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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch keine Tlunx überflogen hatten, darin
bestand, daß sie noch existierten.
    Ungefähr zehn Stunden später wurde seine Vermutung zur
Gewißheit.
    Die Tlunx befanden sich nicht hier. Sie hatten das intelligente
Leben auf dem dritten Planeten ausgelöscht und waren
weitergeflogen.
    Noch einmal überprüfte er die Sondenberichte.
    Nummer vier besaß insgesamt sechs große Kontinente mit
reichhaltiger Flora und Fauna. Urwälder und Steppen, Seengebiete
und Gebirge lösten einander ab. Aber bei der Betrachtung des
Gesamtbildes erwiesen sich die verschiedenen Landschaftsbilder als
entschieden anders, als es für Urwelten typisch war.
    Es dauerte eine Weile, bis dem Oxtorner auffiel, was er anfangs
nur instinktiv gefühlt hatte:

    Auf dieser Welt fehlte das wilde, ungezügelte Wuchern der
Vegetation; es fehlten die von Stürmen gebrochenen Waldgebiete,
die kreuz und quer umherliegenden, faulenden Stämme, die endlos
mäandrierenden Flüsse.
    Alles war so wohlgeordnet gewachsen, als hätte die Hand des
Schöpfers es selbst gestaltet: eine unberührte,
jungfräuliche Welt von der Lieblichkeit einer einzigen
Parklandschaft ...
    »Aphrodite .. .«, murmelte Omar. »Ich werde dich
Aphrodite nennen, die Welt der Schönheit...!«
    Der Okrill nieste beifällig.
    Omars Lächeln erstarrte zu einer maskenhaften Grimasse. Er
kniff die Augen zusammen und wandte sich nach Sherlock um, musterte
die tellergroßen Vorderpranken mit ihren dolchartigen Krallen,
die spitzen Reißzähne, das Spiel der stahlharten
Muskelpakete unter der festen, ledrig glänzenden Haut und das
Funkeln der Jagdleidenschaft in den violett schillernden Augen.
    Schlagartig wurde ihm klar, was auf Aphrodite noch fehlte.
    Es gab keine Raubtiere, obwohl der Planet von großen und
kleinen Pflanzenfressern wimmelte!
    »Hier ist etwas faul, mein Lieber!« flüsterte er.
    Entschlossen aktivierte er die Triebwerke.
    »Das werden wir uns aus der Nähe ansehen, Sherlock!«
    Der Okrill nieste schallend.
    Die Space-Jet landete auf der jetzigen Tagseite des Planeten, und
zwar dort, wo eine Landzunge sich ins Meer erstreckte und draußen
am Horizont zu einer breiten, gebirgigen Halbinsel auslief.
    Hier gab es alle oder doch fast alle Landschafts- und geologischen
Formationen, die auf Aphrodite existierten: Dschungel, Grasland, Meer
und Gebirge, und alles auf relativ engem Raum zusammengedrängt.

    Aus diesem Grund hatte Omar Hawk diese Stelle gewählt. Bevor
er die Bodenschleuse öffnete, gab er dem Okrill so
    reichlich zu fressen, daß das Tier bestimmt für die
nächsten zehn Stunden gesättigt war. Danach erteilte er ihm
mit leiser Stimme genaue Verhaltensmaßregeln.
    Sherlock hörte zu, als könnte er jedes Wort verstehen.
Natürlich begriff er nur den Sinn des Gesagten - und der war
eindeutig.
    Kein Tier durfte gerissen werden, und wenn es sich noch so anbot -
aber Sherlock sollte sich auf Befehl anschleichen und so tun, als
wollte er jagen.
    Omar hing sich den tragbaren Gedankentransmitter um, prüfte
seine beiden Handwaffen und vergewisserte sich, daß der
metallisch schimmernde Einsatzanzug funktionierte. Das hauchdünne,
enganliegende Kleidungsstück mit den vielseitigen
Mikroaggregaten stammte aus den Vorräten des Ewigkeilsschiffes.
Es bot seinem Träger sehr viele Vorteile gegenüber dem
Träger eines terranischen Kampfanzuges. Nur eines enthielt es
nicht: das semi-organische Gewebe, wie es der Hüter des Lichts
trug, eingewebt in das Material seines Einsatzanzuges.
    Tengri Lethos hatte ihm erklärt, warum das so war. Er, der
Terraner, hatte erst den ersten Rang des Sanskari erreicht; aber man
mußte schon Beherrscher des neunundneunzigsten Ranges sein, um
ungefährdet SO-Gewebe tragen zu dürfen.
    Omar Hawk wußte, daß er nicht die geringsten
Aussichten besaß, jemals den 99. Rang zu erreichen. Dazu hätte
er einige tausend Jahre alt werden müssen. Er fragte sich
allerdings insgeheim, wie der Hathor dazu hatte kommen können —
denn erst dieses semi-organische Gewebe verlieh ihm die
Unsterblichkeit.
    Er seufzte, pfiff seinem Okrill und verließ die Zentrale. Im
Achsliftschacht glitt er nach unten zur Bodenschleuse, öffnete
sie und trat hinaus in das helle Licht des Tages.
    Augenblicklich wich der metallische Glanz seiner Kombination einem
Farbmuster, das mit den Farben seiner unmittelbaren Umgebung
übereinstimmte und ihn besser tarnte als ein

    Deflektorgenerator, dessen Energieemission ja von den
entsprechenden Geräten angemessen werden konnte.
    Sherlock

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