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PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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baumlangen Wachsoldaten salutierten mit maschinenhafter
Exaktheit, als Baar Lun, Omar Hawk und Sherlock zwischen ihnen
hindurchgingen.
    Der Offizier war mit dem Bescheid zurückgekehrt, daß
Oberst Tallos bereit wäre, sie zu empfangen.
    Im Vorzimmer blieb er zurück und bedeutete der Abordnung,
durch die offene Tür in die »Residenz« des
Standortältesten des Militärbezirks Orsol zu gehen.
    Oberst Tallos erhob sich hinter einem gewaltigen, stählernen
Schreibtisch. Mit maskenhaft starrem Lächeln kam er den
Besuchern entgegen und begrüßte sie.
    Omar Hawk ließ seine Blicke durch den spartanisch
eingerichteten Raum schweifen. Ein einziges Fenster zeigte das
Panorama der Stadt, an der gegenüberliegenden Wand hing der
gerahmte Ausspruch eines tefrodischen Philosophen.
    Tapferkeit ist gut, aber Vernunft ist besser!
    Sehr beachtlich! dachte Omar. Ich wollte, alle Militärs
würden sich diesen Spruch an die Wand ihres Arbeitszimmer hängen
— und danach handeln!
    »Bitte, setzen Sie sich doch!« forderte der Oberst sie
auf. »Was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?«
    »Kaffee!« sagte Baar Lun schnell.
    Hawk hielt die Luft an.
    Wie konnte der Modul so unvorsichtig sein und ein typisch
terranisches Getränk verlangen? Doch seltsamerweise zeigte sich
auf dem Gesicht des Tefroders kein Schimmer der Erkenntnis. Der
Oberst zuckte lediglich bedauernd die Schultern und erwiderte:
    »Damit kann ich Ihnen leider nicht dienen. Wenn Sie
vielleicht mit Orsols vorlieb nehmen möchten... ?«
    »Ja, bitte«, sagte Omar, um dem Modul zuvorzukommen.
    Oberst Tallos drückte auf eine Schaltleiste und befahl:
    »Eine Flasche Orsols und drei Gläser, bitte!«
    Der Oxtorner konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Aus
erbeuteten Flottenbeständen der Tefroder und Duplos war ihm der
Begriff »Orsols« vertraut. Es handelte sich dabei um ein
alkoholisches Getränk, das geschmacklich an terranischen Rum
erinnerte, und es wurde unverdünnt getrunken. Der Name «Orsols«
deutete daraufhin, daß die Stadt Orsol in bezug auf das Getränk
eine ähnliche Rolle spielen mochte wie im Solaren Imperium die
Stadt »Cognac« oder das Gebiet Schottland.
    Aus seinem Lächeln wurde ein verblüfftes, unsicheres
Grinsen, als der Orsols gebracht wurde. »Mein Adjutant,
Leutnant Somms!« stellte Tallos vor.
    Hawk schluckte.
    Leutnant Somms glich einem Tefroder nicht mehr als ein Pygmäe
einem Massai. Er war höchstens 1, 20 Meter groß, wenn auch
sämtliche anderen tefrodischen Abstammungsmerkmale stimmten.
    Hawk versuchte, sich seine Überraschung nicht anmerken zu
lassen. Schließlich gab es bei allen Völkern und Rassen
vereinzelten Z\vergwuchs; aber eigentlich hätte die tefrodische
Medizin weit genug entwickelt sein müssen, um die ursächlichen
Drüsenstörungen zu beheben oder durch medikamentöse
Dauerbehandlung zu kompensieren.
    Der Adjutant schien die Überraschung aufHawks und Luns
Gesichtern nicht zu bemerken. Vielleicht aber war er derartige
Reaktionen auch längst gewöhnt und ignorierte sie.
    Er verteilte die Gläser und schenkte ein, ohne ein Wort zu
sagen.
    Auch der Oberst schwieg nun.
    Leutnant Somms stellte die Flasche ab, machte eine stumme
Ehrenbezeigung und schritt

    rückwärts zur Tür. Erst bevor er sie öffnete,
brach er das allgemeine Schweigen.
    Er räusperte sich.
    »Darf ich Herrn Oberst daran erinnern, daß auf dem
letzten Rekrutierungserlaß noch seine Unterschrift fehlt!«
    Omar Hawk wölbte die Brauen und fixierte den Leutnant
schärfer als zuvor.
    Die Worte waren zwar in respektvollem Ton vorgetragen worden, aber
etwas Undefinierbares in der Ausdrucksweise hatte unangenehme Gefühle
geweckt.
    Leutnant Somms wartete mit ausdruckslosem Gesicht auf die Antwort
des Obersten. Irgendwie sind seine Züge zu weich, zu
verschwommen und zu nichtssagend, überlegte Hawk. »Ich
werde sofort unterschreiben, wenn unsere Besprechung beendet ist«,
versicherte Oberst Tallos hastig.
    Das war nicht der Ton eines Standortkommandanten gegenüber
seinem Adjutanten, stellte Omar fest.
    Etwas stimmte nicht in Orsol!
    »Sie forcieren den Bau einer Abfangflotte, nicht wahr?«
fragte er, nachdem Somms den Raum verlassen hatte.
    Tallos schien aus einer Art Betäubung aufzuwachen.
    »Wie... ach so! Nein, Hawk, wir bauen keine Abfangjäger.
Was Taafun braucht, ist eine Flotte schwerster Kampfund
Truppentransportschiffe, damit wir die Maahks nicht nur abwehren,
sondern den Krieg auch auf ihre neuen Stützpunkte in Andromeda
tragen können. Aus dem

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