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PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

PR TB 046 Planet Unter Quarantäne

Titel: PR TB 046 Planet Unter Quarantäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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senkte den Arm zum
    Gnadenstoß. Der Dolch drang in die Brust des Jägers und
sank tiefer, immer tiefer in das schleimige, pulsierende ETWAS.
    Da erst erkannte der Wortführer seinen Fehler. Er zog die
Hand mit dem Dolch zurück und starrte erschrocken auf den
Klumpen, der wie eine reife Traube an ihm hing. Als er die Wahrheit
begriff, sprang er auf die Beine und rannte davon. Mit jedem Schritt
wurde sein Widerstand geringer, seine Erregung klang ab, und als
    sich die Traube an seiner Hand scheinbar in Nichts aufgelöst
hatte, blieb er stehen. Er war nun — bekehrt. Er blickte sich
um. Es wurde kaum noch gekämpft. Die Augen des ehemaligen
Wortführers der Rationalisten hefteten sich auf die Fackeln, die
den Versammlungssaal beleuchteten. Dann kletterte er zum nächsten
Fackelständer.
    Pharon sah das seltsame Gebaren des Wortführers. Er fragte
sich, was er denn damit bezwecke, als er eine Fackel nach der anderen
aus ihrer Haltung zog und auslöschte. Aber im Grunde genommen
war es ihm egal. Er schaute wieder auf Raschana hinunter. Sie war von
der Kugel eines rasenden Rationalisten getroffen und ohnmächtig
geworden. Pharon wusste nicht, wie schwer die Verwundung war. Aber
sie lebte jedenfalls noch, und wenn er rasch mit ihr einen Bader
aufsuchte, konnte sie vielleicht noch gerettet werden.
    Ohne viel zu überlegen, hob er sie auf und trug sie hinaus.
Weder die Jäger noch die Rationalisten hinderten ihn daran. Er
verließ den Versammlungssaal, als die letzte Fackel erlosch. Er
hastete in der Dunkelheit weiter, stieß oft gegen kämpfende
Gestalten, wenn ihn ihr Schreien nicht rechtzeitig warnte, oder
stolperte über reglose Gestalten.
    In allen Gewölben herrschte absolute Dunkelheit, und mit dem
Licht war auch der Kampflärm erloschen. Stille breitete sich in
dem unterirdischen Versteck aus jene Stille, die das Erscheinen der
Jäger immer hervorzurufen schien. Aber
    diesmal war sie anderer Natur. Hier gab es keine verschreckten
Bürger, die beim Anblick der Jäger verstummten. Es war die
Stille nach einer Schlacht; nach einer Schlacht, in der fast kein
Blut geflossen war, obwohl beide Parteien mit äußerster
Härte gekämpft hatten. Aber die Rationalisten hatten keine
Chance zu siegen, denn der Jäger schlagkräftige Waffe war
das ETWAS. Es hatte sich bereits über sämtliche
unterirdische Anlagen ausgebreitet, durchsetzte die Atmosphäre
und legte sich lähmend auf die Aufklärer, deren letzter
Widerstand noch nicht gebrochen war. Danach waren sie - bekehrt.
    Pharon hätte nie sein Vorhaben durchsetzen können,
Raschana unbeschadet aus den unterirdischen Gewölben zu retten,
wenn die Jäger nicht die Parole durchgegeben hätten »Pharon
darf passieren!«
    Pharon traute seinen Ohren nicht, als er die Parole hörte.
Die Jäger riefen sie einander zu, bis sie zu den Wachtposten an
den Zugängen zum unterirdischen Versteck vordrang. Wieder war er
verschont geblieben. Und wieder hatte er sich aus eigener Initiative
einer Sünderin angenommen. Aber diesmal wollte er alle seine
Fähigkeiten daransetzen, dass er nicht denselben Fehlschlag wie
mit Laisa erlitt.
    Er fragte sich immer noch, warum ihn die Jäger nicht nach
ihrer Methode bekehrt, als er eine teilweise Antwort erhielt.
    Das Himmelsdach löst sich auf, die Schleusen des Himmels
öffnen sich!
    Pharon konnte es nicht glauben. Aber dann trat er mit Raschana ins
Freie, und sie war ihm plötzlich keine Last mehr. Ganz Orgedon
rief es, jeder, der eine Stimme besaß, jubelte.
    »Die Schleusen des Himmels öffnen sich!«
    Pharon sank ins Gras. Er bettete Raschana behutsam auf den Boden.
    »Oh, Zete«, murmelte er dankbar. Dann versank er in
eingehender Medikation. Die Jäger, die siegreich ins Jägerheim
    zurückkehrten, sahen ihn. Sie ließen ihn und seine
Beute, das Mädchen, in Ruhe. Der junge Prediger hatte jetzt eine
schwere Aufgabe vor sich. Er sollte seine Gemeinde auf einem
schwierigen Pilgergang ins Gelobte Land führen.
    Aus gutem Grund hatten sie Pharon nicht za ihresgleichen gemacht.
Für seine Aufgabe brauchte er ein langes Leben. Aber Jäger
lebten nicht lange. Weil ETWAS hungrig war. Immer.
    ETWAS war von unersättlicher Gier. ETWAS hatte einen Namen.
    ETWAS hieß Zete-Mona. Und Zete-Mona hatte die Schleusen des
Himmels geöffnet, damit der Lebenszyklus auf Umtar in eine neue
Phase treten konnte. Das würde hundert Millionen Menschen das
Leben kosten.
    Weil Zete-Mona Hunger hatte.
    Überglücklich starrte Pharon empor und saugte die
hereinbrechende

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