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PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brach Rooy zusammen.
    Aus dem Augenwinkel hatte Rogier gesehen, wie sich der schwere
Gleiter aufbäumte, wild schleuderte, mit dem Bug in die Luft
ging und dann in einer flachen Parabel den Steg verließ. Das
aufschlagende Wasser schüttete einen übelriechenden Regen
über Boote, Steg und Menschen. Rogier rannte los.
    Zwei Sekunden später hielt er Satya in den Armen. Die Wucht
des Schocks traf sie jetzt erst. Sie begann zu zittern und hielt sich
an Rogier fest. Nach fünf Minuten hatte er sie beruhigt. Eine
nasse Gestalt tauchte am hinteren Ende des Steges auf, kam
schlendernd näher.
    „Das war knapp“, sagte Lee fröhlich und deutete
auf die regungslose Masse auf dem Steg. Von allen Seiten kamen jetzt
aufgeregte Menschen zusammen. „Los, ins Boot!“
    Rogier legte seinen Arm um Satyas Schulter und folgte Lee über
die Planke auf Deck der Golem, hinunter in die große Kabine.
Die schwarzen Gestalten fanden ein hoffnungslos betrunkenes
Banzomädchen, leere Flaschen und zersplittertes Glas. Die
technische Ausrüstung, die hier installiert war, war vermutlich
nicht terranischen Ursprungs.
    „Was jetzt?“ fragte Satya sehr leise, betrachtete
nachdenklich die Banzo und ließ die Kamera summen.
    „Das hier entschärfen“, sagte Rogier. Das
Eingeborenenmädchen starrte ihn verständnislos an und hielt
wimmernd ihr Handgelenk. Rogier ging zu dem Funkschrank, suchte
einige Sekunden und zerstörte dann ein dickes Verteilerkabel mit
einem einzigen Schuß. Lee trat die Funken aus. „Schnell“,
sagte Lee. „Weg, ehe die Polizei kommt. Wir müssen
Chicopee anrufen, um den weiteren Fortgang unserer Aktion zu kennen.“
    Sie verließen Boot und Steg. Zehn Minuten später hielt
neben ihnen ein weiterer Gleiter mit dem Hotelzeichen auf den Seiten;
ein weißgekleideter Page öffnete die Türen.
    „Ins Hotel“, sagte Lee kurz und warf sich in den
Beifahrersitz.
    „Aber schnell, meine Tochter!“
    Das hübsche Banzomädchen lenkte den schweren Dreitonner,
als sei es ein Hubschrauber. Die vier Leute wurden von drohenden
Rufen, eindeutigen Zeichen und den aufjaulenden Hörnern anderer
Verkehrsteilnehmer verfolgt. Rogier saß im Fond und streichelte
unablässig das Gesicht des Mädchens; Satya lag reglos in
seinem Schoß und atmete schwer.
    Der Gleiter jagte die steile Rampe des Lieferanteneingangs
hinunter und hielt in einer engen Kurve vor dem Antigravschacht an.
In Lees Büro brannten alle Lampen, und der Summer des Visiphons
war unüberhörbar. Chicopee meldete sich.
    „Rooy ist tot“, erklärte Lee nüchtern. „Wo
ist Nguyen?“
    „Er verhandelt gerade mit Dorian“, erwiderte Chicopee.
„Er ist noch nicht in die Lagerhalle gegangen. Wir haben also
noch Zeit.“
    Lees Finger zitterten nicht, als er abermals drei Gläser
füllte.
    „Chicopee“, sagte er und machte ein merkwürdig
angestrengtes Gesicht. „Ich bitte dich um etwas.“ „Nur
zu …“
    „Du triffst dich bitte mit uns auf dem Dach des
Le-Soleil-Hauses.“
    „Ich? Ich verlasse mein Haus nicht“, sagte Chicopee.
„Was soll ich dort?“
    Lee stützte sich mit beiden Armen auf den Rahmen des Schirmes
und blickte den alten Reporter eindringlich an. Chicopee fand, daß
die Augen des Mannes ihren kalten Glanz verloren hatten und dunkel
wurden.
    „Chico — wir alle werden dir es nicht vergessen
können. Nguyen Sarillet hat an dem Schott seines Zimmers ein
Verckee-Schloß. Weißt du, was es bedeutet? Wir müßten
die Mauer aufbrechen. Ich kenne niemanden, der sich mit
positronischen Sicherheitsschlössern mehr beschäftigt hat
als du. Bitte, hilf uns. Du hilfst Satya hier, die noch am Leben ist,
Rogier, mir und dem star. Kommst du?“ Chicopee blickte auf
etwas außerhalb des Bildes und sagte:
    „Wir haben noch genügend Zeit bis zur Dämmerung.
Ich muß heute die Vogelmaschine testen. Bin ich rechtzeitig
zurück?“
    Lee begann schallend zu lachen.
    „Natürlich. Unterrichte Lano von unserem Vorhaben. Er
soll uns in der Wohnung Sarillets anrufen, wenn es etwas geben
sollte.“
    „Gut. Ich komme. Zwanzig Minuten.“
    Lee drehte sich um und lächelte Satya an.
    „Chicopee verläßt sein Haus, um uns zu helfen.
Das ist Geschichte!“
    Sie nickte.
    *
    Die Mauern klangen dumpf und voll, als Rogier mit dem Kolben
seiner Waffe dagegenklopfte. Sie waren durch ein offenes Fenster
eingedrungen und standen nun vor einer viereckig scheinenden
Stahltür, die mindestens vierzig Zentimeter dick war. Chicopee
hatte erklärt, daß sich

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