Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Bekannte und Verwandte auf der Erde
und auf anderen Welten, und die einzige Möglichkeit, das Gefühl
der Einsamkeit und des Abgesperrtseins zu überwinden, war, mit
anderen Menschen auf anderen Planeten zu sprechen. Mit der Zeit legte
sich dieses Bedürfnis. Die Siedler begannen, die Sorgen des
Alltags für wichtiger zu halten als ihr Heimweh. Der
Publikumsverkehr der Funkstation ebbte ab.
    Offenbar war es auf KARSON nicht anders zugegangen. Stoke fragte
sich, wann die Station zum letztenmal von einer Privatperson benutzt
worden war. Er schritt um die andere Seite der Baracke wieder auf die
Eingangstür zu, und trat ein.
    Die Tür, von einem primitiven Federzug gehalten, schnappte
wieder in die Ausgangsstellung zurück. Es gab einen dumpfen
    Knall, und von irgendwoher rieselte Staub auf den Boden. Es war
plötzlich dunkel. Nur undeutlich sah Stoke das Viereck einer
zweiten Tür, die in den früheren Schalterraum führte.
Als er auf sie zuging, knarrte der Boden. Es war unerträglich
heiß in der Baracke. Stoke griff nach der Tür und stellte
fest, daß sie klemmte. Er zog mit aller Wucht, bis sie sich mit
einem ächzenden Laut aus der Füllung löste. Staub
wirbelte ihm entgegen. Er trat an die Theke und sah sich um. Der Raum
sah noch genauso aus, wie er ihn vorhin durch die Fenster hindurch
gesehen hatte. Kein Mensch war da. Die Leute auf KARSON schienen von
einem regelmäßigen Funkdienst nichts zu halten.
    Stoke fand eine Klapptür in der Theke und schob sich
hindurch. Er musterte die Schaltkonsole und stellte fest, daß
sie völlig in Ordnung und betriebsbereit war. Er brauchte nur
eine
    Frequenz zu wählen, die Antenne zu richten, das Mikrophon
aufzunehmen und den grünen Hauptschalter zu drücken —
dann konnte er jeden Punkt im Umkreis von Tausenden von Lichtjahren
erreichen, vorausgesetzt, es gab dort einen Empfänger.
    Aber das war nicht, was er vorhatte. Es mußte hier
irgendeine Art von Liste geben, in die die Leute sich eintrugen, die
den Sender für Privatgespräche benützten. Die
Unterhaltung eines Hypersen-ders war teuer. Stoke weigerte sich zu
glauben, daß die Regierung von KARSON großzügig
genug sei, ihren Bürgern die Benützung des Senders ohne
Entrichtung einer Gebühr zu gestatten.
    Die Theke war von dieser Seite her offen und enthielt eine Reihe
von Fächern. Stoke fing an, sie zu durchsuchen. Er fand einen
alten, verblichenen Schreibblock, eine leere Plastikschachtel, die
vor langer Zeit einmal Zigaretten enthalten hatte, und eine Menge
Staub. Von der Liste war keine Spur zu sehen.
    Stoke faßte einen Vorsatz. Wenn es ihm nicht gelang, die
Liste im Laufe der nächsten fünf Minuten zu finden, würde
er aufgeben und später wiederkommen. Die Hitze war zuviel für
ihn.
    Er warf einen zweiten Blick auf die Schaltkonsole, und erst dieses
Mal stellte er fest, daß das Aggregat auf Rollen ruhte, so daß
die Unterkante nicht auf dem Boden auflag, sondern ein paar
Zentimeter Spielraum ließ. Einer Eingebtmg folgend, kniete er
nieder und fuhr mit der Hand unter die Konsole. Er stieß auf
Widerstand und faßte zu. Was er hervorzog, war ein staubiges,
in Plastik gebundenes Buch von der Art, wie man es injedem irdischen
Laden
    für ein paar Soli haben konnte. Er schlug es auf und sah, daß
er gefunden hatte, wonach er suchte.
    Die Eintragungen begannen am 29. September 2399. Jeder Benutzer
des Senders nannte seinen Namen, die Dauer des Gesprächs,
Frequenz und Antennenstellung, außerdem die Tageszeit und, in
wenig aufschlußreichen Worten, den Grund der Sendung. Stoke
legte das Buch auf die Theke, um besser blättern zu können,
und gelangte rasch zum April des gegenwärtigen Jahres. Er fand
den Dreizehnten und fuhr mit dem Finger den Rand der Seite entlang
herunter, bis er den Eintrag fand:
    UHR ALLGEMEINER ZEIT. NAME:
    Weiter nichts. Jede andere Angabe fehlte. Stoke starrte auf das
Buch. Der Eintrag war der letzte. Niemand hatte seitdem den Sender zu
Privatzwecken benützt.
    Stoke fluchte leise vor sich hin. Den Finger auf dem letzten
Eintrag, starrte er auf die staubbedeckte Theke und überlegte,
welche Möglichkeit ihm jetzt noch bliebe, mit dem unbekannten
Anrufer in Verbindung zu treten.
    Plötzlich hörte er ganz in der Nähe ein knarrendes
Geräusch. Er schrak aus seiner Grübelei und wollte nach der
Waffe greifen, die er in der Tasche trug. Da erschien über dem
Rand der Theke ein spärlich behaarter, runder Schädel. Zwei
wache Augen blitzten Stoke an. Der unerwartete Besucher erkannte,

Weitere Kostenlose Bücher