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PR TB 037 Die Macht Der Träumer

PR TB 037 Die Macht Der Träumer

Titel: PR TB 037 Die Macht Der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bemühte
mich, einen intensiven Kontakt mit einem der Wächter
herzustellen. Der Kristall in meinen Händen schien sich
plötzlich auszudehnen. Er erwärmte sich und begann wieder
zu vibrieren.
    Ich ahnte, daß er eine Art Schaltstation für die
psionische Energie war, die von den Eingeborenen ausging. Mit Hilfe
des Kristalls war eine Verständigung möglich. Er erfüllte
die gleiche Funktion wie der farbige Turm.
    Meine Konzentration vertiefte sich. Das Gerüst, auf dem ich
saß, wurde von einer Erschütterung durchlaufen. Ich
öffnete die Augen. Der Schneidbrenner war erloschen. Die großen
Scheinwerfer, die am Gerüst hingen, schwankten wie in heftigem
Wind. Ich sah, wie die Roboter hastig den Schacht verließen.
    Gaulden und seine Männer hatten Glück, daß sich
die Aktivität der drei Wächter ausschließlich auf
mich konzentrierte. Die Eingeborenen versuchten nicht, mit den
Neuankömmlingen Kontakt aufzunehmen.
    Zwei der armdicken Abstützungen an den Schachtwänden
bogen sich nach innen und gaben schließlich der Belastung nach.
Sie zerbrachen und rissen zwei Roboter mit in die Tiefe, die sich
vergeblich bemühten, die Seilrollen als Halt zu benutzen.
    Jetzt wirkte sich der Druck des Sandes aus. Die Metallplatten
neigten sich nach vorn. Von allen Seiten kamen die Roboter mit
Querstützen heran und versuchten die Wände festzukeilen. Da
brachen zwei weitere Längsstützen. Der obere Teil einer
Wandverkleidung brach heraus und fiel in den Schacht. Sofort rutschte
der Sand nach. Die Maschinen am Grund des Schachts waren bereits
nicht mehr zu erkennen. Die Roboter, unfähig, ihren einmal
erhaltenen Auftrag zu ignorieren, umschwärmten den Schacht wie
ein aufgeregter Bienenschwarm und unternahmen sinnlose Versuche, die
Katastrophe noch aufzuhalten. Dann jedoch verhielten sie in ihren
Bewegungen. Wie erstarrt umstanden sie den Schacht. Die schwankenden
Scheinwerfer warfen grelle Lichtreflexe auf ihre metallische Körper.
Das Gerüst wurde abermals erschüttert. Einer der
Scheinwerfer zerbarst mit einem explosionsartigen Knall. Dieses
Geräusch schien auf die Roboter wie ein verabredetes Signal zu
wirken. Sie rannten auf den Schacht zu und sprangen hinein. Sie
versanken im Sand und in den Trümmern. Ihre Körper prallten
aufeinander. Der Schacht füllte sich.
    Er wurde zu einem Massengrab für Fannings Automaten.
    Noch immer kamen Roboter aus der Dunkelheit rings um die
Baustelle. Blindlings rannten sie ins Verderben, wie Lemminge, die
sich zu Hunderten dem gleichen Schicksal überantworteten.
    Ich nahm das Geschehen nur unbewußt wahr. Es war, als würde
ich mit fremden, teilnahmslosen Augen auf den Schacht hinabblicken.
Alles, was ich fühlte, war die zunehmende Erleichterung der
Wächter.
    »Andre!« hörte ich Perry Rhodans Stimme in meinem
Helmempfänger. »Die Roboter haben Quistair und mich soeben
mitten im Staudenfeld abgesetzt und sind umgekehrt. Sie haben es
offenbar ziemlich eilig.«
    »Was hat das zu bedeuten, Chef?« fragte der Mutant
erstaunt.
    »Ich weiß es nicht«, entgegnete Rhodan. »Ich
bringe Ihnen jetzt Quistair, dann folge ich Gaulden und seinen
Männern zur Baustelle.«
    »Es gibt keine Baustelle mehr«, sagte ich mit dumpfer
Stimme.
    »Magidan!« stießen Rhodan und Gaulden
gleichzeitig hervor. »Was ist geschehen?«
    »Sie müssen sich das ansehen, Sir«, erwiderte
ich. »Die Roboter haben ihre Arbeit aufgegeben.«
    »Sein Zustand ist offenbar schlimmer, als wir befürchtet
haben«, bemerkte Gaulden.
    Daraufhin wurde es wieder still. Rhodan schien zu begreifen, daß
er sich persönlich von den Ereignissen überzeugen mußte.
Gaulden dagegen war sowieso nur unterwegs, um den stellvertretenden
Ersten Offizier der WHIP abzulösen. Ihm waren die Roboter und
die Eingeborenen völlig gleichgültig.
    Das Gerüst gab unter mir nach. Ich fing meinen Sturz mit dem
Triebwerk des Schutzanzugs ab und beobachtete, wie das Gerüst in
sich zusammenbrach. Die Scheinwerfer erloschen, aber die Roboter
fanden auch in der Dunkelheit ihren Weg. Der Schacht war bis obenhin
mit Trümmern, Sand und Robotern gefüllt.
    »Gaulden«, sagte ich müde, »jetzt komme ich
Ihnen entgegen.«
    Es schien ihm nicht zu gefallen, daß ich so schnell Vernunft
annahm, denn er stieß nur eine knappe Verwünschung aus.
Ich fühlte, daß ich plötzlich keine Luft mehr bekam.
Der Vorrat meines Aggregats war erschöpft. Mit hastigen
Bewegungen nahm ich den Helm ab. Die dünne und eiskalte
Nachtluft brannte in meinem Gesicht. Jeder

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