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PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes

Titel: PR TB 043 Die Pflanzen Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine riesige Flamme hoch, eine schwarze Rauchwolke folgte.
Langsam zog sich Sherpa zum Gleiter zurück.
    Das Knistern wurde zum Prasseln. Die Flammen krochen wie fliehende
Schlangen über den Boden, berührten den trockenen Bambus
und loderten hoch, griffen über, erstickten an den grünen
Trieben und schickten fetten Rauch in die Luft.
    Sherpa startete den Gleiter und flog langsam in den Einschnitt
hinein; er dirigierte das Fahrzeug im Rückwärtsgang. Große
Rauchschwingen entfalteten sich auf der Lichtung. Feuerstrahlen
zuckten durch den Rauch. Der Tanz der Flammen spiegelte sich auf dem
Glassit der Frontscheibe.
    Krachend, wie eine Kette Feuerwerkskörper oder
Detonatorentreffer, platzten die öligen Samen des Bambus. Der
Rauch wanderte nach Osten. Die Sonne leuchtete wie eine bösartige
Kugel zwischen den Schleiern hindurch.
    Wellen von stickiger Hitze wirbelten in dem gebrochenen Licht
umher. Ein Windstoß entfachte die Flammen neu, Funken surrten
gefährlich durch die Luft und erstickten in dem Schaum der
Ränder. Rechts, im Osten, fanden die Flammen keine Nahrung mehr.
Der Boden war verbrannt und
    schwarz, und ein Faden aus kleinen, rechteckigen Ascheplättchen
wurde hochgetragen und wanderte mit dem Wind Port Carmichael zu.
Sherpas Hände bedeckten sich mit feinem Ruß. Von rechts
nach links, gegen den Wind, starben die Flammen, hörten die
Geräusche auf. Der Bambus der Gasse brannte jetzt, und Sherpa
dirigierte den Gleiter vorwärts, hielt ihn an und richtete die
Düse des Schaumlöschers auf die Ränder. Eine halbe
Stunde später hätte eine Luftaufnahme folgendes Bild
gezeigt:
    Von dem weißen Band der geschwungenen Straße zog sich
wie der Stiel einer Pfanne ein schwarzer Streifen fast mathematisch
gerade einhundertzwanzig Meter bis zur Lichtung. Dort breitete sich
ein fast runder Kreis aus, mit etwas unregelmäßigen
Rändern. Alles war schwarz in der unendlichen Flut des Gelb. Das
Funkgerät war zerschmolzen und lag als unkenntlicher Haufen im
Mittelpunkt der Lichtung. Sherpa stellte den Gleiter auf der Straße
ab und zog eine Zigarre aus der flachen Schachtel.
    »Das wäre geschafft«, sagte er und half den
Männern, die schweren Teile auf der Ladefläche zu
verstauen. »Wir werfen den Kadaver in den Fluß, einer von
Ihnen bekommt einen Minikom und bleibt hier. Ist eine Ausrüstung
da?«
    »Ja. Ein Iglu.«
    »Eine Wache bleibt auf der Straße und stellt den Iglu
auf. Sie können von hier aus sehen, ob jemand dort auftaucht.
Vermutlich wird es einige Tage dauern, aber es kann auch sehr
plötzlich gehen. Die merkwürdigsten Dinge passieren mit
dieser Kugel. Ich werde dafür sorgen, daß der Posten
abgelöst wird und daß die Versorgung klappt. Wir beide
fliegen dann zurück nach Port Carmichael, und sobald der erste
Mann dort heraustritt, wird eine Aktion anlaufen.«
    »Stonebridge sagte es bereits. Die achtzig Gleiter des
Stützpunkts werden eingesetzt.«
    »Richtig«, sagte Sherpa. »So soll es geschehen.«
    Sie luden den Iglu ab, sahen noch zu, wie ihn die Preßluftflasche
aufblies, testeten den Minikom und flogen dann bis zur Brücke
und kippten den Kadaver in den Fluß. Das Bündel aus
Eingeweiden, Fell und Gehörn verschwand binnen Sekunden in einem
kochenden Wirbel.
    »Zurück nach Port Carmichael«, sagte Sherpa. »Den
Rest besorgt Stonebridge allein.«
    Der Gleiter nahm Fahrt auf und wurde immer schneller. Der
Fahrtwind riß an den Haaren der Männer, und Sherpas
Zigarre löste sich in einem Funkenregen auf. Er lehnte sich
zurück und betrachtete die friedliche Landschaft unter dem
Himmel, der so blau und unschuldig aussah wie seit Millionen von
Jahren. Als sei unter ihm niemals ein Mord geschehen.
    Oder ein Unglücksfall?
    Dreiundzwanzig Uhr:
    Sie saßen um einen runden Tisch, und die Scheinwerfer
brannten. Sie beleuchteten Alissar, Sherpa, Torrens und den Zeichner,
Stonebridge und die Bögen weißen Kunststoffes, die an
einer Wandtafel hingen und darauf warteten, mit schwarzen Linien
bedeckt zu werden. Bereits gezeichnete Bilder waren außerhalb
der Linsen aufgespannt.
    Sherpa schwor sich, niemals wieder darüber zu reden, aber er
mußte die Geschichte des Wahnsinns auf Wollonggong ein weiteres
Mal erzählen. Der Commander stellte die Fragen nach einem
Programm, das Alissar in der Zeit, als Sherpa den Bambus angezündet
hatte, entwickelt und kontrolliert hatte. Sherpa beantwortete den
ersten Teil, Alissar besorgte die psychologische Erklärung, und
Sander Torrens berichtete aus seiner Sicht

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