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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleinen Plexikuppeln auf
dem Dach und einer ständig laufenden Exhaustorturbine, die einen
durchdringenden Pflanzengeruch auf das Dach blies.
    Dann erreichte er die strahlende Silhouette Sandias, die langsam
auf die Treppe zuging. Rogier legte seinen Arm fest um ihre Schulter
und zog Sandia mit sich.
    „Denken Sie“, sagte er halblaut, „was Sie
wollen, aber fragen Sie mich erst unten im Gleiter.“
    Sie war wie eine willenlose Puppe und schwieg, bis sie unten aus
dem Schacht stiegen und durch die Halle gingen. Rogier half ihr in
den weißen Schalensitz, schaltete Maschine und Lichter ein,
fuhr dann los und hielt zehn Minuten später auf dem
Gästeparkplatz des Hotels, Ecke Coronda Jasons Island.
    *
    Man hatte die Kuppel verkleinert, so daß ein überhängendes
Dach in Kreisform einen Blick auf den Sternenhimmel ZIRKONS freigab.
Strahlenförmig vom Mittelpunkt aus waren Nischen abgetrennt.
Zwei von ihnen waren frei. Rogier steuerte, den Arm um Sandias
Schultern, auf die erste Nische zu. Die Bar war schwach besetzt;
unaufdringlich ertönte Musik aus verborgenen Lautsprechern. Er
erkannte Folklore von den Kolonien, teilweise neue Melodien auf alte
Texte. Der Kellner kam. „Zwei Portionen Kaffee, doppelt stark.
Dazu zwei doppelte Cognacs“, bestellte Rogier.
    Sandia sah Rogier aus großen, fast leeren Augen an und hatte
beide Hände auf die Tischplatte gelegt; sie waren gebräunt
und bildeten einen aufregenden Kontrast zu dem weißen Tuch. Es
waren schöne, etwas zu schmale Hände.
    „Ja“, sagte Sandia ohne Hoffnung. „Das war es
wohl. Das Gerücht schwillt an, und in Kürze darf ich den
Strand kehren oder ins Alkoholikerasyl. Wie kamen Sie darauf?“
Rogier berichtete ihr in Kürze das Wesentliche. Dann nahm er das
Kännchen, schüttete eine Tasse voll Kaffee, wickelte den
Zucker aus, goß einen Teil des Alkohols auf den Kaffee, rührte
um und sagte:
    „Trinken Sie. Schnell und heiß.“ Sie gehorchte
wie ein wohlerzogenes kleines Kind. „Und jetzt eine Zigarette“,
sagte er und steckte den Zucker auf seinem Tablett ein. Er trank
Kaffee stets schwarz und ohne Zucker. Der kleine Gasbehälter des
Hotelfeuerzeugs war leer, nachdem die beiden Zigaretten brannten.
    „Ich bin weder eine besessene Zeilenhyäne“, sagte
Rogier ruhig und blickte sie direkt an, „noch habe ich vor,
hier Ihre Lebensgeschichte zu erforschen. Ich bin nur der
Überzeugung, daß hier in Rajpat ein Verbrechen eingeleitet
wird, das kosmische Größe hat. Ich habe verschiedene
Steinchen, kann aber daraus noch kein Mosaik zusammensetzen. Hören
Sie bitte zu …“
    Es gibt Dutzende von Möglichkeiten, einen Menschen zu
vernichten. Eine der einfachsten ist es, ihn zuerst zu verwirren, in
einen Zustand zu versetzen, der ihn nachlässig macht;
vertrauensselig vielleicht. Der Rest ist einfach. Der systematische
Verfall geht einher mit dem Verlust von Stolz, Selbstachtung und
sozialer Bedeutung. Man geht sozusagen Stufe um Stufe tiefer und ist
dabei der einsamste Mensch des Universums. Etwa im unteren Drittel
dieser langen Treppe stand Sandia Maint.
    „Den wievielten Anfall erwarten Sie?“ fragte er
vorsichtig.
    „Den vierten.“
    „Ihre Kollegin Cygne Landsberckh wurde deshalb, weil sie
einen solchen Anfall erlitt und es zu auffällig geschah, brutal
ermordet. Sie sind in der gleichen Gefahr. Rechnen Sie zurück
und versuchen Sie, die Abstände zwischen den einzelnen Anfällen
auszurechnen.“
    Es datierte zehn Minuten, dann hatten sie es.
    Zweihundertfünfzig Stunden allgemeiner Rechnung.
    „Heute ist der neunte März“, sagte Rogier
behutsam und legte seine Hand auf ihre; die Finger des Mädchens
waren wie bei einem Kreislaufschock eiskalt. „Wann war der
letzte Anfall?“
    „Am ersten März, gegen Mittag. “
    Rogier rechnete laut zurück: „Erster März,
zwanzigster Februar, elfter Februar. Wo waren Sie am elften Februar?
Es ist sehr wichtig! “
    Sie überlegte. Ein angestrengter Ausdruck kam in ihr Gesicht,
und Rogier konnte sie förmlich denken sehen.
    „Streichen Sie bitte alle jene Dinge weg, die Sie jeden Tag
automatisch tun. Nur auffallende Dinge sind interessant.“
    Sie nickte und wurde feuerrot.
    „Ich war mit Nguyen Sarillet verabredet. Ich wartete hier im
Speisesaal und langweilte mich mit einer Kollegin. Nguyen ließ
sich entschuldigen, und dann kam er dennoch. Wir tranken dann oben
auf der Terrasse einen Kaffee und aßen Kuchen. Ist das
wichtig?“
    Rogier zuckte kurz die Schultern. Ein lähmender Verdacht
kroch in

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