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PR TB 039 Bomben Auf Karson

PR TB 039 Bomben Auf Karson

Titel: PR TB 039 Bomben Auf Karson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht mehr an. Es ging nur noch darum,
wie gut er werfen konnte. Mit beiden Armen stieß er den Stein
von sich. Im letzten Sekundenbruchteil schien der Wächter zu
fühlen, daß hinter ihm nicht alles mit rechten Dingen
zuging. Stoke sah, wie er die linke Hand gegen den Boden stemmte, um
sich aufzurichten. Aber er kam nicht mehr dazu. Der Stein traf ihn
und schleuderte ihn vornüber.
    Mit drei, vier hastigen Sätzen war Stoke bei ihm. Noch hatte
von Levens Gruppe niemand etwas bemerkt. Er nahm dem Wächter die
Waffe ab und nahm sich einen Augenblick Zeit, die Wunde an seinem
Schädel zu untersuchen. Er würde eine Gehirnerschütterung
davontragen, vielleicht sogar einen Schädelbruch; aber es würde
ihm nicht ans Leben gehen.
    Stoke richtete sich auf und musterte die drei Fahrzeuge. Dabei
fiel ihm auf, daß der Rand der Lichtung sich zu senken begonnen
hatte. In unmittelbarer Nähe der Felswand war von dem dichten,
grünen Graswuchs, der noch vor wenigen Stunden die ganze
Lichtung bedeckt hatte, nichts mehr zu sehen. Der Sog des Feldes
hatte die Erde aufgewühlt und das unterste zuoberst gekehrt. Und
je mehr Boden das Feld verschlang, desto tiefer senkte sich die
Umgebung. Irgendwo hinter ihm ertönte ein wütender,
heiserer Schrei. Sie hatten entdeckt, daß er entflohen war. Er
hörte Rich Leven voller Aufregung hastige Befehle brüllen,
und Schritte kamen brechend und knisternd durch das Gestrüpp des
Dschungels.
    Levens Continental stand unmittelbar vor ihm. Er öffnete den
Einstieg und schwang sich hinein. Innerhalb einer Sekunde hatte er
das Triebwerk auf Touren. Wie von der Sehne geschnellt, schoß
das kräftige Fahrzeug in die Höhe. Stoke beschrieb eine
enge Kurve, um von der tückischen Hülle des
Schwarzschild-Feldes freizukommen. Der Gleiter neigte sich zur Seite,
und er konnte den Rand der Lichtung überblicken.
    Zwei Männer stürzten aus dem Dschungeldickicht hervor.
Einer von ihnen trug eine schwere Automatic. Er brachte sie in
Anschlag und feuerte. Aber Stoke hatte den Gleiter im selben
Augenblick zur Seite gerissen. Die Salve fauchte harmlos zehn Meter
seitwärts vorbei, und im nächsten Augenblick hatte er sich
über dem fast undurchdringlichen Blätterdach des Waldes in
Deckung gebracht.
    Er hatte es geschafft. Er hatte dem Gegner das leistungsfähigste
Fahrzeug abgenommen und brauchte sich vor einer Verfolgung nicht zu
fürchten. Er war nicht einmal sicher, ob Leven seine Leute
hinter ihm herschicken würde. Er mußte wissen, daß
er damit nichts erreichte. Ein Continental hängte jeden anderen
Gleiter im Handumdrehen ab.
    Stoke hatte gesehen, daß Leven und seine Leute aus
nordöstlicher Richtung gekommen waren. Wenn er voraussetzte, daß
sie keinen Grund gehabt hatten, einen Umweg zu nehmen und jemand
    über ihren wahren Kurs zu täuschen, dann konnte er mit
einiger Gewißheit erwarten, irgendwo im Nordosten auf
besiedeltes Gebiet zu stoßen.
    Die Sonne hatte sich tief auf den Horizont herabgesenkt. Noch zwei
oder drei Stunden, und es würde dunkel werden. Stoke schaltete
das Triebwerk auf Höchstleistung und ließ den Gleiter
knapp fünfzig Meter über den Wipfeln der Bäume
dahinschießen. Die gelungene Flucht erfüllte ihn mit einem
Gefühl wohlverdienten Triumphs, und er freute sich darauf,
Corneil Stavalone, der anscheinend noch nicht die richtige Meinung
von ihm hatte, sein Husarenstück zu berichten.
    Er war dabei, sich Stavs Reaktion auszumalen — sein
spöttisches Genörgel und seine knurrend und widerwillig
vorgebrachte Anerkennung — als ihm die Idee kam.
    Die Idee, nach der er die ganze Zeit gesucht hatte. Plötzlich
war sie da, fertig und ausgegoren, als hätte jemand anders sie
für ihn gedacht und sie ihm in den Verstand gelegt.
    Sein Triumph war sofort dahin. Er stieß einen kräftigen
Fluch aus und musterte zum zweitenmal, diesmal sorgfältiger, den
Stand der Sonne. Noch zweieinhalb Stunden. Dann war es dunkel. Bis
dahin mußte er seinen Plan ausgeführt haben, oder es war
zu spät.
    Einen Augenblick lang war er versucht, den Bordsender des
Fahrzeugs in Betrieb zu nehmen und sich mit Stav in Verbindung zu
setzen. Er entschied sich dagegen. Es war möglich, daß es
im Labor einen Monitor gab, der auf die Sendefrequenz des Continental
abgestellt war, und in diesem Falle würde Rich Leven das
Gespräch abhören. Und selbst wenn ihm das nicht gelang,
konnte der Funkspruch unter Umständen immer noch mehr Schaden
als Nutzen bringen, weil Stoke keine Ahnung hatte, wie

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