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PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende

Titel: PR TB 042 Das Erbe Der Jahrtausende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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an Neyls Kehle. Neyls Absätze
bearbeiteten den Boden, er stemmte sich vergeblich gegen die Last und
rammte Sherpa ein Knie in den Rücken. Sherpa verbiß den
ungewohnten Schmerz und drückte zu. Dann erkannte Neyl, was
vorgefallen war und hörte auf, sich zu bewegen.
    Sherpa stand auf, griff in den Gürtel Neyls und richtete den
Mann auf. Beide atmeten sie schwer und keuchend.
    »Bei einem der Sumpftiere.. wärest.. du schon..
erledigt!« keuchte Sherpa.
    Die niedrigen Büsche krachten, und Lyssa Fadrique sprang mit
der Waffe in der Faust heran. Sie hielt überrascht inne, als sie
die beiden Männer erkannte.
    Kreise tanzten vor Sherpas Augen, und er hörte sich, wie von
fern, sagen:
    »Du siehst, was passieren kann, wenn man sich gegen einen
Stamm lehnt. Man muß im Dschungel erreichen können, daß
niemand einen unbeobachtet beschleichen kann. Puh!«
    Er wischte den Schweiß von der Stirn.
    »Mann«, sagte Neyl, »unterernährt sind
Sie., bist du gerade nicht.«
    Sherpa brachte ein Grinsen zusammen und verfluchte die leeren
Flaschen, die sich in seinem Blockhaus stapelten.
    »Ich habe sieben Kilo zuviel«, sagte er. »Und
du, Lyssa, darfst niemals schießen, wenn du nicht ein Ziel
hast, das du auch treffen kannst.«
    Das Mädchen nickte.
    »Suche deine Waffe, Neyl«, sagte Sherpa, »und
die anderen holen das Holz und bringen es nach draußen. Wir
haben inzwischen durch den Lärm alles Raubzeug vertrieben, falls
es anwesend war. Gehen wir zum Essen.«
    Sie kamen aus dem Wald, und Sherpa bemerkte, daß von der
Grundausbildung doch mehr übriggeblieben war, als er gehofft
hatte. Die Sättel als Sitzgelegenheiten umgaben den Feuerplatz
in genügendem Abstand, ein Kreis von gesammelten Steinen umgab
eine ausgehobene Grube, und neben dem Feuer standen zwei der leichten
Roste aus Terkonitstahl.
    Binnen einer Minute sanken die Flammen zusammen, und dickeres Holz
wurde nachgeschoben. Eine große Kanne, gefüllt mit Wasser
aus dem Gepäck, stand in der Mitte und kochte bald. Auf dem Rost
befanden sich insgesamt einunddreißig Menübüchsen,
die zum Expeditionsgepäck gehörten. Es waren kleine,
platzsparende Packungen, die sich nicht selbst erhitzten. Jedes Gramm
Gewicht war hier kostbar. Sherpa musterte die Anordnung, fand nichts
zu beanstanden und erhob sich von seinem Sattel.
    »Freunde«, sagte er laut, und dreißig Köpfe
drehten sich in seine Richtung. »Zuerst zu diesem Kreis hier.
Jeder sitzt einem Kolonisten gegenüber. Er beobachtet die
schwächste Stelle seines Gegenübers - den Rücken. Auf
diese Weise haben schon Milliarden von Jägern in allen Teilen
der Galaxis und allen Zeiten verhindert, daß sie beim Essen
gefressen worden sind. Soviel zum Kreis. Über die Gefahren des
Feuers brauche ich nichts mehr zu sagen; diejenigen, die das Feuer
vorbereitet und angelegt haben, haben alles richtig gemacht. Wir
werden kein einziges Lager verlassen, ohne das Feuer gelöscht zu
haben. Das ist die Arbeit unserer fünfzehn Herren; sie erledigen
es mit körpereigenem Wasser. Klar?«
    Zustimmendes Gemurmel.
    »Thema Essen: Wir trinken Tee oder Kaffee, dieses
fürchterliche Zeug aus der Flottenverpflegung. Jemand wird sich
einmal einen Orden verdienen, wenn er einen genießbaren
Pulverkaffee einführt. Wir können keine angebrochenen
Packungen gebrauchen, denn im Dschungel ist eine Büchse
Kondensmilch, beispielsweise, innerhalb von vierundzwanzig Stunden
verdorben. Wir öffnen eine Dose Kaffee, zwei Dosen Milch und
erst dann die dritte, wenn zwei nicht reichen. Wir entnehmen diese
Vorräte dem Gepäck eines jeden einzelnen, dann erst kommen
die Vorräte der Lasttiere. Und wir sparen. Wir sprachen schon
davon, daß wir uns später von der Jagd ernähren
werden. Dann brauchen wir nicht zu sparen. Das Fleisch verdirbt
schnell, wenn es nicht gegessen wird. Das war alles - ich selbst sehe
aber keine Möglichkeit, als von Zeit zu Zeit eine kurze Rede
halten zu müssen. Mahlzeit!«
    Das Essen beseitigte zwar den dröhnenden Schmerz in seinem
Kopf, aber er fühlte sich hilflos - ohne Alkohol und Schlaf. Er
focht unbemerkt von dreißig Jungen und Mädchen einen
einsamen Kampf aus, siegte und erhob sich von seinem Sattel.
    »Abbrechen!« sagte er laut. »Wir reiten weiter.«
    Eine halbe Stunde später saßen alle auf den darcani;
Sherpa ritt zur Spitze und hob seinen Arm, dann senkte er ihn und
deutete in südwestliche Richtung. Sie hinterließen nicht
mehr als einen geschwärzten Kreis im Boden und einige Spuren.
    ***
    Die Flammen

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