PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes
Nachricht hinunter in die SWORDFISH,
händigen sie dem Kapitän aus und bitten ihn, sie Dr.
Libermann auf Eight Wombats zu übergeben mit sehr schönen
Grüßen von mir.«
»Selbstverständlich, Sir«, sagte der junge Mann
und verließ den Raum.
Sherpa setzte sich wieder, zündete ruhig eine Zigarre an und
trank langsam und schweigend seinen Kaffee. Dann lehnte er sich
zurück und holte tief Luft.
»So«, sagte er im Ton tiefster Zufriedenheit, »die
Dinge laufen. Fünfhundert Leute sind unterwegs, die
Chefkolonisten eingeschlossen. Dr. Libermann erhält einen
erklärenden Text, morgen früh sind es schon ein Fünftel
aller Menschen von Wollonggong ... jetzt wollen wir uns um die
Rückkehr kümmern. Haben Sie eine Materialstatistik hier?«
»Ja. Welche Zahlen brauchen Sie?«
»Ich brauche rund fünfhundert Plätze in Gleitern.
Ich brauche auch eine ständige Funkbereitschaft zwischen hier
und einem Posten. Wo er stehen wird, weiß ich noch nicht.«
»Das wären ungefähr achtzig Gleiter. Kann ich
aufrrei-ben. Ich warte sehr begierig auf die Sendung heute abend«,
sagte Stonebridge. Er schaute müde aus dem Fenster und sah
die Menschen, die sich in Gruppen um das Schiff versammelten. Die
meisten von ihnen trugen kleine Taschen mit sich oder
zusammengerollte Decken.
»Alles kein Geheimnis«, erklärte Sherpa. »Ich
suche nur den Endpunkt einer Transmitterverbindung. Wenn ich richtig
rechne, kehren die ersten Menschen in etwa fünfzehn Tagen
zurück. Aber scher ist sicher. Ich werde schon heute den Posten
aufstellen; es sind schon Leute zurückgekommen, ehe sie dort
waren. Es hört sich verwegen an, nicht wahr?«
»In der Tat. Ich scheine einen Posten inmitten der
gesammelten Geheimnisse des Totem-VI-Sy stems bekommen zu haben.«
»Ich werde Ihnen, wenn hier die Aufregung sich gelegt hat,
eine kleine Geschichte erzählen. Sie werden erkennen müssen,
daß hier ein relativ langweiliger Platz ist.« Die Männer
sahen sich an und verstanden.
»Ich werde Ihnen einen Minikom mitgeben und einen zweiten
für den Posten«, sagte der Commander. Er war ein großer,
massiger Mann mit einem fast kahlen Schädel, der nur über
den Ohren bis hinunter in den Nacken Haar besaß. Es war grau
und bildete einen merkwürdigen Rahmen für die Augen, die in
einem intensiven Dunkelblau leuchteten. Über der Nasenwurzel
bildete sich, wenn Stonebridge sprach, eine steile Falte.
»Gut.«
Sherpa nahm die beiden Armbänder mit der verdickten
Oberfläche und dachte eine Sekunde lang an den Ritt durch die
Wälder, bei dem er ständig einen Minikom getragen und mit
der Versuchung gekämpft hatte. Er schüttelte die Erinnerung
ab wie Wassertropfen und stand auf.
»Danke, Commander«, sagte er und schob die Geräte
über sein linkes Handgelenk, »ich spreche mit Ihnen, wenn
ich den Minikom benutze?«
»Mit dem Vorzimmer. Sie werden dann durchgestellt.«
»Gut. Ich suche jetzt den Endpunkt der Transmitterverbindung
und melde mich, wenn etwas Wichtiges geschieht.«
Sherpa verließ das Büro, nickte den Männern an den
Geräten zu und schloß die Tür hinter sich. Er ging
zum
Antigravschacht und ließ sich hinuntertragen. Er ging
entlang einer Spalte im Beton auf sein Schiff zu und bemerkte, daß
zwei Männer im Gleiter neben der Polschleuse warteten.
»Ich komme gleich«, sagte er und tauchte in der
Zentrale seines Schiffes wieder auf. »Heiße Tage,
Männer!« sagte er zu seinen beiden Offizieren.
»Habe ich recht verstanden, Sherpa«, fragte Vaskene.
»Ich soll die fünf Flüge leiten?«
»Natürlich. Ich würde selbst fliegen, aber ich
werde hier organisieren und koordinieren müssen«,
erwiderte Sherpa. »Sind die Aufnahmen entwickelt?«
Der Zweite Offizier grinste.
»Sie werden einen Freudenschrei ausstoßen, Käpten«,
sagte er. »Hier!«
Sherpa betrachtete die Vergrößerung aus einer der
schweren Kameras, die im Unterteil des Schiffes untergebracht waren.
Sie zeigte einen Ausschnitt des Kreises um Port Carmichael und
mehrere schraffiierte Linien, die der Spezialstift •des
Funkoffiziers hinterlassen hatte. Konzentrische Kreise schlangen sich
um einen Punkt, an dem sich ein kleiner Stern befand.
»Ha!« schrie Sherpa. »Tadellos.«
Die beiden Offiziere sahen sich an, und der Zweite nickte
befriedigt.
Der Punkt, an dem nach der Ortung der Sender liegen mußte,
befand sich nur rund vierzig Kilometer vom Hafen entfernt. Er war
dicht neben der Straße, die durch die Bambusfelder führte,
nicht ganz hundert Meter von der
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