, daß
Sie Ihre Freunde jetzt in einem etwas anderen Licht sehen. Quistair
ist ein schwerkranker Mann, den die erneute Belastung das Leben
kosten kann. Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Schläfer
ihn ausnutzen, sollte Ihnen zu denken geben, Magidan.«
Noir hatte den Galakto-Psychologen so weit von den Folgen des
Schocks geheilt, daß den Wächtern ein erneuter Kontakt
gelungen war. Das bewies mir, wie verzweifelt sie nach Hilfe suchten.
Wenn Quistair die Roboter aufhalten konnte und dabei den Tod fand,
dann starb er nicht umsonst. Er würde durch seine Tat unzählige
andere Leben retten.
»Warum sprechen Sie nicht, Magidan?« fragte Rhodan.
»Werfen Sie endlich den Kristall weg.«
Meine Augen brannten. Ich fragte mich, warum ich nicht endlich dem
Gefühl grenzenloser Müdigkeit nachgab. In der zunehmenden
Dämmerung war Rhodan nur noch eine verschwommene Gestalt. Über
den Sandhügeln blieb es hell. Es war das Licht der
Gerüstscheinwerfer.
Rhodan machte einen Schritt auf mich zu. Willenlos ließ ich
mir den Kristall aus den Händen nehmen. Ich kam mir wie ein
Verräter vor.
»Kommen Sie, Leutnant«, sagte er sanft. »Wir
gehen zum Schacht. Die Roboter werden inzwischen die Maschine
montiert haben.«
»Lassen Sie mich hier«, sagte ich leise.
Er holte aus und warf den Kristall davon. Ich hörte den Stein
irgendwo in der Nähe aufschlagen und zuckte zusammen. Ohne ein
weiteres Wort ging Rhodan davon. Bevor er die Baustelle erreicht
hatte, setzte ich mich ebenfalls in Bewegung. Als er am Rande des
Schachtes ankam, hatte ich ihn eingeholt.
Rhodan warf mir nur einen kurzen Blick zu. Ich beugte mich vor und
blickte in den Schacht hinab. Die Roboter hatten den schweren
Brennerkopf bereits angesetzt. Ich beobachtete, wie sie den Radius
einstellten, den die doppelstrahligen Düsen beschreiben würden.
»Immer noch Bedenken?« fragte Rhodan.
»Ich weiß nicht«, gab ich zurück. »Ich
bin zu müde, um darüber nachzudenken.«
Alles, was bisher geschehen war, erschien mir wie ein Traum. Es
fiel mir schwer, meine Gedanken auf irgend etwas zu konzentrieren.
Ich war vollkommen fertig. In diesem Augenblick war ich sogar zu
müde, um Sie zu hassen, Doc. Sie und Ihre verdammten Ideen. Es
war mir gleichgültig, was geschah, aber ich hoffte, daß
alles schnell vorüber sein würde.
Mein Bericht mag Ihnen jetzt stellenweise zusammenhanglos
erscheinen. Es fällt mir schwer, mich an alle Einzelheiten zu
erinnern.
Ich weiß noch genau, daß ich mich am Rande des
Schachtes niederließ, während Rhodan stehenblieb und sich
mit einer Hand an einem Gerüstträger festhielt. Innerhalb
des Schachtes arbeiteten jetzt nur noch einige Dutzend Roboter, die
anderen hatten sich zurückgezogen. Teilnahmslos standen sie in
der Nähe des Gerüsts. Ihre Arbeit war getan. Sie würden
bis in alle Ewigkeit hier stehen, wenn niemand kam und ihnen einen
anderen Auftrag erteilte. Vielleicht begannen sie einen neuen Schacht
zu bauen, wenn dieser fertig war.
Rhodan sagte irgend etwas. Ich glaube, er fragte nach Quistair,
aber ich verstand ihn kaum. Ab und zu klangen metallische Geräusche
aus der Tiefe zu uns herauf, die laut genug waren, um auch unsere
Helme zu durchdringen.
Die Roboter begannen mit dem Probelauf des Brennerkopfs. Die Düsen
beschrieben einen Radius von fast zwei Metern. Ich hatte wenig
Hoffnung, daß das Metall dem Brenner standhalten würde.
Die Flamme konnte sich durch meterdicke Speziallegierungen fressen.
Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden. Das Licht der
Scheinwerfer reichte jedoch aus, um die nähere Umgebung zu
erhellen. Einen Moment dachte ich an Quistair. Wo mochte der
Galakto-Psychologe jetzt sein? War er irgendwo in der Station der
Eingeborenen zusammengebrochen, oder stand er noch mit den Wächtern
in Verbindung?
Meine Gedanken schweiften ab. Ich beobachtete, wie Rhodan näher
an den Schacht herantrat. Der Großadministrator ging langsam
auf und
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