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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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möglich. Geld dazu hat er genug. Ich frage
mich nur, wofür er sie sich zugelegt haben soll. Bis gestern
mittag bestand nicht die geringste Hoffnung, daß er sie jemals
brauchen könnte.«
    »Trotzdem — wenn er sie hat, dann könnte er
dasselbe festgestellt haben wie du. Vielleicht ist das der Trumpf,
den er ausspielen will.«
    Thurell wandte sich um.
    »Warum fragst du nicht selbst?« schlug er vor.
    Ein großer Gleiter war geräuschlos neben der Baracke
vorgefahren. Rich Leven stieg aus, imposant, gut gekleidet und mit
strahlendem Lächeln wie immer. Er sah Thurell und Stav
beieinanderstehen und kam auf sie zu.
    »Der Freund der Bedrängten«, begrüßte
Stav ihn spöttisch.
    Leven hob abwehrend die Hände.
    »Bitte, Sir, vergessen wir unseren Streit für eine
Zeitlang«, bat er freundlich. »Der Tag ist zu schön,
als daß wir ihn zu Unfreundlichkeiten mißbrauchen
dürften.«
    »Ha«, machte Stav ärgerlich. »Ein Tag ist
so schön wie der andere. Was ist an dem hier so Besonderes?«
    »Das Schiff«, antwortete Leven und sah in den
milchigen Morgenhimmel hinauf. »Ich erwarte eine Ladung
wertvoller Güter, und außerdem bekommen wir Zuwachs, wie
ich höre.« »Ja, einen Kaufmann«, brummte Stav.
»Wie ich Sie kenne, sind Sie der letzte, der sich über
einen Konkurrenten freut.«
    »Ganz im Gegenteil«, strahlte Leven. »Ich
gedenke, mit den Waren, die heute geliefert werden, noch ein gutes
Geschäft zu machen. Dann setze ich mich auf dem schnellsten Wege
ab. Wenn der Neue meine Position übernehmen will — um so
besser.«
    Stav bekam große Augen.
    »Sie setzen sich ab? Warum?«
    »Es haben sich in der jüngsten Vergangenheit einige
Dinge zugetragen«, antwortete Leven spöttisch, »die
mich davon überzeugen, daß KARSON keiner rosigen Zukunft
entgegensieht.« Thurell fing an zu lachen.
    »Sie meinen, Sie glauben selber an den Quatsch, den Sie
überall verzapfen?«
    Leven beachtete ihn nicht.
    »Ich bin der letzte, der Sie umstimmen wollte«,
versicherte Stav. »Im Gegenteil — ich werde den Tag, an
dem Sie abreisen, zum nationalen Feiertag erklären.«
    Leven zog ärgerlich die Brauen in die Höhe.
    »Mit Ihnen kann man anscheinend keinen vorübergehenden
Waffenstillstand schließen, Sir«, stellte er fest. »Ich
werde mir die Zeit anderswo vertreiben.«
    Er wandte sich um und ging.
    »Glaubst du das?« fragte Thurell.
    »Ach wo, kein Wort.«
    Knapp zwei Stunden später drang aus der Höhe ein
dröhnendes Summen, das von Sekunde zu Sekunde anschwoll und die
Luft vibrieren ließ. Der gewaltige Leib der EMPORIA erschien im
diesigen Himmel und ließ sich auf das Landefeld herab. Unter
den unvorstellbaren Energien seines Feldtriebwerks sank das Schiff
    langsam wie ein fallendes Blatt. Als der untere Pol des
kugelförmigen Körpers sich nur noch wenige Meter über
der glatten Oberfläche des Landefeldes befand, kam der Frachter
zur Ruhe. Ein künstliches Schwerefeld hielt ihn in dieser Lage.
    Stav und Thurell beobachteten, wie die Luks zweier Schleusen
aufführen. Unverzüglich wurde mit dem Ausladen der für
KARSON bestimmten Waren begonnen. In der flimmernden Hülle eines
zehn Meter durchmessenden Antigravfelds sanken die Kisten zu Boden.
Inzwischen war an der Seite des Schiffes ein Laufsteg ausgefahren
worden. Ein flach geballter Gleiter schoß aus dem Rumpf der
EMPORIA hervor und nahm Kurs auf die Baracke. Er schwenkte ein und
kam unmittelbar vor dem großen Fenster der Zoll- und
Einreisebehörde zum Stehen. Stav erkannte fünf Mann in
Uniform und einen in Zivil. Der Zivilist war mittelgroß und
füllig. Er trug ziemlich schlampige Kleidung und rauchte eine
Zigarre, der er blaugraue Qualmwolken von beachtlicher Intensität
entlockte. Er betrachtete seine Umgebung mit mäßigem
Interesse und machte alles in allem nicht den Eindruck eines Mannes,
der die Weisheit mit Löffeln gefressen hatte. Stav prophezeite
ihm im stillen, daß er auf KARSON zu nichts kommen würde.
Wenigstens nicht solange Rich Leven in der Gegend war.
    Die fünf Uniformierten begaben sich zur Zoll- und
Einreisebehörde. Sie waren schon im Innern der Baracke
verschwunden, als der Zivilist die ersten Anstalten machte, aus dem
Gleiter zu steigen. Stav trat auf ihn zu, um ihn zu begrüßen,
aber im selben Augenblick kam Rich Leven um die Ecke gerauscht und
stürzte mit ausgestreckter Hand auf den Fremden zu. »Willkommen
auf KARSON«, rief er schon von weitem. »Für uns
Kaufleute ist es ziemlich einsam hier. Ich freue mich, Gesellschaft
zu

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