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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnten,
in welche Richtung ich flog. Etwa zehn Meter über dem Gerüst
hielt ich an und schlug eine enge Kreisbahn ein. Ich konnte nicht
genau sehen, was sich am Boden des Schachtes abspielte, aber ich war
sicher, daß die Roboter einen neuen Brennerkopf eingesetzt
    hatten. In wenigen Augenblicken würden sie wieder mit ihrer
verhängnisvollen Arbeit beginnen.
    Ich fragte mich, wie Quistair die geheimnisvollen Kräfte des
Kristalls genutzt hatte. Rhodan hatte vermutet, daß der
seltsame Stein als Medium diente. Der Galakto-Psychologe hatte
gewußt, wie er den Kristall als Waffe verwenden konnte. Oder
hatte Quistairs Auftauchen mit der Zerstörung des Brennerkopfes
nichts zu tun?
    Unter mir flammten die Düsen auf. Das helle Licht warf
gespenstische Schatten. Die Roboter rannten aufgeregt hin und her.
Ich drückte den Kristall so fest, als wollte ich ihn zerbrechen.
Warum nahmen die drei Wächter keinen Kontakt mit mir auf, um mir
zu helfen? Hatten sie schon aufgegeben und warteten auf das Ende?
    Am Grund des Schachtes sprühten die ersten Funken. Die
Vibration des Kristalls schien sich zu verstärken. Ich ahnte,
daß es nicht an den Eingeborenen lag, wenn ich ihn nicht
richtig benutzen konnte. Ich glaubte einfach nicht daran, daß
ich eine wirkungsvolle Waffe in den Händen hielt.
    »Hier spricht Leutnant Gaulden, Sir!« dröhnte
eine Stimme in meinen Ohren. Ich erschrak so, daß ich
zusammenzuckte und fast den Kristall verloren hätte. »Wir
sind soeben mit einer Space-Jet gelandet und erwarten Ihre Befehle.«
    »Unternehmen Sie vorläufig nichts«, ordnete
Rhodan an.
    »Wie ich hörte, hält sich Leutnant Magidan noch
bei den Robotern auf«, sagte Gaulden eifrig. »Vielleicht
wäre es besser, wenn wir ihn suchen und an Bord unseres Schiffes
bringen würden.«
    »Eine gute Idee, Leutnant«, gab Rhodan zurück.
»Achten Sie jedoch auf die Roboter.«
    »Natürlich, Sir«, versicherte Gaulden. Ich konnte
mir vorstellen, wie er in aller Eile den Helm seines Schutzanzugs
verschloß und seinen Begleitern mit Handzeichen Befehle gab.
    »Ich möchte nicht, daß Magidan etwas zustößt«,
sagte Rhodan. »Behandeln Sie ihn vorsichtig.«
    »Kann er uns hören, Sir?« wollte Gaulden wissen.
    »Wahrscheinlich«, meinte Rhodan. »Aber er ist
entschlossen, die Roboter von ihrer Arbeit abzuhalten. Unterschätzen
Sie diese Entschlossenheit nicht.«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Gaulden.
    »In ein paar Minuten werden wir Fannings Schiff erreicht
haben«, berichtete Rhodan. »Ich hoffe, daß die
Roboter sich zurückziehen, wenn sie uns eingesperrt haben.
Sobald Sie Magidan in die Space-Jet gebracht haben, befreien Sie uns
aus dem Transportschiff.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Sir«,
versicherte Gaulden.
    Erst jetzt spürte ich, daß ich meine Unterlippe blutig
gebissen hatte. Der Kristall hatte aufgehört zu vibrieren. Das
kurze Gespräch zwischen Rhodan und Leutnant Gaulden hatte mich
so abgelenkt, daß jeder Kontakt zwischen den Eingeborenen und
mir abgebrochen war. Indessen waren die Schneiddüsen Millimeter
um Millimeter weitergerückt.
    Panikartige Impulse erreichten mich. Begannen die Schläfer
bereits zu erwachen?
    Ich ließ mich tiefer hinabsinken und landete in den oberen
Querstreben des Gerüsts. Ich konnte mir vorstellen, wie Gaulden
mit zufriedenem Gesichtsausdruck durch die Nacht flog. Er und seine
Männer würden in einer Stunde hier sein. Meine Rolle als
Stellvertreter des Ersten Offiziers an Bord der WHIP war ausgespielt,
aber Gaulden konnte nicht wissen, wie gleichgültig mir das war.
Ich war überzeugt davon, daß er aus meiner Festnahme eine
große Szene machen würde, um die letzten Zweifel daran zu
beseitigen, daß ich verrückt war.
    Ob er Kadett Wilkinson bei seiner Mannschaft hatte? Ich war dessen
fast sicher. In der Rolle des großzügigen Offiziers würde
sich Gaulden gefallen. Er würde Wilkinson einen bezeichnenden
Blick zuwerfen.
    »Ich habe Sie gewarnt, mein Junge«, würde dieser
Blick sagen. »Wie konnten Sie Adjutant eines solchen Mannes
werden?«
    Ich gab mir Mühe, nicht mehr an Gaulden zu denken, aber er
schien mir näher zu sein als die Eingeborenen und ihre Probleme.
    »Leutnant Magidan!« rief in diesem Augenblick seine
Stimme. »Ich weiß nicht, ob Sie mich hören können.
Ich bin mit einigen Männern unterwegs, um Sie abzuholen. Ich
fordere Sie zur Vernunft auf. Fliegen Sie uns entgegen, dann ersparen
Sie uns wertvolle Zeit.«
    Ich antwortete nicht. Ich schloß die Augen und

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