PR TB 041 Tunnel in Die Unendlichkeit
sie alle fünf ihr
Ziel erreichten, klammerte sich der Hyper-physiker mit aller Macht an
die Bewußtseinsströmungen der anderen.
TIch kann ihn nicht spüren', dachte Pilchuck verwirrt. J)as
hat nichts zu bedeuten', teilte Hudnall den anderen mit. ,Die Stärke
von Serranos Gedankenimpulsen wechselt ständig.'
Sie begaben sich in die untere Hälfte des Stabes, ohne eine
Spur von Serranos neuem Körper zu entdecken.
.Vielleicht ist er verschwunden', dachte Hudnall nicht ohne
Erleichterung. ,Es ist möglich, daß er sich zufällig
in die Mulde begeben hat. Wir können nicht wissen, wohin ihn
sein kranker Geist gebracht hat.'
Sie beratschlagten und stimmten schließlich Tscha-tos
Vorschlag zu, einige Zeit in Serranos Stab zu warten. Vielleicht war
der ehemalige Kapitän der GO-VERNOR noch anwesend. Wenn er
verschwunden war, bestand die Aussicht, daß er wieder
zurückkam.
Hudnall hoffte, daß er nie wieder in Kontakt mit Ser-rano zu
treten brauchte. Die anderen verstanden ihn nicht, aber sie hatten
auch nicht erlebt, welche vernichtende Gewalt Serrano besaß.
Trotzdem blieben sie alle auffallend ruhig. Sie verharrten in
einem Zustand gespannter Erwartung. Es schien, als hätte
Serranos ehemalige Anwesenheit innerhalb dieses Stabes eine
Atmosphäre der Bedrük-kung hinterlassen.
,Ich glaube, wir haben lange genug gewartet', dachte Nome Tschato
schließlich.
Hudnall fand es erstaunlich, daß keiner von ihnen die
Anführerrolle beanspruchte. Sie tolerierten ihre Ansichten und
versuchten, sie auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Gewiß,
Tschatos Gedanken besaßen großes Gewicht, und auch der
wieder erstaunlich aktive Pilchuck wußte überzeugend zu
argumentieren,
doch weder diese beiden Männer, noch Picot, Scottie Justine
oder
Hudnall wollten ihre Ansichten um jeden Preis durchsetzen.
Die gegenseitige Kenntnis aller Gedanken und Gefühle schien
zu verhindern, daß es zu ernsthaften Mißstimmungen kam.
Das schuf ein Bewußtsein der Zusammengehörigkeit, wie
Hudnall es bisher nicht gekannt hatte.
Hudnall stimmte einem sofortigen Aufbruch zu. Die anderen
willigten ein. Noch einmal schickten sie ihre Bewußtseinsimpulse
durch den Stab, ohne daß sie Antwort erhielten. Serranos
Bewußtsein hatte entweder jede Ausstrahlung verloren, oder der
N'greseth-Kör-per war für alle Zeiten aus der
Hyperraumstation verschwunden. Beides bedeutete, daß es keine
Verbindung zu Serrano mehr geben konnte.
.Wir begeben uns von hier aus direkt in den ParaTunnel', schlug
Pilchuck vor. .Jedenfalls versuchen wir es', fügte er schnell
hinzu.
Sie versanken in Konzentration, und einen Augenblick berauschte
sich Hudnall an ihrer Verbundenheit. Es war seine einzige
Möglichkeit, mit Scottie Justine in engen Kontakt zu treten,
dachte er mit einer gewissen Traurigkeit. Gleichzeitig fragte er
sich, ob er ihr innerhalb des Einsteinuniversums jemals so nahe
gekommen wäre -selbst wenn er sie geheiratet hätte.
Der Übergang in den Para-Tunnel wurde von einem heftigen
Gefühl des Unbehagens begleitet. Die weit verstreuten Atome von
Hudnalls Sanguroll-Körper schienen sich zu einem Gefühl
intensiver Schmerzen zusammenzufinden.
Dann waren sie hindurch. Für einen nicht meßbaren
Zeitraum bildeten ihre Gedanken ein wirres Durcheinander, aus dem
sich nur die Impulse höchster Erregung abzeichneten. Wie
Peitschenschläge drangen diese übe r gelagerten Gefühle
in Hudnalls Bewußtsein; es war ein geistiges Trommelfeuer, das
ihn langsam zu sich brachte. Hudnalls erster Eindruck vom Para-Tunnel
war enttäuschend. Er verglich sich mit einem Taucher, der auf
die glitzernde Wasseroberfläche über sich zu
schwamm, ohne daß sich die Entfernung verringerte Dieses
Gefühl war so bedruckend, daß der Hyperphy-siker sich zu
fragen begann, ob er sich innerhalb des Tunnels bewegte Nur
allmählich verschwand der Eindruck einer alles umfassenden
Bewegung aus Hud-nalls Bewußtsein An seine Stelle trat etwas
anderes.
Sie befanden sich nicht allein im Hyperraum'
Da war noch etwas anderes, etwas Gewaltiges und Lebloses Der
fremde Korper schien den Para-Tunnel vollkommen auszufüllen
Hudnall tastete sich zu den anderen vor und stellte fest, daß
ihre Empfindungen seinen eigenen glichen Es mußte also
tatsächlich etwas vorhanden sein - oder sie unterlagen alle der
gleichen Tauschung
.Was ist das'l fragten Scottie Justine und Picot gleichzeitig
Tschatos Gedanken blieben wachsam Langst hatte Hudnall festgestellt,
daß der Oberstleutnant selten fragte Er
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