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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bekommen.«
    Der Fremde ergriff Levens Hand und schüttelte sie zaghaft,
als wüßte er nicht genau, welcher Grad von Freundlichkeit
hier in Anwendung gebracht werden müsse. Stav, die Hände in
den Taschen, schob sich von der Seite her auf ihn zu. Thurell Franz
folgte ihm dicht auf.
    »Ja, willkommen auf KARSON«, sagte er. »Ganz
egal, was Sie sind — wir können jeden gebrauchen. Ich bin
Corneil Stavalone und sozusagen die oberste Behörde auf dieser
Welt.«
    Er zog in aller Gemächlichkeit die Hand aus der Tasche und
reichte sie dem Fremden.
    »Du liebe Güte, soviel Freundlichkeit hätte ich
nicht erwartet«, staunte der Neuangekommene und wirkte ehrlich
überrascht. »Die Kaufleute auf einem Siedlerplaneten
bedenken einen gewöhnlich mit Konkurrenzneid, und die Behörden
sind sowieso auf jeden Händler scharf, weil er nichts anderes im
Sinn hat, als einen Profit zu machen.«
    »Richtig«, stimmte Stav zu. »Aber wir auf KARSON
denken anders.«
    »Ganz anders«, pflichtete Leven eifrig bei.
    »Darf ich Sie bitten, fürs erste mein Gast zu sein?«
    Der Fremde, die Zigarre im Mundwinkel, musterte ihn aufmerksam.
    »Danke«, antwortete er kurz angebunden. »Ich
weiß das zu schätzen, aber ich möchte mich niemand
verpflichten. Ich nehme an, daß es hier Plätze gibt, in
denen ich mich aus eigener Kraft einrichten kann. Außerdem
möchte ich einen Wagen kaufen.«
    Stav lachte.
    »Da sind Sie an der falschen Haltestelle ausgestiegen.
KARSON ist noch nicht soweit, daß es einen Fahrzeughändler
hat. Wer einen Gleiter braucht, bestellt ihn bei Mister Leven hier,
und selbst der braucht zwei oder drei Monate, um ihn beizuschaffen.«
    »So, hm«, brummte der Fremde. »Dann können
Sie mir vielleicht vorerst ein Fahrzeug leihen?« fragte er
Leven.
    »Fünfundzwanzig Solar pro Tag«, antwortete Leven
prompt. »Dazu zehn Soli pro Kilometer.«
    Der Fremde nickte ihm zu.
    »Abgemacht. Ich lasse Sie wissen, wo ich unterkomme. Für
diesen unverschämten Preis liefern Sie das Fahrzeug wohl ans
Haus.«
    Leven machte lächelnd eine leichte Verbeugung.
    »Selbstverständlich. Sie werden sich daran gewöhnen,
mein Freund, daß gewisse Dinge auf KARSON ein Heidengeld
kosten. Bis dahin nehme ich Ihre Bemerkungen keineswegs übel.«
»Das ist nett«, bemerkte der Dicke und wandte sich an
Stav. Ȇbrigens, ich bin Stoke Derringer. Irgendwo werde
ich ein paar Formalitäten erledigen müssen. Sind Sie der
Zuständige?«
    Stav deutete auf die Baracke.
    »Da drinnen sitzen ein paar Leute, die auf Sie warten.
Zeigen Sie ihnen Ihre Papiere.« Er drehte sich um und wies auf
den Kisten
    Stapel, den die EMPORIA inzwischen entladen hatte. »Ein Teil
von dem Zeug gehört Ihnen. Es muß verschwunden sein, bevor
das Schiff startet. Wohin wollen Sie's haben?«
    Stoke deutete mit dem Ende der Zigarre auf Leven.
    »Mein Kollege hier wird mir gegen einen angemessenen Preis
wohl einen Teil seiner Ladefläche zur Verfügung stellen«,
meinte er.
    Rich Leven pflichtete ihm bei. Stoke bot sich an, Lagergeld zu
zahlen, bis er eine eigene Bleibe gefunden hatte, und Leven war auch
damit einverstanden, Derringers Ware vorerst bei sich unterzubringen.
Stoke begab sich daraufhin zur Zoll- und Einreisebehörde und
erledigte die Formalitäten. Rich Leven bot sich an, ihn in die
Stadt zu fahren und kam damit Stavs Angebot zuvor. Stoke nahm an. Ein
paar Sekunden später rauschte Levens schwerer Gleiter mit ihm
davon.
    Bis jetzt hatte Thurell Franz kein Wort gesagt.
    »Was hältst du von ihm?« fragte ihn Stav.
    »Wenn ich das wüßte«, brummte Thurell und
sah der Staubwolke nach, die Levens Fahrzeug hinter sich herzog.
    »Das war eine vorzügliche Antwort«, gab Stav zu.
»Zuerst sah er so aus, als könnte er nicht bis drei
zählen. Aber wie er mit Leven umging, das war schon eine ganz
andere Manier.«
    Bevor er den Raumhafen verließ, sprach er mit dem Kapitän
und einigen Offizieren der EMPORIA. Außer dem üblichen
Klatsch erfuhr er, daß Stoke Derringer auf SOLID an Bord
gekommen war, nachdem er die Passage nach KARSON erst zwölf
Stunden zuvor per Hyperkom gebucht hatte. Stav fand es bemerkenswert,
daß es Leute gab, die der Kolonie KARSON wegen so hastige
Entschlüsse faßten.
    Er fuhr zum Rathaus. Thurell Franz folgte ihm. Im Vorzimmer zum
Büro des Präsidenten warteten Kinne Olafson und Pepe Atroz.
    »Wenn ich euch sehe, läuft es mir kalt den Rücken
'runter«, sagte Stav anstelle einer Begrüßung.
    Pepe nickte grimmig.
    »Da hast du auch schön recht.

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